Bottrop-Kirchhellen. Trotz der Hitze waren Kirchhellens Bauern zufrieden mit der Obsternte. Dennoch kündigen sie Veränderungen der Erntestrategien an.
Die lange anhaltende Trockenheit und Wärme belastet viele. Mensch, Tier und vor allem Pflanzen und Früchte. Die lokalen Bauern berichten über ihre Beerenernte in den diesjährigen Monaten.
Der Kirchhellener Landwirt Jörg Umberg berichtet, dass seine Ernte dieses Jahr relativ gut verlaufen sei. Seine Kunden und Mitarbeiter seien zufrieden gewesen. Dennoch setzt die Trockenheit zu. „Die Himbeeren sind kleiner geblieben und schneller gereift als gewöhnlich“, sagt Jörg Umberg, „ Dementsprechend sind die Entstehungskosten pro Kilo höher als üblich, denn es wird mehr Produkt benötigt, um ein Kilo zu füllen.“
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Krähen picken Löcher in die Wasserleitungen
Sein Nachbar Eberhard Schmücker ist begeistert von der „tollen Qualität“ der geernteten Blaubeeren. Vergangene Woche hat er die Blaubeerernte abgeschlossen. Er berichtet, dass die Ernte von sehr gutem Wetter geprägt sei. Bei der enormen Trockenheit kommt Eberhard Schmücker seine Tröpfchenbewässerung zugute. „Wir haben erst dann gewässert, wenn es kritisch wurde“, sagt er. Mit der Tröpfchenbewässerung habe er gezielt und fast ohne Verschwendung die Pflanzen wässern können. Dennoch ist auch diese Bewässerungsart ein hoher Kosten- und Energieaufwand. Und es gibt Konkurrenten um das Wasser, berichtet Schmücker: Krähen, die ebenfalls unter der Trockenheit leiden, picken Löcher in die Leitungen, um an Wasser zu kommen.
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Trotz der hohen Qualität: Die Vermarktung der Produkte lief eher mittelmäßig. Regionale Produkte seien oftmals teurer als Importierte und gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Lage greifen die Konsumenten oftmals auf die günstigere Variante zurück. Jedoch profitierten die Bauern von den vielen Selbstpflückern dieses Jahr, die zum Ertrag beigetragen hätten, berichten beide Landwirte.
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Veränderungen an den Anbauflächen
Nach dem Rückblick auf die Saison stehen Veränderungen an. Ein Umbau der Ernteflächen am Schmücker Hof soll erstmal nicht stattfinden. Eberhard Schmücker erklärt: Vor dem Nachdenken über eine Verkleinerung oder Vergrößerung stehe zunächst der Versuch, die Situation zu optimieren. Dabei werde zunächst an der Effizienz der Bewässerung gearbeitet. Es solle genau darauf geschaut werden, wie viel Wasser benötigt werde.
Jörg Umberg dagegen denkt nach der Verkleinerung der Spargel und Erdbeeranbauflächen auch über die Verkleinerung der Anbauflächen für Himbeeren nach. Er will auch genauer darauf achten, wann und welche Mitarbeiter benötigt werden. Er möchte das „Gesamtpaket runder gestalten“, indem der Verkauf und die Betriebskosten angepasst werden.
Die Beerenernte ist jetzt auch bei Umberg abgeschlossen. Die Apfelernte geht weiter, auch für Selbstpflücker. Zum Saisonfinale plant Jörg Umberg noch zwei Aktionen: Am Donnerstag, 29. September, können selbst gepflückte oder mitgebrachte Äpfel nach Anmeldung zu Saft gepresst werden. Und am Freitag, 30. September, gibt es wieder das „Mondschein-Pflücken“ auf dem Hof Umberg. Von 17 bis 22 Uhr gibt es am Apfelfeld Overhagener Feld/Auf der Höhe für die Selbstpflücker Wurst vom Grill, Stockbrot vom Lagerfeuer und Traktorfahrten über die Plantage. Anmeldung nicht erforderlich, sagt Umberg.