Bottrop-Kirchhellen. Nach der miserablen Ernte 2020 können auf dem Hof Umberg wieder Pfirsiche gepflückt werden. Außerdem gibt’s Zwetschgen, Äpfel und Heidelbeeren.

Der Pfirsich ist eine sehr empfindliche Frucht. Diese bittere Erfahrung musste Obstbauer Jörg Umberg vom gleichnamigen Hof am Overhagener Feld im vergangenen Jahr machen. Nur sieben (!) Früchte konnten geerntet werden. Das reichte höchstens für den hauseigenen Tagesbedarf. Schuld für die Missernte war der andauernde Frost. Doch 2021 sieht es deutlich besser aus.

Obstbauer Umberg in Kirchhellen: Ernte 2021 ist „ordentlich“

„Dieses Jahr ist die Ernte bei den Pfirsichen und Nektarinen gut, der Ertrag ordentlich“, sagt Umberg. Um nicht erneut eine so schlechte Ernte einzufahren, hat er im April zwischen den Baumreihen eigens 200 Frostkerzen aufgestellt. Kündigte sich Frost an, wurden sie entzündet. Die Kerzen strahlten dabei Wärme ab, die wiederum die kalte Luft verwirbelte. Letztlich sollte die Blüte vor der Kälte geschützt werden – offensichtlich mit Erfolg.

In Kirchhellen gibt es viele verschiedene Obstsorten zu pflücken.
In Kirchhellen gibt es viele verschiedene Obstsorten zu pflücken. © FUNKE/Fotoservices | Gerd Wallhorn

Die Nachtaktion war sicherlich ein Baustein, warum die 160 Bäume nun unzählige Früchte tragen. In seinem Hofladen stehen abgepackte Ein-Kilo-Körbe für die Kunden am Eingang griffbereit. Optisch sind alle Exemplare ein Leckerbissen. Die Nektarinen sind knallrot, die Pfirsiche gelb-rot schattiert.

Pflücker dürfen selbst die schönsten Früchte aussuchen

„Süß und saftig, die klassische Sommerfrucht“, sagt Umberg über den Pfirsich in seiner Hand und beißt genüsslich hinein. Für Laien lassen sich die Früchte einfach unterscheiden. Der Pfirsich hat eine leichte Behaarung, die Nektarine dagegen eine glatte Haut.

Und diesmal dürfen die Pflücker sogar selbst an die Bäume und sich die schönsten Früchte aussuchen. Im vergangenen Jahr hätte sich der Besuch in der Plantage bei der sehr geringen Ausbeute logischerweise nicht gelohnt. Flatterbänder und Hinweisschilder weisen nun darauf hin, wo gepflückt werden darf. Denn manche Früchte sind noch nicht reif.

„Die Leute wollen auf die Felder“, hat Jörg Umberg festgestellt. Seit Tagen gilt das Motto: Wer zuerst kommt, pflückt zuerst. Wer zu spät kommt und dann nichts mehr hängt, hat Pech gehabt oder muss in den Hofladen.

Selbstpflücken auf Hof Umberg: Erstes Mal mit Heidelbeeren

Mondscheinpflücken im Herbst

Nach der erfolgreichen Premiere des Mondscheinpflückens im vergangenen Jahr ist eine Fortsetzung geplant. „Voraussichtlich am 1. Oktober“, sagt Jörg Umberg.

Besucher können dann erneut in den späten Abendstunden, unter anderem ausgestattet mit eigenen Taschenlampen, Äpfel in der Plantage pflücken. Im Vorjahr hatten vor allem viele Kinder ihren Spaß an der Veranstaltung. In den Überlegungen sind außerdem ein Lagerfeuer und wieder Treckerfahrten entlang der Plantage.

Mehr Infos zu den Öffnungszeiten der Obstplantagen unter www.facebook.com/hofumberg

Auf seinen sozialen Netzwerken und telefonisch wird sich regelmäßig über die Öffnungszeiten der Plantagen erkundigt. Bei Jörg Umberg finden Obstfreunde ein wahres Eldorado vor. An der Straßenecke „Auf der Höhe/ Overhagener Feld“ befindet sich die Plantage „Bredde“. Hier gibt es Pfirsiche, Nektarinen, Zwetschgen und die ersten Äpfel der Sorte Summercrisp, sehr fruchtig mit einem süß-säuerlichen Geschmack. Heidelbeeren können dagegen am Feld „Aldenhoff“, das sich gegenüber der Hofeinfahrt befindet, gepflückt werden.

Diese blauen Früchtchen sind von Umberg erstmals angebaut worden. Damit hat der Obstbauer auf Kundenwünsche reagiert, die in der Vergangenheit immer wieder nachgefragt hätten. Die Ausbeute ist wegen des noch jungen Alters der Pflanzen nicht massiv groß, aber mehr als gut für den Anfang.