Kirchhellen. Feuerwehr, Flugplatz, Verkehr: Das sind Themen, die 2022 für Kirchhellen wichtig werden. Ein Ausblick mit Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder.

Verkehrsthemen werden in den Sitzungen der Bezirksvertretung in diesem Jahr einen breiten Raum einnehmen. Das wird schon am kommenden Dienstag losgehen mit der Beratung über den Ausbau der Hackfurthstraße. Ein Überblick über die politischen Themen des neuen Jahres mit Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder (CDU).

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Hackfurthstraße

Lange, lange haben die Parteien im Dorf darauf gewartet, dass der Ausbau der härtesten Marterstrecke im Dorf endlich kommt. Jetzt hat die Verwaltung den Entwurf des Ausbauprogrammes für die rund 620 Meter zwischen Rentforter Straße und Dorfheide vorgelegt und auf einer Bürgerversammlung im November vorgestellt. Eine große Rolle spielten dabei die Erschließungsbeiträge, die die Anwohner beisteuern mussten. Auch der Bezirksbürgermeister sieht hier noch Diskussionsbedarf.

Die Hackfurthstraße (Bildmitte) wird in diesem Jahr zwischen der Rentforter Straße (links) und der Dorfheide zu Ende gebaut.
Die Hackfurthstraße (Bildmitte) wird in diesem Jahr zwischen der Rentforter Straße (links) und der Dorfheide zu Ende gebaut. © www.blossey.eu | ans Blossey

Weil die Hackfurthstraße eine Kreisstraße ist, können die Anwohner für die Herstellungskosten der Fahrbahn nicht zur Kasse gebeten werden. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Für die Radfahrstreifen, wie die Verwaltung sie auf der Hackfurthstraße plant, tragen die Anwohner 90 Prozent der Kosten, anders als bei Schutzstreifen auf der Fahrbahn. Deshalb hatte die Initiative „Aufbruch Fahrrad“ vorgeschlagen, auf die Radfahrstreifen zu verzichten und auf beiden Seiten Schutzstreifen zu markieren. Diese Lösung lehnt der Fachbereich Tiefbau „aus Sicherheitsgründen“ ab.

Damit ist der Bezirksbürgermeister noch nicht durch. „Anwohner müssen den Radweg bezahlen, den Pkw-Verkehr muss die Allgemeinheit bezahlen. Ist das fair? Er könnte sehr gut leben mit einer Verkehrsführung, die sich an der Schneiderstraße bewährt: Auf den 600 Metern Tempo 30 ausweisen und Schutzstreifen für Radler. „Das funktioniert an der Schneiderstraße sehr gut“, sagt der Grafenwälder Magnus Thesing, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle.

Flugplatz Schwarze Heide

„Das ist in erster Linie eine Frage, die den Rat beschäftigt“, sagt Schnieder zu der derzeit laufenden Privatisierungsdebatte um den Flugplatz Schwarze Heide. Investoren wollen eine Mehrheit der Flugplatzgesellschaft übernehmen, Oberbürgermeister Bernd Tischler verspricht sich von der Privatisierung einen Investitionsschub für das am Flugplatz seit vielen Jahren geplante Gewerbegebiet.

Bei dieser Frage haben Bezirkspolitiker sehr wohl ein Wörtchen mitzureden, sagt Schnieder: „Die Beschränkung auf flugaffines Gewerbe ist wichtig. Nicht jeder Betrieb passt auf die Schwarze Heide. Wir reden immerhin von einer Lage mitten im Naherholungsgebiet.“

Feuerwache 2

Bei der Debatte über die Frage, ob und wann die Feuerwehr eine neue Wache bekommt an der Ecke Rentforter Straße/In der Koppel, „hängen wir noch in der Luft“, sagt Schnieder. Zwar verbreitet die Verwaltung seit Monaten Zuversicht, doch bestimmte Entscheidungen seien noch nicht gefallen. „Ich hoffe, dass wir an dieser Stellen den entscheidenden Schritt weiterkommen“, sagt Schnieder. „Je länger wir warten, desto maroder wird das Gebäude an der Schulstraße.“

Die ersten Seilscheiben für den Seilscheibenpark liegen schon auf dem früheren RAG-Parkplatz am Alten Postweg. Die Bezirksvertretung hat den Planungsausschuss gebeten, das Projekt zu stoppen.
Die ersten Seilscheiben für den Seilscheibenpark liegen schon auf dem früheren RAG-Parkplatz am Alten Postweg. Die Bezirksvertretung hat den Planungsausschuss gebeten, das Projekt zu stoppen. © FUNKE FotoServices | Heinrich Jung

Seilscheibenpark Prosper 10

Auf ihrer letzten Sitzung im November hatten die Bezirksvertreter einstimmig das Projekt auf einem Teil des ehemaligen Zechenparkplatzes am Alten Postweg abgelehnt. „Wir haben mahnend den Finger gehoben“, sagt der Bezirksbürgermeister zu diesem Beschluss. Unter anderem deshalb, weil die Politik in die Planung bisher kaum eingebunden gewesen sei. Und weil nach jetziger Einschätzung der Rechtslage durch die Bauaufsicht die Rückbauverpflichtung für die Fläche auf dem Parkplatz der Stadt auf die Füße fällt: „Wir müssen klären: Wer trägt die Kosten, wenn mit dem Projekt etwas schief geht?“

Er regt auch ein neues Nachdenken über den Standort an: „Die Idee, mit Seilscheiben an den Bergbau zu erinnern, ist ja gar nicht verkehrt. Aber das wäre ein gutes Projekt für einen viel besuchten Standort etwa an der Halde Haniel.“ Zunächst bekommt der Vereinsvorsitzende Sebastian Stern aber die Gelegenheit, sein Projekt den Bezirkspolitikern zu präsentieren.

Die nächste Sitzung der Bezirksvertretung

Die nächste Sitzung der Bezirksvertretung findet statt am Dienstag, 11. Januar, um 15 Uhr in der Aula der Hauptschule Welheim, Welheimer Straße 84.

Auf der Tagesordnung steht neben dem Ausbauprogramm für die Hackfurthstraße und dem Antrag der ÖDP zum Radverkehr auf dem Kirchhellener Ring ein Antrag der CDU zum Fußweg hinter dem Rewe-Markt an der Rentforter Straße. Außerdem geht es um das Verfahren zur Besetzung von Schulleiterstellen und die städtische Starkregenanalyse. Die Sitzung ist öffentlich.