NRW. . Das Land NRW hat sich mit den Karnevalsverbänden darauf geeinigt, auf Karnevalssitzungen zu verzichten. Ein Hilfsfond soll Verluste abschwächen.
Der Großteil des Sitzungskarnevals in NRW fällt auch in der laufenden Saison 2021/22 wegen Corona aus. Darauf hat sich die Landesregierung am Dienstag mit Vertretern des organisierten Karnevals geeinigt. Über Karnevalszüge und den Straßenkarneval zwischen Weiberfastnacht und Rosenmontag werde erst im neuen Jahr entschieden.
Veranstaltungen, bei denen sich viele Menschen in engen Innenräumen begegneten, seien in den nächsten Monaten nicht verantwortbar, sagte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Dies gelte etwa für Karnevalsbälle, Partyformate und gesellige Karnevalssitzungen, bei denen Abstandsgebote und Maskenpflicht nur schwerlich umsetzbar seien. Deshalb hätten die Karnevalsvertreter freiwillig zugesagt, auf solche Veranstaltungen zu verzichten.
Wüst: "Karnevalistisches Brauchtum in schwerer Zeit unterstützen"
„Damit beweisen die Karnevalistinnen und Karnevalisten im ganzen Land außergewöhnliche Solidarität, da sie in erster Linie an die Gemeinschaft denken“, lobte Wüst. Die vielen Vereine und Künstler benötigten Planungssicherheit und finanzielle Unterstützung bei Veranstaltungsabsagen. „Die Landesregierung steht an der Seite des vielfältigen Vereinswesens im Karneval und wird das karnevalistische Brauchtum in diesen schweren Zeiten weiter unterstützen“, versprach er.
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Kölner Karnevalspräsident Christoph Kuckelkorn sagte: „Niemand kann den Karneval absagen, aber wir können mit Augenmaß daran gehen, große gesellige Veranstaltungen in engen Sälen zu unterlassen.“ Die finanziellen Hilfen seien wichtig - denn die Session sei vorbereitet. Allerdings sei es zu früh, schon über den Straßenkarneval Ende Februar zu entscheiden.
Frank Prömpeler, Präsident des Festausschusses Aachener Karneval und Vizepräsident des Bundes Deutscher Karneval, sagte: „Wir hoffen, dass vielleicht Züge gehen können. Das ist noch unsere Hoffnung. Und das ist - denke ich mal - auch gut für die Menschen, das Signal nach draußen zu senden. Auch wenn vielleicht einige sagen werden: Ach, jetzt macht ihr das wieder, hört doch mal damit auf.“ Wenn es die Lage nicht zulasse, dann werde aber auch entsprechend entschieden.
Düsseldorfer Rosenmontagszug auf Mai verschoben
Das Comitee Düsseldorfer Carneval, das bei dem Austausch mit Wüst nach eigenen Angaben per Video zugeschaltet war, will am Mittwoch über das weitere Vorgehen beraten. Es bleibe aber wohl nicht viel Spielraum, sagte ein Sprecher. Ihren Rosenmontagszug haben die Düsseldorfer Karnevalisten bereits auf 29. Mai verschoben. Eine solche Verschiebung kommt für Köln aber nicht infrage, wie Kuckelkorn klargestellt hatte.
Ein Hilfsfonds soll Vereinen helfen, finanzielle Verluste durch abgesagte Karnevalsveranstaltungen abzufedern. Dabei sei es irrelevant, ob die Veranstaltungen freiwillig abgesagt werden oder an rechtlichen Vorgaben scheitere. (mit dpa)