Bottrop. Bottroper Bier, Bellas Bistro, Wunschzauberer: Bekannte Namen wollen in Rathausviertel ziehen. Doch es gibt noch mehr als Bier, Fisch und Snacks.

Bei der neuen Anmietungsoffensive der Stadt, die zu Beginn des Jahres so richtig auf Touren kommen soll, sind vor allem die leerstehenden Ladenlokale im Rathausviertel im Blickfeld. Eine zehnköpfige Jury um Oberbürgermeister Bernd Tischler hat eine Rangfolge dafür festgelegt, welche der ursprünglich 18 Interessenten möglichst als erste von den bis Ende 2023 geförderten Mieten für die neun Geschäfte entlang der Gladbecker Straße und in der Altmarkt-Passage profitieren dürfen. Das sind die Favoriten:

Bottroper Bier

Die Bottroper Bier GmbH ist die Nummer eins der Jury. Die Fuhlenbrocker wollen nicht nur ihr Bottroper Bier zum Kauf und zur Mitnahme anbieten und natürlich ausschenken, sondern auch Bierspezialitäten von anderen Brauereien. Vorgesehen sind außerdem Biertastings und kulturelle Veranstaltungen.

Auch eine Bierothek mit wechselnden Angeboten rund um das Thema Bier und lokale Produkte soll es geben und ein feines Angebot an Jahreszeit bezogenen, selbst gebrauten Bottroper Bieren.

miniMauken

Die Barfußschuhe für Rabauken sind auf Platz zwei. Das junge Unternehmen will seine Barfußschuhe für alle Jahreszeiten sowohl online als auch im Ladenlokal verkaufen. Zielgruppe sind Eltern mit ihren Kindern, die sich die Schuhe individuell anfertigen lassen, und überhaupt gesundheitsbewusste Menschen.

Als ergänzendes Angebot soll es Schuhe für Erwachsene geben. Die Wirtschaftsförderer möchten die Firma in einem noch leeren Laden im Hansaviertel unterbringen, halten ihr aber Optionen im Rathausviertel offen.

Bellas Gourmet Bistro

Der Krichel Food-Trailer ist auf Bottroper Märkten schon gut bekannt und hat Rang drei der Jury inne. Statt auf Märkten möchte Isabelle Aberfeld die frischen Fischspeisen und Gourmetprodukte künftig auf der Gastromeile verkaufen.

Auch Frühstück und Mittagstisch sowie Snacks werden dann im Angebot sein, um für einen ganztägigen Kundenverkehr zu sorgen. Inzwischen hat die Marktfrau neue Ideen und möchte gern weitere Anbieter aus Bottrop in ein Shop-in-Shop-System einbinden.

Pikilia-Feinkostladen

Das bekannte Restaurant am Rand der Gastromeile plante einen griechischen Feinkostladen mit Verkauf von griechischen Weinen und Spirituosen. Eine kleine offene Küche sollte zur Zubereitung eines Mittagstisches dienen und einmal pro Monat sollte es ein Event wie zum Beispiel eine Weinverkostung mit kleinen griechischen Speisen geben. Inzwischen haben die Pikilia-Inhaber jedoch einen Rückzieher gemacht und lassen ihre Feinkostpläne ruhen.

MA Modeatelier

Das kleine Unternehmen gibt es seit 2019. Es möchte mit Kleinkollektionen an individuell gefertigter Kleidung, die langfristig tragbar ist, eine Alternative zu herkömmlichen Bekleidungsherstellern bieten. MA steht für Inhaberin Michelle Apfel. Ihr erstes Atelier gibt es in Geldern.

In Bottrop sollen auch vorgefertigte Schnitte zum Selbstnähen angeboten werden. Individuelle Geschenkideen und Accessoires wie Dinkelkissen werden präsentiert. Für die Kundinnen soll es Workshops und Nähabende geben.

Auch der Bottroper Wunschzauberer-Verein um Chefarzt Gernold Wozniak und Immobilienunternehmer Oliver Helmke haben neue Pläne. Hier präsentierten beide mit Sozialamtsleiterin Karen Alexius-Eifert und Oberbürgermeister Bernd Tischler im Rathaus eine Benefizaktion.
Auch der Bottroper Wunschzauberer-Verein um Chefarzt Gernold Wozniak und Immobilienunternehmer Oliver Helmke haben neue Pläne. Hier präsentierten beide mit Sozialamtsleiterin Karen Alexius-Eifert und Oberbürgermeister Bernd Tischler im Rathaus eine Benefizaktion. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Wunschzauberer

Der Bottroper Wunschzauberer-Verein, dem es darum geht, benachteiligten Kindern eine Freude zu machen, steht mit zwei Vorhaben auf der Liste der Jury: Der Verein sucht einen Raum, den er mit anderen sozialen Vereinen je nach ihren Bedürfnissen teilen kann. So sollen die Kosten und der organisatorische Aufwand für soziale Zwecke verringert werden. Einbuchen können sich die Sozialvereine über eine App.

Das zweite Projekt ist ein Pop-up-Store, der Künstlerinnen und Künstlern als Galerie für wechselnde Ausstellungen dienen soll. Professionell unterstützt wird diese Galerie von der Marketing-Abteilung der Vereinten Volksbank.

Kunst-Café Kargün

Eröffnen möchte ein Café mit handgemachten Resin‐Kunstwerken, also Produkten aus Kunstharz, die einen modernen Look, aber auch einen Vintage-Stil haben. Zu Gebäck und Kuchen soll Musik gespielt werden. Es wird dann traditionelle türkische Speisen geben und auch besondere, einzigartige Menüspezialitäten, die es so in anderen Geschäften und Lokalen nicht gibt.

Bierhaus

Das Köpi-Bierhaus gibt es eigentlich schon seit 2014 und es ist auch ziemlich gut bekannt. Wegen der Folgen der Corona-Krise muss sich die inzwischen neue Betreibergesellschaft allerdings neu positionieren. Geplant sind zusätzliche Angebote und Veranstaltungen. Außerdem bekommen die Gäste im Bierhaus auch Speisen aus den umliegenden Restaurants auf der Gastromeile serviert.

Sonderfall

Das Prosperkolleg-Forschungsinstitut der Hochschule Ruhr-West soll nun einen Platz im Rathausviertel bekommen. Denn die ersten Pläne für eine Filiale im Hansaviertel ließen sich nicht verwirklichen. Ziel bleibt, mit der neuen Anlaufstelle eine Brücke von der Hochschule in die City zu schlagen.

Das Prosperkolleg ist ein Forschungsprojekt zur zirkulären Wertschöpfung. Die Forscher arbeiten an nachhaltigen Lösungen für die Wirtschaft von morgen. Eröffnet werden soll dessen Filiale nun an der Gladbecker Straße 19b. Vermieter und Prosperkolleg-Verein haben dazu bereits erste Gespräche geführt.

Felgen-Showroom

Die Inhaber der „Reifenscheune“ in Gladbeck möchten einen Felgen-Showroom in Bottrop eröffnen. Präsentiert werden darin dann zwischen 40 und 60 Autofelgen. Ein Online-System mit einer 3-D-Darstellung ermöglicht es außerdem, dass sich Kunden virtuell ihre Wunschfelge an ihren Autos ansehen können. Zielgruppe seien Männer ab 40 Jahren aus der Mittelschicht, so die Jury.

Kumon-Lerncenter

Die Kumon‐Methode zur Lernförderung von Kindern und Schülern stammt aus Japan. Die Programme helfen Kindern etwa in den Fächern Mathematik und Englisch. Ziel ist es, dass Kinder eigenständig lernen und Selbstvertrauen entwickeln. Dabei steht ihnen ein Coach zur Seite. Die Betreiber bringen eine zehnjährige Erfahrung aus Kaarst mit. Es werden auch Ferienprogramme zur Talentförderung angeboten.

Pflegeberatung

In der Anlaufstelle von CS Pflege Care stehen persönliche Ansprechpartner bereit, die Beratungen zum Thema Gesundheit und Pflege anbieten. Die Beratungsangebote in dem Pflege-Kompetenzzentrum, das nur bedingt förderfähig ist, sollen über die regulären Angebote hinausgehen.

Yoga-Angebote finden in Bottrop ein großes Interesse. An der Veranstaltung „Sport im Park“ zum Beispiel machten an dem Kursus von Katharina Jergler und Mareike Reiß in der Halle des Sportparks Stadtwald etwa 30 Teilnehmerinnen mit.
Yoga-Angebote finden in Bottrop ein großes Interesse. An der Veranstaltung „Sport im Park“ zum Beispiel machten an dem Kursus von Katharina Jergler und Mareike Reiß in der Halle des Sportparks Stadtwald etwa 30 Teilnehmerinnen mit. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Sozialraum

Der Promovere-Verein fördert die gesellschaftliche Teilhabe psychisch erkrankter und seelisch behinderter Menschen. Dafür sucht der Verein einen Begegnungs- und Schulungsraum. Darin soll es offene Angebote wie Workshops und Beratungen Betroffener und der Partnerinnen und Partner von Betroffenen geben.

4250 Hometown Yoga

Bis jetzt befindet sich ein Studio von 4250 Hometown Yoga im Kreativloft des Chillten-Hotels an der Gungstraße 3. Künftig sollen Besucherinnen und Besucher auch in der Stadtmitte Auszeiten vom Alltag nehmen können. Yoga-Gruppenkurse gibt es dort dann vormittags, nachmittags und abends.

Hausmannskost

Gastronom Ralf Schindowski will Speisen mit regionalem Bezug etwa aus der westfälischen Küche verkaufen. Speisen wie Pott‐Curry stehen dann im Regal und in der Kühltheke findet sich Hausmannskost mit heimischen Zutaten für die junge Generation.

Tropisches Café

In seinem Bistro möchte Bilal Khodr eine Wohlfühloase mit tropischer, ruhiger Atmosphäre schaffen. Es soll dort Frühstück geben und am Abend auch Cocktails. Zielgruppe sind Gäste zwischen 18 und 45 Jahren.

Sonderfall

Das Prosperkolleg-Forschungsinstitut der Hochschule Ruhr-West soll nun einen Platz im Rathausviertel bekommen. Denn die ersten Pläne für eine Filiale im Hansaviertel ließen sich nicht verwirklichen. Ziel bleibt, mit der neuen Anlaufstelle eine Brücke von der Hochschule in die City zu schlagen.

Das Prosperkolleg ist ein Forschungsprojekt zur zirkulären Wertschöpfung. Die Forscher arbeiten an nachhaltigen Lösungen für die Wirtschaft von morgen. Eröffnet werden soll dessen Filiale nun an der Gladbecker Straße 19b. Vermieter und Prosperkolleg-Verein haben dazu bereits erste Gespräche geführt.