Bottrop. Der närrische Nachwuchs in Bottrop hat neue Oberhäupter: Jonas I. und Mila I. Ihre Proklamation fand unter Beachtung der Regel 2G plus statt.

Die Pink-Weißen-Funken haben sich für diese Karnevalssession einiges vorgenommen: Sie stellen mit Tobias I. und Kristina I. nicht nur das Stadtprinzenpaar. Auch das Kinderprinzenpaar kommt aus ihren Reihen. Für den zehnjährigen Jonas I. Bach und die siebenjährige Mila I. Adolf war die Proklamation am Samstag in der Aula der Willy-Brandt-Gesamtschule eine aufregende Sache.

Begleitet von ihrem Gefolge gewannen die beiden Grundschüler dann aber schnell Übung darin, Orden zu verleihen - wofür manch erwachsener Karnevalist bis hin zu Festkomitee-Präsident Frank Feser gerne vor ihnen in die Knie ging.

Bottroper Stadtkinderprinzenpaar: Karnevalsfans und gute Schwimmer

Steht er nicht als Prinz mit langer Feder an der Kappe auf der Bühne, dann geht Jonas in die vierte Klasse der Ludgerusschule. Er ist ein guter Schwimmer, leidenschaftlicher Lego-Spieler – und stolzer Bruder seiner Schwester Jasmin. Die ihm jetzt als Adjutantin zur Seite steht - und zum Beispiel für die Prinzenrede die Pergamentrolle hielt.

Die Garde der Pink-Weißen-Funken im Einsatz.
Die Garde der Pink-Weißen-Funken im Einsatz. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Die Prinzessin an Jonas’ Seite, Mila, besucht die zweite Klasse der Fürstenbergschule. Sie schwimmt, turnt und tanzt sehr gerne – letzteres schon seit 2018 bei den Pink-Weißen-Funken. Passenderweise ist ihre Lieblingsfarbe rosa. Und sie weiß auch schon, welchen Beruf sie einmal ergreifen möchte: Polizistin.

Vorgänger gehen wegen Corona wohl in die Geschichte ein

Bevor die beiden vorgestellt wurden, war das scheidende Kinderprinzenpaar Ben II. (übrigens ein Freund von Jonas) und Lena-Marie I. gebührend aus seinem Amt verabschiedet worden. Pascal Lohof vom Bund Ruhrkarneval zeichnete die beiden mit – na klar – Orden aus. Und würdigte ihre coronabedingte Doppelsession: „Ihr werdet in die Geschichte eingehen, ihr wart zwei Jahre das Kinderprinzenpaar in einer Zeit, die unvergessen bleibt.“

Bei der Veranstaltung war die Aula der Willy-Brandt-Gesamtschule lange nicht so voll, wie sie es zu anderen Zeiten gewesen wäre. Die aktuelle Verschärfung der Corona-Situation hatte zu teils kurzfristigen Absagen geführt, berichtete am Rande der Veranstaltung Claudia Adams, stellvertretende Vorsitzende des Festkomitees Bottroper Karneval. Gerade Eltern von Kindern aus den Tanzgarden seien teils in Sorge.

Bottroper Karnevalisten wollen das Beste aus der Krisensituation machen

Auf der Bühne betonte Festkomitee-Chef Frank Feser: „Wir haben keinen Fraktionszwang.“ Jeder Karnevalist entscheide selbst, ob er feiern möchte oder nicht. Die Bottroper Jecken versuchten jedenfalls, das Beste aus der Situation zu machen. So galt bei der Proklamation des Stadtkinderprinzenpaares neben einem Hygienekonzept die Regel 2G plus – also geimpft oder genesen plus aktuellem Corona-Schnelltest. Letzterer konnte bei Bedarf direkt vor der Veranstaltung vor Ort noch gemacht werden.

Auch in Sachen Impfungen sind die Karnevalisten nach der Auftaktaktion der KG Batenbrock im September immer noch aktiv. Aktuell werde innerhalb der Gesellschaft geboostert, berichtet deren Vorsitzende Dr. Birgit Semjutha, die gleichzeitig Betriebsärztin der Stadt Bottrop ist und damit prädestiniert für die Durchführung von Impfungen. „Jede Impfung zählt“, ist ihr Motto.