Kirchhellen. Bürgerinitiative Feuerwache und Grüne fordern eine erneute Untersuchung von alternativen Standorten für die Feuerwache. Gespräch mit der Politik.

Die Bürgerinitiative Feuerwache Kirchhellen und die Grünen halten den vorgeschlagenen Standort der künftigen Feuer- und Rettungswache 2 in Kirchhellen an der Ecke Rentforter Straße/In der Koppel nicht für den bestmöglichen Platz und fordern, andere Standorte erneut zu untersuchen. Ratsherr Burkhard Hölting hält einen Standort an der Münsterstraße für deutlich besser geeignet. Auch die Naturschutzverbände Nabu und BUND haben die Standortentscheidung kritisiert.

Wie gut geeignet der Standort In der Koppel für die Berufsfeuerwehr und die Ortswehr ist, hängt auch davon ab, ob das von der Stadt bereits für 750.000 Euro erworbene Grundstück noch ergänzt werden kann durch einen Grundstücksstreifen, der eine Ausfahrt direkt in den künftigen Kreisverkehr Kirchhellener Ring/Rentforter Straße/In der Koppel möglich machen würde. In diese Verhandlungen sei Bewegung gekommen, berichtet Dezernent Klaus Müller: „Es gibt positive Signale der Eigentümer zu einem Grundstückstausch.“

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„In mehrerer Hinsicht wertvoll“

Selbst wenn das funktionieren sollte, ist der Standort aus Sicht der Bürgerinitiative und der Grünen nicht ideal. Dafür führen sie umweltpolitische Gründe an wie den Kiebitzschutz, den Schutz von Freiflächen oder den Erhalt der Frischluftschneise. Aus Sicht der Grünen ist die Fläche deshalb „in mehrerer Hinsicht wertvoll“ und sollte als Freifläche erhalten bleiben.

Die Mitglieder der Initiative argumentieren auch mit den hohen Grundstückspreisen, die gegenüber an der Rentforter Straße in den Bauabschnitten 4 und 5 des Neubaugebietes Schultenkamp verlangt und bezahlt werden. Monika Stratmann und Ute Riedel-Kolbe, Sprecherinnen der Initiative, stellen die Frage: „Ist den neuen Eigentümern eigentlich klar, dass die Feuerwehr künftig über den Kirchhellen Ring und die Dorfheide ausrücken wird, mitten durchs Neubaugebiet? Wir gehen nicht davon aus, dass die Käufer das wissen.“

„Die Befürchtung ist, dass Fakten geschaffen werden“

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Für die Grünen berichten Sigrid Lange und Burkhard Hölting von frustrierenden Gesprächen mit der Verwaltung. „Wir hören seit einem Jahr, dass wir auf einem guten Weg sind. Aber passiert ist bisher nichts.“ Sie fürchtet, dass die Politik und die Bürger hingehalten würden, bis Vorentscheidungen gefallen seien. „Die Befürchtung ist, dass im Hintergrund Fakten geschaffen werden.“

Die Haltung der Verwaltung zu der Bürgerinitiative folgt für Ute Riedel-Kolbe einem Muster. „In Kirchhellen-Mitte, Grafenwald, Feldhausen und Vonderort gibt es inzwischen vier Initiativen gegen die Bebauung von Freiflächen. Und alle erleben, dass ihre Argumente abgeschmettert werden.“

Zuletzt hatte die Bezirksvertretung Kirchhellen eine Bürgeranregung der Initiative „Natürlich Grafenwald“ abgelehnt, geplante Neubauflächen am Heimersfeld im Regionalplan als Freiflächen zu erhalten. Die Initiative Feldhausen hat eine Online-Petition „In Kirchhellen herrscht Kitanotstand“ gestartet, mit der sie bis Juli 1300 Stimmen sammeln will gegen die Neubaupläne am Kuhberg und am Hohen Feld.

Bezirkspolitiker sprechen mit Bürgerinitiative

Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder hatte der Bürgerinitiative zugesagt, ein fraktionsübergreifendes Treffen der Bezirkspolitiker mit den Bürgern einzuberufen, sobald die Beschränkungen durch die Corona-Pandemie das zuließen. Dieses Treffen hat die Initiative immer wieder eingefordert.

Nach dem Lösen der Bundesnotbremse hat Schnieder eine Terminabsprache mit den Bezirksfraktionen gestartet. Am Mittwoch habe er die Sprecherin der Bürgerinitiative zu diesem Termin eingeladen, berichtet Magnus Thesing, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle Kirchhellen.