Bottrop-Kirchellen. Naturschutzbund: Das Gelände für die neue Feuerwache ist wichtig für den Klimaschutz. Außerdem brüten darauf stark gefährdete Kiebitze.

Der Bottroper Naturschutzbund (Nabu) kritisiert die Pläne für den Neubau der Kirchhellener Feuerwache westlich der Rentforter Straße. Die Naturschützer weisen darauf hin, dass die dafür vorgesehene Fläche schutzwürdig ist, weil darauf Kiebitze brüten. Diese Vögel gelten auf der Roten Liste als stark gefährdet. Deshalb dürfe dort nicht gebaut werden, fordern die Nabu-Vertreter.

Die Naturschützer warnen nicht nur vor negativen Auswirkungen auf diese seltene Vogelart, sondern auch auf den Klimaschutz. Laut Klimaanalyse des Regionalverbandes Ruhr sollte der für den Feuerwehrneubau vorgesehene klimatisch wertvolle Raum erhalten und eine Bebauung daher vermieden werden, betont Nabu-Vorsitzender Stefan Voßschmidt.

Bottroper Rat rief 2019 den Klimanotstand aus

Die Entscheidung für den Bau der neuen Feuerwache an dieser Stelle sei auch unverständlich, weil der Bottroper Stadtrat im Sommer 2019 einstimmig den Klimanotstand in Bottrop ausgerufen habe. Damit bekenne sich der Rat zum Klimaschutz als oberstem Leitziel. Sonntagsreden helfen bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels jedoch nicht weiter, kritisieren die ehrenamtlichen Naturschützer.

"Aus Sicht des Klima- und Naturschutzes wäre daher zu hoffen, dass im Herbst Persönlichkeiten gewählt werden, die sich diesem Grundsatz verpflichtet fühlen", meint Stefan Voßschmidt. Denn der neue Rat müsse Reden und Handeln in Einklang bringen und auf den Neubau der Kirchhellener Feuerwache verzichten.