Bochum. . Am Samstag packten Mitarbeiter und Ehrenamtliche der Aktion Canchanabury kistenweise medizinische Utensilien in einen Container, der am 1. September nach Togo verschifft werden soll. Die Hilfsgüter sind für Hospitäler und zwei Leprazentren.

Den 30. Hilfscontainer seit Anfang der 90er-Jahre füllten die Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer der Aktion Canchanabury am Samstagvormittag für Togo.

Sie stapelten Hunderte Gehhilfen, die vor allem auf den USB-Wertstoffhöfen gesammelt wurden, kistenweise Verbandsmaterial, chirurgische Instrumente, wie Wundhaken, Pinzetten und Scheren, sowie Tische, Stühle, Decken, neun Rollstühle, Rollatoren und 32 Bundeswehrbettgestelle.

„Wir haben dieses Mal sogar ein Ultraschallgerät und eine Beatmungsmaschine dabei“, informierte Reinhard Micheel, Geschäftsführer der Aktion Canchanabury.

Private und öffentliche Spender

Die Hilfsorganisation arbeitet mit vielen privaten und öffentlichen Spendern zusammen. Guter Kontakt bestehe beispielsweise zu Martin Steffen, ein Altbochumer, der mittlerweile für einen Klinikverbund in Nordhessen tätig ist. „Er vermittelt uns Kontakte zu Firmen, die Kliniken beliefern“, erklärte Micheel.

Die medizinischen Utensilien sortiere wiederum Dr. Alfred Klassen für die Aktion Canchanabury, auch weil er als Arzt in Afrika tätig war. „Er packt zum Beispiel eine Orthopädiekiste oder sagt uns, was sie da unten nicht gebrauchen können,“ so Micheel. Medizinische Utensilien, die in Deutschland nicht mehr verkauft oder verwendet würden und oft auf dem Müll landeten, seien für die Menschen in Togo ein Segen, schildert er. „Die Hilfsgüter sind für Hospitäler und in erster Linie für die zwei größten Leprazentren Togos Akata und Koloware bestimmt. Dort leben Leprainvaliden, die zwar als geheilt gelten, allerdings durch die Krankheit so stark verstümmelt und behindert sind, dass sie auf dauerhafte Pflege und Behandlung angewiesen sind“, informierte Reinhard Micheel.

Lokale Partner sorgen für Verteilung der Güter

Teil der Ladung sind auch wieder Fußballtrikots, Fußballschuhe und Lederbälle, gespendet von den Sportfreunden Altenbochum. Sie sind bestimmt für das Fußballprojekt für Straßenkinder und AIDS-Waisen, dass die Aktion 2006 in Togo anlässlich der Fußballweltmeisterschaft ins Leben gerufen hat. Der lokale Partner der Aktion in Togo, die Hilfsorganisation „Amitié et Action pour le Développement“ sorgt für die Verteilung und den Transport der Hilfsgüter innerhalb des Landes.

Am heutigen Montag soll der 32 Kubikmeter große Container zum Rotterdamer Hafen gefahren werden und von dort am 1. September seine Schiffsreise nach Togo antreten. Die Entladung im Hafen von Lomé ist für den 29. September geplant. Die offizielle Übergabe der Hilfsgüter übernehme der deutsche Botschafter in Togo Joseph Weiß, wovon in der Regel auch die togolesischen Medien berichteten, schilderte Micheel.