Bochum. . Die “Aktion Canchanabury“ modernisierte mit den Bochumer Stadtwerken die Gesundheitsstation in Yikpa im Togo. Als Reinhard Micheel, Geschäftsführer der Aktion, nun das Dorf an der Grenze zu Ghana besuchte, gab's eine Überraschung: Er wurde zum Häuptling ernannt. Und trat direkt ins Fettnäpfchen.

Gemeinsam mit den Stadtwerken Bochum modernisierte die Aktion Canchanabury 2011 im togolesischen Dorf Yikpa die Gesundheitsstation. „Sie war total verrottet, es gab zwar eine Krankenschwester, aber sie hatte keinen Strom und kein sauberes Wasser dort“, erinnert sich Reinhard Micheel, Geschäftsführer der Aktion Canchanabury, an das Projekt.

Als Micheel nun im Juni 2013 in das Dorf an der Grenze zu Ghana zurückkehrte, ging es feierlich zu. „Die Menschen dort begrüßen einen oft überschwenglich, deswegen habe ich mir erst nichts dabei gedacht, als das ganze Dorf sich versammelt hatte“, berichtet Micheel. Auch als ihm ein traditionelles Gewand umgelegt wurde, gab er sich noch nicht verblüfft, denn auch das war ihm als üblich bekannt. „Erst als sie mir spezielle Schlappen anzogen und mir einen Stab in die Hand gaben, dachte ich – heute ist etwas anders.“

Zeremonie wurde mit Tanz gefeiert

Wie wahr, denn Micheel wurde von den Dorfältesten als einer der ihren ernannt. Sein Titel lautet jetzt: „Togbe – Dunenyo I.“ „Togbe“ heißt so viel wie Häuptling und „Dunenyo“ bedeutet: gut für die Gemeinschaft. Der Dorfchef dankte der Aktion Canchanabury und den Stadtwerken ganz besonders für die Solarpumpenstation, die dem Zentrum und der gesamten Bevölkerung endlich sauberes Trinkwasser gebracht habe.

Es habe schon viele Hilfsversprechen gegeben, aber erst die Aktion und die Stadtwerke hätten auch Wort gehalten, erläuterte er. Er setzte Micheel eine goldbestickte Krone auf. Im Anschluss wurde die Zeremonie mit Tanz gefeiert.

Ein kleines Fettnäpfchen ließ Micheel dabei nicht aus. Er nahm einen beherzten Schluck aus einer kalten Bierdose, was sich aber für einen „Togbe“ in der Öffentlichkeit nicht gehört, wie er erfuhr. Die Ältesten hätten dies mit Humor genommen und gesagt, ein neuer Togbe sei ja nun auch dafür da, neue Dinge einzuführen.