Bochum. . Der große Andrang blieb aus, als die Pontonbrücke in Dahlhausen an der Ruhr am Mittwochmorgen wieder geöffnet wurde. Die Rotphase wurde verlängert, Polizei und städtische Ämter kontrollierten, ob die neuen Regeln eingehalten wurden.
Pontonbrücke Dahlhausen: Fünf Tage früher als geplant, rollt der Verkehr seit diesem Mittwochmorgen wieder über die Ruhr, von Bochum nach Essen und umgekehrt. Am Tag davor hatte das Tiefbauamt noch einen Testwagen über die Problembrücke geschickt, um auf Nummer Sicher zu gehen. „Test bestanden“, findet Amtsleiter Uwe Seidel vor Ort. Es geht immer noch um Breite, Belastung und Verkehrsfluss.
Jetzt soll die Ampel es richten, damit die lange Zeit der Umleitungen über die Brücke in Hattingen endlich der Vergangenheit angehört. „Das ist aber nur möglich“, betont Seidel, „wenn sich die Kraftfahrer streng an die neuen Regeln halten.“ Das heißt: Die Wagen dürfen höchstens 2,8 Tonnen Gesamtgewicht haben und nicht breiter sein als 2,10 Meter.
Seidel ist nicht allein an der Ruhr, um zu schauen, wie die Autofahrer mit der neuen Lage fertig werden. Kollegen vom Straßenverkehrsamt und von der Polizei sind auch dabei. Doch von Andrang ist zunächst nicht allzu viel zu sehen. Der flotte Verkehrsfluss bleibt noch aus, eine etwas gebremste Premiere. Vor allem auf Dahlhauser Seite müssen sich die Autofahrer an die neue verbreiterte Markierung offenbar erst gewöhnen.
Viele hatten Daten ihrer Fahrzeuge nicht im Kopf
Andere hatten die Daten ihrer Fahrzeuge wohl nicht im Kopf. So greift Ralf Heisterkamp, der Bezirksbeamte der Lindener Polizeiwache, ein paar Mal ein und lotst einige zu breite Vehikel zur Weiterfahrt auf der Lewackerstraße. Und plötzlich ist er wieder da, der gefürchtete Stau. Ein angeblich von der Sonne geblendeter Fahrer verursacht ihn ausgerechnet mitten auf der Brücke - er hat die rote Ampel übersehen. Und die Wagen, die ihm folgen, haben sich ihm einfach angeschlossen wie die Lemminge.
Der Leiter der Polizeiwache in Linden, Erster Hauptkommissar Horst Grewe, sieht ebenso wie Uwe Seidel jetzt die Autofahrer in der Pflicht, dass es klappt mit den neuen Verkehrsregeln vor und auf der Brücke. Während der nächsten Tage wollen sie den Verkehr auf beiden Seiten der Brücke intensiv beobachten lassen, um sicher zu gehen, dass die neuen Maßnahmen jetzt greifen. Vor allem der recht intensive Wochenendverkehr könnte ein Problem werden, da durch die verlängerte Phase der Ampelschaltung sich vor allem auf der Lewackerstraße eine Warteschlange bilden könnte. Hinzu kommt auch die regelmäßige Schließung der Schranken.
Stärkere Präsenz zeigen als bisher
Ein Problem sehen alle jetzt schon: „Wenn sich nach einer zeitlichen Testphase bestimmte Wagentypen auf die entsprechende Breite eingestellt haben, die für sie passt, dann kann es passieren, dass damit auch das zulässige Gewicht ignoriert wird“, so Christoph Matten und Gisbert Soldat vom Tiefbauamt. Doch dieses Problem soll durch stärkere Kontrollen von vornherein erstickt werden. „Die Kfz-Brückenbenutzer werden feststellen, dass wir stärkere Präsenz zeigen als bisher“, kündigt Kommissar Grewe an.
Auch die Fußgänger schauten sich die „Öffnung der Brücke“ an. Sie reden davon, was ihnen besonders am Herz liegt, nämlich ein Transfer über die Brücke durch den Öffentlichen Personennahverkehr.
Bus darf nicht über die Brücke
Sie wissen natürlich, dass der Bus 359 von Burgaltendorf nach Dahlhausen und Linden nicht über die Brücke darf, siehe Gewicht und Breite. Stattdessen pochen sie darauf, hier einen Kleinbus einzusetzen. An den Kosten, so die Meinung der Fußgänger, dürfe das nicht scheitern. Aber auch der Auftrag der Bezirksvertretung Südwest an die Verwaltung, den Neubau einer Brücke konkret ins Auge zu fassen, findet bei den Passanten große Zustimmung.