Südwest. SPD-Ortsvereine auf beiden Seiten der Ruhr wollen Ersatz für die unterbrochene Busverbindung

Eine schnelle Verbindung über die Ruhr muss unbedingt erhalten bleiben, darüber waren sich alle Teilnehmer der Informationsversammlung einig, zu der die SPD-Niederwenigen eingeladen hatte. Gleich drei SPD-Ortsvereine wollen sich dafür stark machen und an einem Strang ziehen. Die große Frage, die sich die Vertreter der Ortsvereine aus Niederwenigen, Hattingen und Dahlhausen stellten, war aber: „Wie lange kann man die über 50 Jahre alte Schwimmbrücke überhaupt noch reparieren?“ Dabei rückte die Diskussion über die momentane Buslinienunterbrechung erst einmal in den Hintergrund.

Nicht nur Berufstätige und Schulkinder sind auf den Verkehrsweg über die Ruhr angewiesen, auch Senioren, die bei Ärzten im Linden-Dahlhauser Bereich in Behandlung sind oder die schnelle S-Bahn oder Straßenbahnanbindung nutzen.

Fest steht, eine neue Brücke darf schon nach dem Eisenbahnquerungsgesetz nicht mehr an gleicher Stelle liegen. So müsste eine Überführung der Bahngleise in Höhe der ehemaligen Schachtanlage Dahlhauser Tiefbau her. Doch in einer Zeit maroder Haushaltskassen der Städte kaum realisierbar.

Jürgen Ende, Anlieger oberhalb der Lewackerstraße in Dahlhausen, hatte da einen interessanten Vorschlag: „Was wäre wenn mit Zuschüssen für regenerative Energien eine Brücke mit Wasserkraftwerk gebaut würde? Ohne die Planungen vor 20 Jahren aufzugreifen, einen Stausee zu bauen, könnte mit einer Fallhöhe von bis zu vier Metern nicht nur Strom erzeugen, sondern auch das jährliche Hochwasser regulieren. Warum sollte sich dafür kein privater Investor oder gar die Deutsche Bahn interessieren?“ Auf jeden Fall wollen die Ortsvereine für den Brückenschlag ihre Landtagsabgeordneten mit ins Boot holen.

Seit gut einer Woche laufen die vorbereitenden Untersuchungen auf die Arbeiten nun endlich. Dann bleibt nach dem Abschluss in vier bis fünf Wochen immer noch, wie sich Norbert Konegen, ÖPNV-Experte der Dahlhauser SPD, ausdrückte, eine „unzumutbare Situation der Busverbindung“. Denn da liegen die neu entstandenen Haltestellen nicht nur weit auseinander, sie sind auf der Lewackerstraße auch noch schlecht positioniert und teilweise bei Regen von Pfützen umgeben.

Der Fußweg über die Brücke von der Bogestra zur EVAG sei in den vorgesehen sieben Minuten kaum zu schaffen, schon gar nicht wenn ältere Leute mit Rollatoren unterwegs sind oder die Schranke wegen S-Bahn, Museums-, oder Güterzug gleich über zehn Minuten geschlossen bleibt.

Eine Verständigung der beiden Linien über Funk scheint nicht zu funktionieren, dies bestätigten Fahrgäste, die nach den ersten Tagen schon den Bus verpasst hatten und eine gute Stunde auf den Nächsten warten mussten.

Eine bedarfsgerechte Lösung zwischen Essen-Burgaltendorf und dem Dahlhauser Bahnhof hält Konegen da für die bessere Variante. So könnte auch am Wochenende, wo der Bus nicht verkehrt, eine Verbindung bestehen bleiben. Und auch darüber war man sich einig, da müssten alle Verkehrsgesellschaften noch einmal an einen Tisch.