Bochum. . Hoch her gehen wird es am Montag, 12. September, bei der Belegschaftsversammlung der Bochumer Opelaner, schätzt Betriebsratschef Rainer Einenkel. Es gehe dabei vor allem um die betriebsbedingten Änderungskündigungen, die Opel erstmals in Deutschland aussprach.
Abgesehen vom geplanten Personalabbau verlassen auch viele Führungskräfte Opel Bochum, an der Spitze der Produktionsdirektor, bisher der zweite Mann im Werk. Das erklärte Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel am Sonntag der WAZ gegenüber.
„Zahlreiche Meister, Betriebsleiter und Abteilungsleiter sind ausgeschieden, weit über zehn“, sagte Einenkel wörtlich. Eigentlich seien für diese Mitarbeiter keine Abfindungen vorgesehen, aber nach interner Verständigung seien sie „nicht zum Nulltarif ausgestiegen“. Der Produktionsdirektor habe vor den Werksferien „aus persönlichen Gründen“ Abschied genommen.
Belegschaftsversammlung
Dass so viele Führungskräfte den Opel-Standort Bochum verlassen, hänge mit ihrer „bösen Pufferrolle“ zusammen, die sie beim Personalabbau hätten spielen müssen, als noch über hundert Mitarbeiter ausgeschaut wurden, um gegen Abfindung zu gehen oder eine Stelle in Rüsselsheim anzunehmen, sieht es Einenkel: „Von den Kollegen mussten sie hören: ,Warum hast Du mich ausgewählt?’ Und von oben gab es Druck.“
Auch darüber werde am Montag, 12. September, ab acht Uhr bei der Belegschaftsversammlung im RuhrCongress die Rede sein.
Betriebsbedingte Änderungskündigungen
Für die Unternehmensleitung nimmt u.a. Holger Kimmes teil, der Arbeitsdirektor für die europäischen Werke von General Motors. Einenkel rechnet mit erregten Debatten. Mit Sicherheit werde zur Sprache kommen, warum Opel auf Versetzung von Bochum nach Rüsselsheim auch in Einzelfällen bestehe, in denen die Ehefrau des Mitarbeiters krebskrank sei oder seine Eltern pflegebedürftig.
Opel hatte 89 betriebsbedingte Änderungskündigungen beim Betriebsrat beantragt und später in ähnlicher Höhe ausgesprochen. Laut Betriebsrat haben die meisten Betroffenen Kündigungsschutzklagen eingereicht. Die IG Metall sei mit einem „ganzen Paket“ dabei. Am 23. September sind die ersten Termine für die Güteverhandlung vor dem Arbeitsgericht.