Bochum.. Opel schickte 86 Änderungskündigungen an Bochumer Mitarbeiter. Doch der Betriebsratschef Rainer Einenkel ist überzeugt: Viele der Betroffenen werden vor das Arbeitsgericht ziehen. Denn Opel habe Fehler gemacht.

Dem Autobauer Opel droht ein Rechtsstreit um die Kündigungen im Bochumer Werk. Betriebsratschef Rainer Einenkel kündigte an, dass die Fälle voraussichtlich vor dem Arbeitsgericht landen werden.

„Opel wird Schwierigkeiten bekommen, vor Gericht zu bestehen“, sagte Einenkel. Er bezeichnete die sogenannte Sozialauswahl als „fehlerhaft und damit unwirksam“. So habe Opel keine Rücksicht auf das Alter, langjährige Betriebszugehörigkeit und den Familienstand der Beschäftigten genommen. Einenkel kritisierte: „24 Opelaner mit Migrationshintergrund haben ausgerechnet zum islamischen Zuckerfest, vergleichbar mit dem Weihnachtsfest, die Kündigung bekommen.“

Wie Einenkel mitteilte, hat Opel Änderungskündigungen an 86 Mitarbeiter verschickt. Unter ihnen seien 75 Beschäftigte, die künftig im Werk Rüsselsheim eingesetzt werden sollen. Wer die Änderungskündigung nicht akzeptiere, müsse Opel verlassen. Es sind wohl die ersten Kündigungen der Firma überhaupt. „In den fast 50 Jahren Opel in Bochum wurde jedenfalls noch nicht gekündigt“, sagte Einenkel.