Bochum. .
Die 89 von Opel verhängten Kündigungen gegen Bochumer Mitarbeiter müssen vom Tisch, fordern Betriebsrat und IG Metall. Die Sozialauswahl sei nicht plausibel, willkürlich und fehlerhaft, monierte der Betriebsrat.
Nachdem die Unternehmensleitung am 19. August beim Bochumer Betriebsrat einen Antrag auf betriebsbedingte Kündigungen eingereicht und allen Betroffenen alternativ Arbeitsplätze bei Opel im hessischen Rüsselsheim angeboten hatte, hat der Betriebsrat am Montag in einer Sitzung mit Rechtsanwalt Michael Schmidt-Busse und Vertretern der IG Metall das weitere Vorgehen besprochen.
Betriebsratschef Rainer Einenkel: „Gemeinsam wollen wir die vorliegenden betriebsbedingten Änderungskündigungen verhindern. Bisherige Prüfungen haben ergeben, dass die angestrebten Kündigungen bereits aus betriebsverfassungsrechtlichen Gründen unwirksam sind.“
Sozialauswahl kritisiert
Die Sozialauswahl für die 89 Kündigungen sei nicht plausibel, willkürlich und fehlerhaft, monierte der Betriebsrat. Die Auswahl habe das Unternehmen einseitig vorgenommen. 40 Prozent der Betroffenen seien zwischen 35 und 51 Jahre alt, darunter Beschäftigte, „die seit 25 oder sogar seit 30 Jahren im Bochumer Opelwerk beschäftigt sind.“
Nach wie vor halte der Betriebsrat von Opel Bochum den vom Unternehmen geforderten Personalabbau für unsinnig.: „Mit der jetzt drohenden Zwangsversetzung nach Rüsselsheim werden weitere wichtige Fachleute und Autobauer aus dem Verkehr gezogen. Das belastet den Anlauf des neuen Zafira.“
Wegen der guten Auftragslage würden die Produktionszahlen in Bochum steigen. Deshalb brauche man mehr und nicht weniger Mitarbeiter, ist der Betriebsrat überzeugt.