Bochum. . Wie sieht es also in den Kochtöpfen von Studenten der Ruhr-Universität aus? Nur Nudeln und Tiefkühlpizza? DerWesten hat einen Blick in drei Kochtöpfe gewagt und kommt zu dem Ergebnis: Reis ist der Renner.

Zwischen Mensa und Hörsaal, Klausur, Büffeln und Vorlesung – das studentische Leben ist nicht so entspannt, wie viele sich das vorstellen. Und irgendwie muss das Gehirn zwischendurch ja auch noch mit Nährstoffen versorgt werden. Wie sieht es also in den Kochtöpfen von Studenten der Ruhr-Uni aus? Nur Nudeln und Tiefkühlpizza?

„Tatsächlich habe ich so angefangen“, gibt Thiemo Gillar zu. Der 24-jährige studiert Biologie und Chemie als Master of Education, will also Lehrer werden. Über Miracoli und Ravioli hat er sich hochgekocht, „mittlerweile traue ich mir schon einige Kombinationen zu“, meint Thiemo. Heute gibt es Reis mit Hühnergeschnetzeltem und asiatischer Soße – die ist allerdings aus dem Glas.

„Das Würzen ist am schwersten“, findet der angehende Lehrer. Zweimal in der Woche kommt er zum Kochen, sonst heißt es: Mensa. Dreimal am Tag essen ist ihm aber schon wichtig. „Wenn ich für mich alleine koche, gilt die Devise: schnell gemacht und sättigend“, erklärt Thiemo. Regelmäßig kocht er gemeinsam mit seiner Freundin. „Die kocht gut“, schwärmt er, „meistens schneide ich da aber nur Gemüse“.

"Das Kochen gehört zum WG-Leben dazu"

In der Studenten-WG von Anna Hütteman (22), Hellen Waleczek (22) und Franziska Hebach (23) wird ebenfalls geschnibbelt was das Zeug hält. „Heute ist unser wöchentlicher Kochtag“, erzählt Anna. Drei Gänge gibt es: Tomaten mit Mozzarella, danach Reis mit Geschnetzeltem und zum Schluss Erdbeerquark – natürlich alles selbst gemacht.

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Von DerWesten

Dabei herrscht eine strikte Arbeitsteilung: Den Kochlöffel hat meist Hellen in der Hand, „die kocht einfach am besten“, findet Anna. Also schwingt sie das Messer und arbeitet Helen zu. Franziska räumt dabei hinter beiden her. „Mein Küchentipp: Immer sofort alles wegspülen, dann hat man hinterher weniger Arbeit“, erklärt sie.

Für das Trio ist das gemeinsame Kochen wichtig. Sie sehen sich täglich, die Drei studiert Bauingenieurwesen – und gehen oft zusammen in die Mensa. Dort schmecke aber alles gleich. „Das Kochen gehört zum WG-Leben dazu“, meint Helen. Differenzen gibt es nur bei Fisch und Pilzen, die mag Anna nicht. Nach Rezept kochen die Drei übrigens fast nie, „aber Knoblauch gehört eigentlich immer dazu“, findet Anna.

"Qualität ist im Budget nicht immer drin"

Knoblauch steht heute auch bei Sarah Pinell auf dem Speiseplan. Bei der 26-jährigen Archäologiestudentin gibt es gelbes Gemüse-Curry mit Reis – „scharf aber essbar, so muss es sein“, urteilt sie. Sarah kocht fast jeden Abend zu Hause. In die Mensa geht sie nur sporadisch. „Meistens isst mein Freund mit, aber ich koche auch für mich alleine“, berichtet sie. Fast immer gibt es Gemüse in verschiedenen Variationen, Fleisch kommt nicht jeden Tag auf den Tisch. „Da versuche ich auf Qualität zu achten, und das ist im Budget nicht immer drin“, erklärt Sarah.

„Im Vergleich zu anderen Studenten ernähre ich mich, glaube ich, ganz gesund“, schätzt sie. Trotzdem: Ab und zu sei ein Döner auch schon mal drin, und besonders gerne macht sie mit Freunden zusammen selber Hamburger. Ihre Spezialität ist allerdings weniger herzhaft: Vor dem Studium hat Sarah eine Ausbildung zur Konditorin gemacht. „Am besten kommt immer meine Sachertorte an“, meint sie, „und aktuell backe ich sehr oft Cup-Cakes, das ist gute Lernnahrung“.