Gelsenkirchen. „Ess null vier“ heißt es; blau und weiß eingerichtet ist es – nicht. Das hat ein Restaurant nahe der Veltins-Arena nicht nötig, zumal es den Anspruch erhebt, bei Fans gegnerischer Mannschaften kulinarische Volltreffer zu landen.

Dabei kommt die Küche von Chefkoch Olaf Diekmann so daher, wie Schalke (in guten Zeiten) Fußball spielt: handfest und bodenständig, aber auch leicht und raffiniert, gar mit mediterranen Einflüssen. Was Wunder, dass Manuel Neuer hier ebenso speist wie Senor Raul.

Man kann es sich vorstellen: Bei Bundesligaspielen tobt im Wohnzimmer der Knappen ein blau-weißes Fahnenmeer, und drinnen im „Ess null vier“ herrscht auf 400 qm Ruhe, optisch wie akustisch. Tische und Stühle aus dunkelbraunem Holz werden indirekt angestrahlt, die Deko mit Kerzenleuchtern vor den Fenstern und Windlichtern auf den Tischen ist freundlich, dezent.

Standardkarte und Saisongerichte

Die Speisenkarte als Erlebniswelt: „Wir führen eine Standardkarte mit Steak-, Pastagerichten und Wellness-Salaten sowie eine Tages-, Wochen- oder Monatskarte mit Saisongerichten. So verfügen wir für Stammgäste über einen Wiedererkennungswert, können aber neue kreative Akzente setzen“, sagt Küchenleiter Diekmann.

Wichtig sind dem „Erler Jung“, der im Berger Feld aufwuchs, seine Ausbildung im „Restaurant Schloss Berge“ absolvierte und im Dortmunder „La Table“ kochte, vor allem Frische und Regionalität. Für das „mit Aromaten gebratene Medaillon vom Flusszander auf Ragout vom Spargel mit Frühlingslauch in Rahmsoße mit Butterkartöffelchen“ verwendet er Spargel aus Herten. Für den „Erdbeersalat mit Minz-Pesto“ ebenfalls Früchte aus der Nachbarstadt.

Auch Schalke-Spieler sind zu Gast

Besonders nachgefragt ist die „Filetpfanne S 04“, ein Klassiker aus der Standardkarte mit Spitzen von Rind, Schwein und Pute, Champignonrahm und Gemüsenudeln für 18,8 04 (!) Euro. „So ein Spaß bietet sich an. Aber keine Sorge, wir runden ab“, sagt „Ess null vier“-Geschäftsführer Dieter Schmidt.

Goldener Windbeutel 2011

Foodwatch hat den
Foodwatch hat den "Goldenen Windbeutel" für die dreisteste Werbelüge vergeben.
Auf Platz 1 kam bei der Onlinebefragung die Milch-Schnitte. „Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero. Die Wahrheit jedoch ist laut Foodwatch deutlich schwerer: Die Milchschnitte bestehe zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker, das sei sogar mehr als in Schoko-Sahnetorte.
Auf Platz 1 kam bei der Onlinebefragung die Milch-Schnitte. „Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch“, behauptet Hersteller Ferrero. Die Wahrheit jedoch ist laut Foodwatch deutlich schwerer: Die Milchschnitte bestehe zu fast 60 Prozent aus Fett und Zucker, das sei sogar mehr als in Schoko-Sahnetorte.
Auf Platz 2 kommt
Auf Platz 2 kommt "Activia". Danone suggeriere in seiner Werbung, sein probiotischer Joghurt sei so etwas wie ein Wundermittel für die perfekte Verdauung. Doch die Ergebnisse der von Danone viel zitierten Studien seien dünn.
Dahinter wählten die Verbraucher Nimm2. Nach Meinung von Foodwatch suggeriert Hersteller Storck, dass seine Bonbons gesünder sind als andere Süßigkeiten. Doch der zugesetzte künstliche Vitamincocktail könne nichts daran ändern: Nimm2 sei nicht gesünder als andere Bonbons, es bleibe ganz einfach eine Süßigkeit.
Dahinter wählten die Verbraucher Nimm2. Nach Meinung von Foodwatch suggeriert Hersteller Storck, dass seine Bonbons gesünder sind als andere Süßigkeiten. Doch der zugesetzte künstliche Vitamincocktail könne nichts daran ändern: Nimm2 sei nicht gesünder als andere Bonbons, es bleibe ganz einfach eine Süßigkeit.
Auf Rang 4 „Ferdi Fuchs“-Mini-Würstchen. Mit einem Comic-Fuchs locke Stockmeyer die Kinder, die Eltern ködere der Hersteller mit dem Hinweis auf einen „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“, so Foodwatch. Doch der Salzgehalt sei alles andere als auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern
abgestimmt. 2 Gramm Salz pro 100 Gramm – bei der Ampelkennzeichnung würde das mit einem roten Warnsignal gekennzeichnet.
Auf Rang 4 „Ferdi Fuchs“-Mini-Würstchen. Mit einem Comic-Fuchs locke Stockmeyer die Kinder, die Eltern ködere der Hersteller mit dem Hinweis auf einen „täglichen Beitrag für die gesunde Ernährung“, so Foodwatch. Doch der Salzgehalt sei alles andere als auf die Ernährungsbedürfnisse von Kindern abgestimmt. 2 Gramm Salz pro 100 Gramm – bei der Ampelkennzeichnung würde das mit einem roten Warnsignal gekennzeichnet.
Den 5. Platz belegt das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen. Hersteller Kühne betone in der Werbung die „besten natürlichen Zutaten“, die „erlesenen Kräuter“, so die Verbraucherorganisation. Doch drin stecken Farbstoff und Aromen – modernste Lebensmitteltechnologie also.
Den 5. Platz belegt das Schlemmertöpfchen Feine Gürkchen. Hersteller Kühne betone in der Werbung die „besten natürlichen Zutaten“, die „erlesenen Kräuter“, so die Verbraucherorganisation. Doch drin stecken Farbstoff und Aromen – modernste Lebensmitteltechnologie also.
Bei der ersten Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 hatte der Konzern Danone für seinen
Trinkjoghurt Actimel den „Preis“ gewonnen, weil der laut Foodwatch nicht vor Erkältungen schützen könne...
Bei der ersten Wahl zum Goldenen Windbeutel 2009 hatte der Konzern Danone für seinen Trinkjoghurt Actimel den „Preis“ gewonnen, weil der laut Foodwatch nicht vor Erkältungen schützen könne...
Als Foodwatch-Aktivisten den Preis vor der Firmenzentrale in Haar bei München überreichen
wollten, war Danone jedoch nach Angaben der Organisation nicht zu sprechen.
Als Foodwatch-Aktivisten den Preis vor der Firmenzentrale in Haar bei München überreichen wollten, war Danone jedoch nach Angaben der Organisation nicht zu sprechen.
2010 kürten die Verbraucher den überzuckerten Monte Drink der Molkerei Zott zur
2010 kürten die Verbraucher den überzuckerten Monte Drink der Molkerei Zott zur "dreistesten Werbelüge des Jahres". Mehr als 80.000 Menschen hatten sich laut Foodwatch bei der Online-Wahl beteiligt.
Doch auch Zott habe die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ verweigert Foodwatch-
Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen laut der Organisation nicht für ein Gespräch zur Verfügung gestanden.
Doch auch Zott habe die Annahme des „Goldenen Windbeutel“ verweigert Foodwatch- Aktivisten am Firmensitz im bayerischen Mertingen laut der Organisation nicht für ein Gespräch zur Verfügung gestanden.
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250 Plätze im Innen- und zusätzlich 100 Plätze im Außenbereich zählt das Restaurant. „Rund 270 Gäste bewirten wir pro Tag“, so Schmidt. Etliche davon sind „Medicos“-Patienten, die ab 11.30 Uhr Schlange stehen am Büffet, aber auch 70 Festangestellte des S 04 verpflegen Diekmann und sein dreiköpfiges Köcheteam. Zwischendurch schneit mal ein Schalke-Spieler herein und bestellt à la carte – Currywurst? Diekmann winkt lachend ab. „Ne, ne, diese Hochleistungssportler legen Wert auf leichte Küche wie Salat oder Pasta.“

Currywurst gibt’s aber auch im „Ess null vier“, obwohl sie nicht auf der Karte steht. Serviert wird sie beim Heimspiel-Angebot, das Mannschaftsbüffet mit „fußballtypischen und traditionellen Komponenten“, Getränke, S 04-Präsent und das Eintrittsticket fürs Bundesligaspiel beinhaltet.