Essen. . “Ein bisschen lockerer, alternativer, nicht so festgefahren“ – das ist die Devise im “Why so serious“, dem etwas anderen Imbiss von Christian Döweling. Auf der Speisekarte steht vegane Mayonnaise ebenso wie natürlich fleischfreies Chili con Tofu.
Stauder ist die Konstante. Das Logo prangt noch an der Werbetafel außen am Haus, der auf den „Imbiss am Markt“ in Frohnhausen verwies und „Deutsche Küche“ ankündigte. Stauder gibt es noch immer im „Why so serious“, hinzugekommen ist Pinkus, das Alternativ-Bier aus Münster. Vor allem: Auf der Speisekarte stehen jetzt Gerichte wie Chili con Tofu oder Burger mit Linsenfrikadelle. Die Mayonnaise ist auf Wunsch vegan zubereitet – ohne jedes tierische Eiweiß. Christian Döweling, der Koch im Imbiss, sagt, er hätte sich kaum vorstellen können, in was er für eine Marktlücke mit der Geschäftsidee gestoßen ist: „Anfangs habe ich gedacht, ich mache einen Laden für Freunde auf und biete auch etwas Veganes an.“
Döweling hat einmal auf Lehramt studiert, dann eine Lehre zum Koch gemacht, in Spitzen-Restaurants gearbeitet. „Dann hatte ich auf gehobene Gastronomie keine Lust mehr“, sagt der 28-Jährige. Ein Imbiss sollte es werden – aber bloß nicht irgendeiner. Und der Wunsch war stark, „sein eigenes Ding zu machen“.
Ein Geschmackstest: Chili con Tofu steht dem Chili con carne, auf das Fleischfresser stehen, in kaum etwas nach. Das vegane Schokomousse mit karamellisierten Cashewkernen ist ein Genuss. Und bei der veganen Mayo ist ein Geschmacksunterschied zu „normaler“ Mayo nicht zu schmecken. Lediglich etwas weniger satt in der Farbe kommt die vegane daher, das Eigelb fehlt.
Leidenschaft für Musik
Rund 25 Plätze hat Düweling in seinem Imbiss, ein paar draußen am Markt. Zum Ende der Woche hin offeriert das „Why so serious“ Tages-Angebote: donnerstags ein Marktgericht, freitags ein Fischgericht, samstags und sonntags je ein veganes und ein Fleischgericht. Außer Haus bietet Döweling noch einen Catering-Service an. Dabei beliefert der 28-Jährige auch Bands. Seine Leidenschaft für Musik ist im Laden zu hören. Beim Gespräch trägt Döweling ein Shirt der Alt-Punks von Rancid, aber er mag auch die Beatles, Reggae, Ska. Alles so ganz nach seiner Devise: „ein bisschen lockerer, alternativer, nicht so festgefahren“.
Döweling schließt Fleischverehrer in seinem Imbiss nicht aus: Es gibt auch Frikadellen, Würste, Burger und Schnitzel mit tierischem Inhalt. Trotzdem dürfte das Schnell-Restaurant am Frohnhauser Markt einer der größeren Sojamilch-, Soja-Schnetzel-, und Soja-Sahne-Verbraucher der Stadt sein. Oder von Tofu und Agar-Agar – pflanzlichen Produkten, die Vegetarier schätzen. 60:40, glaubt Döweling, dürfte das Verhältnis von Fleischverächtern und Fleischfreunden unter den Kunden in seinem Imbiss sein. Und gerade letztere kommen oft mit dem Anspruch, mal die Alternative auszuprobieren. Das Aha-Erlebnis ist mitunter auch für Vegetarier verblüffend, erzählt Döweling mit einem Schmunzeln: Einer habe ihm mal vorgeworfen, sich vertan zu haben und ein fleischhaltiges Gericht serviert zu haben. Der Koch konnte den Vorwurf schnell entkräften: „Es schmeckt halt sehr ähnlich.“ Döweling muss es wissen. Der Chef des Vegan-Imbisses ist selbst Fleischesser.