Bochum. Nach anderthalb Jahren Bauzeit öffnet „Urban Blue“ in Bochum seine Tore. Hier gibt‘s erste Einblicke in den Freizeit- und Wasserpark.

Bislang spuckte die Robbe ohne menschliche Gesellschaft ihren Wasserstrahl, plätscherte der Bachlauf ungestört durchs Gelände, Rutschen und Klettergerüst standen unberührt in der Frühlingssonne. Das soll sich an diesem Wochenende ändern: Nach anderthalb Jahren Umbau eröffnet auf dem Gelände des Hallenfreibads Langendreer „Urban Blue“, Bochums neuer Freizeit- und Wasserpark.

Das Außengelände des Ostbads hat sich seit Herbst 2022 umfassend gewandelt. 6800 Kubikmeter Erde sind auf dem Areal bewegt worden. Wo früher ebene Liegewiesen waren, haben Bagger Hügel modelliert, zwischen denen sich Bachläufe durchs Gelände schlängeln.

Ein Bachlauf schlängelt sich vom „Erholungsbereich“ in Richtung „Spraypark“.
Ein Bachlauf schlängelt sich vom „Erholungsbereich“ in Richtung „Spraypark“. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Zwei Wochen ist es her, dass die Wasserwelten am Rande des Aktionstages „Wir in... Langendreer“ einen ersten Einblick ins „Urban Blue“ geboten haben. Thorsten Veith und Annette Pawelczyk führten die Besucherinnen und Besucher über das neu gestaltete Gelände. Veith ist stellvertretender Badleiter in Langendreer, Architektin Pawelczyk hat als Projektleiterin die Entstehung begleitet.

Thorsten Veith, stellvertretender Badleiter in Langendreer, und Architektin Annette Pawelczyk haben zwei Wochen vor der Eröffnung erste Einblicke ins „Urban Blue“ ermöglicht.
Thorsten Veith, stellvertretender Badleiter in Langendreer, und Architektin Annette Pawelczyk haben zwei Wochen vor der Eröffnung erste Einblicke ins „Urban Blue“ ermöglicht. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

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„Urban Blue“ in Bochum: Das bietet die Anlage

Dreigeteilt ist der Wasser- und Freizeitpark: Am Anfang steht das Thema „Wasser und Spaß“ – wer das „Urban Blue“ vom Eingang am Eschweg aus betritt, steht direkt im „Spraypark“. Hier können Klein und Groß sich im knöchel- bis knietiefen Wasser mit Fontänen und Spritztieren abkühlen (lassen). Ein Wasserlauf führt zu einer Art Plantschbecken mit Rutsche. 35 Zentimeter tief sei es, das Wasser in diesem Bereich gechlort und in „Schwimmbad-Qualität“, erklärt Annette Pawelczyk. Damit niemand die „obligatorischen Pommes“ im Freibad vermisst, werde ein Foodtruck neben dem „Spraypark“ zu finden sein.

Der „Spraypark“, eine Art Plantschbereich mit Fontänen, Spritztieren und anderen Wassergeräten verspricht Abkühlung an heißen Tagen.
Der „Spraypark“, eine Art Plantschbereich mit Fontänen, Spritztieren und anderen Wassergeräten verspricht Abkühlung an heißen Tagen. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

In der Mitte des Areals liegt der Fokus auf „Spiel und Sport“: Klettergerüst und mehrere Rutschen warten auf Spielkinder, Fitnessgeräte, ein Beach-Soccer-Platz sowie ein kleines Basketballfeld auf sportliche Besucher. Und dann ist da noch der Bereich „Erholung“, hinten links vom Schwimmbad aus gesehen: Einem kleinen Wasserfall entspringt ein Bachlauf, der in einem Teich zur Filterung endet. Im Teich soll nicht gebadet werden, erklärt die Projektleiterin. Aber der Bachlauf lade „zum Entspannen“ und zum „Erfahren des Wassers“ ein.

„Bar“ steht an einem Container am Rande einer Sandfläche, dort soll es Getränke und Snacks geben, „ab und zu auch Veranstaltungen wie zum Beispiel Salsa-Workshops“, skizziert Pawelczyk.

Das fehlt noch im „Urban Blue“

Schwimmen kann man hier künftig nur noch im Hallenbad, das im Hintergrund zu sehen ist.
Schwimmen kann man hier künftig nur noch im Hallenbad, das im Hintergrund zu sehen ist. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Einige der Besucher, die eine erste Runde über das Gelände drehten, vermissten Sitzgelegenheiten. Die Anlage sei schön geworden, sagte zum Beispiel eine 74-Jährige, die in der Nachbarschaft wohnt. Was ihr spontan fehle, seien „mehr Bänke“. Man wolle die Rückmeldungen der Besucher und den tatsächlichen Bedarf abwarten, sagten Veith und Pawelczyk.

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„Ist eine Beschattung der Spielfläche geplant?“, fragte eine andere Besucherin. Klettergerüst und Metallrutschen lagen da in der prallen Sonne, könnten an heißen Tagen ungenutzt bleiben, fürchtete die Frau. Bislang sei keine Beschattung vorgesehen, antwortete Annette Pawelczyk. Aber auch da werde man die Rückmeldungen im Betrieb im Auge behalten. Es sei auch denkbar, dass später noch weitere Spielgeräte installiert werden.

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Das sagten die, die sich umgeguckt haben

Sie sehe die Umwandlung kritisch, sagte Jasmin Gerau. „Sieht ja gut aus....“ Aber die Möglichkeiten, kostengünstig schwimmen zu gehen, die würden immer weniger. Auch sie sei skeptisch gewesen, gab die 74-jährige Anwohnerin zu, die sich mehr Bänke wünschte. „Nun sieht‘s aber doch so aus, dass man es nutzen wird“, sagte sie. Sie könne sich vorstellen, mit ihren drei Enkeln herzukommen.

Auch Jessica Albers hat der erste Rundgang überzeugt. „Ich bin begeistert!“, gab sie zu Protokoll. Sie wohne mit Mann und kleiner Tochter in der Nähe, verspreche sich einen „tollen Wasserspielplatz“. Nur eine Frage hatte sie dann doch noch an Projektleiterin Annette Pawelczyk: Wo denn das angekündigte Kneipp-Becken sei? „Das wurde doch nicht realisiert“, räumte die ein.

Freier Eintritt am Eröffnungswochenende

Von Freitag, 26. April, bis Sonntag, 28. April, feiern die Wasserwelten Bochum die Eröffnung des „Urban Blue“. An allen drei Tagen gilt freier Eintritt für die Wasser- und Freizeitwelt. „Viele sportliche und spielerische Aktionen“ werden angekündigt, unter anderem eine Zaubershow und Schnitzeljagd, eine Fotobox, ein „Bootcamp“ und Yoga.

Ab dem 29. April gelten diese regulären Eintrittspreise: Der Tagesbesuch nur im „Urban Blue“ kostet 2,50 Euro, Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt. Es gibt einen Familientarif für zwei Erwachsene und zwei Kinder: acht Euro. Außerdem einen „Joggingtarif“ – 45 Minuten im „Urban Blue“ kosten einen Euro. Wer im Hallenbad schwimmen geht (fünf Euro für Vollzahler, drei Euro ermäßigt), darf auch das Außengelände mitnutzen.

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