Bochum. Kräftig verzögert hat sich der Bau einer neuen Freizeitanlage in Bochum. Nun ist sie fast fertig und endlich klar, wann gestartet werden soll.
Jetzt ist es endlich so weit: Nach vielen Verzögerungen steht nun der Eröffnungstermin für die neue Freizeitanlage, die in Bochum-Langendreer entsteht. Dort wird der Freibadbereich des Ostbades aufwendig umgebaut. Ende April soll „Urban Blue“, so der Name, in Betrieb gehen. Die Wasserwelten als Betreiber der städtischen Bäder peilen das Wochenende vom 26. bis 28. April an.
Freibad in Bochum wird zu Wasserpark: Der Eröffnungstermin steht
Ursprünglich sollte die Wasser- und Freizeitwelt im Sommer 2023 öffnen. Doch dann wurde der Starttermin immer wieder verschoben. Erst auf den Spätsommer, dann auf Herbst. Irgendwann war aber klar: Auch das wird nichts, und eine Eröffnung mitten im Winter erschien unsinnig. Also zog Wasserwelten-Chef Marcus Müller einen Schlussstrich und verlegte die Inbetriebnahme des Wasserparks kurzerhand ins Frühjahr 2024.
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Somit bleibt auch noch genügend Zeit, die Anlage fertig zu kriegen. Das gestaltete sich zuletzt wegen der Insolvenz der ausführenden Baufirma, eines Garten- und Landschaftsbauunternehmens, sehr schwierig. Auch jetzt sind noch nicht alle Arbeiten erledigt.
Neuer Freizeitpark in Bochum: Ein paar Restarbeiten stehen noch an
„Der Steg, der vom Hallenbad ins Außengelände führt, wird voraussichtlich Anfang/Mitte März aufgebaut“, teilt Wasserwelten-Sprecher Christian Seger auf WAZ-Anfrage mit. Vorher müssten aber noch die Fundamente dafür gegossen werden. „Dies ist für die kommende Woche vorgesehen.“ Die Elemente für den Wasserspraypark – dort, wo früher das Babybecken war – würden ebenfalls im März angeliefert und installiert.
Alle weiteren Arbeiten im Außenbereich seien weitestgehend abgeschlossen. 6800 Kubikmeter Erde wurden auf dem 25.000 Quadratmeter großen Areal neben dem Hallenbad bewegt und neu modelliert. Die Hügel, die zum Teil auch als Lärmschutz für die Nachbarschaft gedacht sind, wurden bereits begrünt.
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Der neue Außenbereich wird in drei Abschnitte unterteilt: Links (vom Eingang aus gesehen) stehen Ruhe und Erholung im Vordergrund, im mittleren Teil Sport und Spiel und rechts Wasser und Spaß. Durch das ganze Areal fließt ein Bachlauf, der in drei Teichen endet, dazu gibt es einen 550 Meter langen Rundweg.
Im ersten Bereich sind Liegewiesen, Strandabschnitte, ein Veranstaltungsbereich und auch Gastronomie vorgesehen. Hinter einem trennenden Wall liegt der Sportbereich mit Streetball-Anlage, Beach-Soccer, Sportinseln mit Fitnessgeräten und einem großen Spielplatz mit Rutschen.
Hauptattraktion soll der große Wasserspielplatz am Fuße des Geländes sein – mit Felsenwasserrutsche, Flößen und Spritzkanonen am Ufer, mit denen die kleinen Piraten von Land aus nass gemacht werden können. Vor allem dieser Wasser- und Planschbereich soll die Besucher anlocken. Und auch der Preis. Als Eintritt will man künftig 2,50 Euro nehmen. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt. Hallenbadbesucher können das Außengelände kostenlos nutzen.
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Die Gesamtkosten für den Freibad-Umbau zum Urban Blue sind leicht gestiegen. Sie belaufen sich laut Wasserwelten aktuell auf rund 1,8 Millionen Euro. Die Kostensteigerung in Höhe von 300.000 Euro sei auf Mehrkosten aufgrund der Insolvenz des Bauunternehmers, auf zum Teil belastetem Erdreich und auf den Dauerregen zurückzuführen, wodurch Wasser abgepumpt und Stahlplatten für die Baufahrzeuge ausgelegt werden mussten, so Christian Seger.
Im Zuge des neuen Bäderkonzeptes der Wasserwelten hatte die Politik entschieden, u.a. den Freibadbereich neben dem Ostbad in Langendreer zu schließen, um Wasserfläche und Kosten einzusparen. Stattdessen sollte ein Freizeitpark mit dem Schwerpunktthema Wasser entstehen. In Langendreer könne man künftig 90 Prozent der jetzt für den Freibadbetrieb anfallenden Kosten für Wasser und Strom einsparen, so die Wasserwelten. Auch benötige man kein Wasseraufsichtspersonal mehr, weil die Wassertiefe so gering sei.
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Aus Protest gegen die Umbau-Pläne hatte sich die Bürgerinitiative „Das Freibad Langendreer darf nicht ‚baden‘ gehen“ gegründet. Bis Herbst 2022 gab sie alles, um das Aus für das Freibad in Langendreer noch zu verhindern. Rund 7000 Unterschriften kamen dabei zusammen. Zu diesem Zeitpunkt war das Freibad nach einer letzten Sommersaison schon geschlossen.
Vom früheren Freibad in Bochum-Langendreer bleibt nicht viel übrig
Vom früheren Freibad bleibt nicht viel erhalten. Ein paar alte Edelstahlduschen, die Spinde, aber immerhin auch die gelbe Schlange, die vorher im Kinderplanschbecken für Wasserfontänen sorgte. Sie soll als Deko auf einer Mauer installiert werden.
Hallenbad wird saniert
In ein paar Jahren – wohl 2026/27 – folgt in Langendreer die Sanierung des Hallenbades. Dann soll ein zusätzliches, 100 Quadratmeter großes Schwimmbecken entstehen, für das angebaut wird. „Es wird dann wegen des Hubbodens sowohl für Schwimmkurse als auch für Aquafitness genutzt werden können“, sagt Wasserwelten-Geschäftsführer Marcus Müller.
Für die Sanierung werden zwei Jahre veranschlagt, einen Großteil dieser Zeit dürfte das Hallenbad geschlossen sein. Dann hat der Bochumer Osten kein Schwimmbad mehr.