Bochum. Regelmäßig erlebt die Feuerwehr Bochum große und kleine Dramen. Im vorigen Jahr gab es „viele tragische Einsätze“. Hier ein Überblick.

Insgesamt hatten die Feuerwehr Bochum und der Rettungsdienst im vergangenen Jahr mehr als 47.000 Einsätze. Die ganz großen Fälle wie zum Beispiel die

Brände in einem Reifenlager

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    2020 und 2021 an der A40 gab es nicht, dafür aber „viele tragische Einsätze“, wie Feuerwehrchef Simon Heußen sagt.

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    Wohnhaus wurde durch Gasexplosion komplett zerstört

    Beispielhaft nennt er die tödliche Hausexplosion am 10. Januar 2023 im Grenzbereich Linden/Dahlhausen. Bei unterirdischen Bohrungen zur Verlegung von Schächten für Glasfaserkabel hatte ein Bauarbeiter per Fernsteuerung eine Gasleitung komplett durchbohrt. Im Laufe der darauffolgenden Stunden kroch das ausströmende Gas unbemerkt in den Heizungskeller eines Einfamilienhauses an der Keilstraße. Am Abend explodierte das Gebäude. Die Eigentümerin (61) des Hauses wurde von den herabstürzenden Trümmern erschlagen, ihr Sohn (37) überlebte wie durch ein Wunder nur leicht verletzt. Der verantwortliche Vorabeiter (51) wurde zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässigen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und fahrlässiger Körperverletzung verurteilt.

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    In der Nacht des 29. Mais starb bei einem Massenunfall auf der A43 in Höhe Riemke eine 18-jährige Autofahrerin. 17 Menschen wurden verletzt. Laut Polizei schleuderte der BMW nach rechts gegen eine Schutzplanke und von dort zurück auf die Fahrbahn. Ein 28-jähriger Skoda-Fahrer raste in den Unfallwagen. Drei weitere Autos fuhren in die Unfallstelle, zwei stießen ebenfalls mit dem Pkw der 18-Jährigen zusammen. Der BMW und der Skoda gingen in Flammen auf und brannten aus.

    Mit großem Aufgebot waren Rettungskräfte im Juli an der Ruhr in Bochum im Einsatz. Dort war ein Kind im Wasser untergegangen.
    Mit großem Aufgebot waren Rettungskräfte im Juli an der Ruhr in Bochum im Einsatz. Dort war ein Kind im Wasser untergegangen. © WAZ | JUSTIN BROSCH

    Am 11. Juli versank ein 13-jähriger Junge in der Ruhr bei Dahlhausen nahe der Stadtgrenze zu Essen. Er war Nichtschwimmer. Ein Rettungsschwimmer der Feuerwehr holte ihn von einem Boot aus wieder an die Oberfläche. Trotzdem konnte die Ärzte das Kind nicht mehr retten; es starb zwei Tage später im Krankenhaus. „Das lässt auch die Kollegen nicht kalt“, sagt Heußen.

    Völlig zerstört wurde im Oktober ein Getränkemarkt in Bochum-Steinkuhl. Foto: Svenja Hanusch / FUNKE Foto Services
    Völlig zerstört wurde im Oktober ein Getränkemarkt in Bochum-Steinkuhl. Foto: Svenja Hanusch / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

    Am 23. Oktober brannte ein Getränkemarkt in Steinkuhl lichterloh. Rasend schnell breiteten sich die Flammen aus und zerstörten das Gebäude komplett. Die hohe Rauchsäule war von weitem in der ganzen Stadt zu sehen. „Es war das größe, spektakulärste Feuer im vergangenen Jahr“, so Heußen. Bis heute ist die Brandursache ungeklärt. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, teilt die Staatsanwaltschaft auf Anfrage mit.

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    Außerdem waren 2023 zwei Brandtote in Bochum zu beklagen. Am 8. März starb ein 83-jähriger Mann in einer Erdgeschosswohnung an der Wattenscheider Straße in Goldhamme. Am 22. November verbrannte ein 49-jähriger Mann bei einem Dachstuhlbrand in einem Mehrfamilienhaus an der Bochumer Straße in Wattenscheid.