Bochum-Goldhamme. Bei einem Brand in Bochum ist am frühen Mittwochmorgen ein Mann (83) in seiner Wohnung gestorben. Nachbarn wollten ihn noch retten.

Für den 83-jährigen Bewohner kam die Hilfe zu spät, er konnte nur noch tot aus seiner Erdgeschoss-Wohnung geborgen werden. Die Feuerwehr Bochum ist am frühen Mittwochmorgen zum Brand in dem Mehrfamilienhaus an der Wattenscheider Straße 52 gerufen worden. Sieben Wohnungen gibt es in dem Gebäude. Zwei weitere Personen wurden verletzt, einer kam ins Krankenhaus. Elf Bewohner sind gerettet worden.

Anwohner in Bochum sind schwer geschockt

Auch Stunden später sind die Anwohner noch schwer geschockt darüber, was hier passiert ist. Brandgeruch liegt nicht nur draußen in der Luft, sondern vor allem im Treppenhaus. Das ist von Ruß geschwärzt und mit Trümmerteilen bedeckt, der Sicherungskasten geöffnet, der Strom abgestellt. Die Hausfassade ist geschwärzt nicht nur über dem Fenster der Brandwohnung, sondern auch über den beiden Wohnungen darüber. Polizeisiegel kleben an den Wohnungstüren - die Kripo ermittelt noch zur Brandursache. Diese Haushälfte ist erstmal unbewohnbar.

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Die Anwohner sind tief getroffen. „Wir kannten ihn gut, immer freundlich, er wohnte seit 37 Jahren hier“, sagt eine Nachbarin. „Hatte seinen kleinen Garten vor dem Haus mit Rosen immer sehr gepflegt und geschmückt mit kleinen Wimpeln. Es ist ein Drama, unglaublich.“ Da die Gasheizung für beide Haushälften im Brandhaus steht und der Strom dort abgestellt werden musste, funktioniert auch bei den Bewohnern des verschonten Nachbarhauses weder die Heizung noch die Warmwasserversorgung. „Wir haben schon die Stadtwerke Bochum um Hilfe gebeten, denn es ist derzeit sehr kalt. Der Strom läuft aber in unseren Wohnungen“, sagt die Nachbarin.

Feuerwehr eilte zur Wattenscheider Straße in Bochum

Um 4.10 Uhr sei die Feuerwehr alarmiert worden, heißt es im Einsatzbericht. Als die Einsatzkräfte am Brandort ankamen, schlugen die Flammen nach Angaben eines Feuerwehrsprechers schon aus der Wohnung im Erdgeschoss, in der der 83-Jährige wohnte. Über den Notruf habe die Feuerwehr bereits erfahren, dass der Bewohner noch in der Wohnung sei, so der Sprecher. „Die Lage war dramatisch.“ Das Treppenhaus sei komplett verraucht gewesen. Der Bewohner der Brandwohnung konnte nur noch tot geborgen werden, „er hatte schwerste Verbrennungen“, sagt der Feuerwehrsprecher.

Verletzt nach Rettungsversuch

Die Feuerwehr war mit fast 60 Einsatzkräften vor Ort an der Wattenscheider Straße.
Die Feuerwehr war mit fast 60 Einsatzkräften vor Ort an der Wattenscheider Straße. © Feuerwehr Bochum

Anwohner sagen, der Sohn, der ebenfalls in dem Haus wohnt, habe noch versucht den 83-Jährigen zu retten. Er habe dabei mittelschwere Verletzungen davongetragen, die nun in einer Bochumer Klinik behandelt würden. Ein zweiter Bewohner ist laut Feuerwehr ebenfalls verletzt worden. Die weiteren Bewohner des Hauses seien unverletzt geblieben.

Schutt und Ruß im Treppenhaus nach dem schweren Brand.
Schutt und Ruß im Treppenhaus nach dem schweren Brand. © WAZ | RAD

Auch sie erlebten jedoch eine dramatische Nacht: Als die Einsatzkräfte am Haus ankamen, hätten insgesamt sieben Menschen an Fenstern gestanden, „da sie ihre Wohnungen über den Treppenraum nicht verlassen konnten“, berichtet die Feuerwehr. „Sie standen jedoch sicher und wurden nicht durch Rauch und Feuer bedroht.“

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Sie seien nach der Evakuierung in einem Linienbus betreut worden, ebenso die Bewohner des Nachbarhauses. Einer von ihnen sei leicht verletzt worden. Insgesamt habe es 20 Betroffene gegeben.

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Feuer in Bochum: Fast 60 Kräfte im Einsatz

Das Feuer sei ab kurz nach 5 Uhr unter Kontrolle und gegen 6.30 Uhr gelöscht gewesen, so die Feuerwehr. Insgesamt seien 57 Einsatzkräfte vor Ort gewesen, unter anderem von der Innenstadtwache und der Wache Wattenscheid sowie von den Freiwilligen Feuerwehren in Altenbochum, Wattenscheid-Mitte, Bochum-Mitte, Stiepel, Eppendorf-Höntrop, außerdem die Sondereinheit Information und Kommunikation. Zudem waren Notärzte und Notfallseelsorger im Einsatz.

Einsatzende für die Feuerwehr war gegen 10.15 Uhr. Die Ursache des Feuers sowie die Schadenshöhe sind noch unklar. Die Stadtwerke musste die Gas- und Strom-Zufuhr im Brandhaus im Einsatzverlauf abstellen, das Sozialamt habe sich um eine Ersatzunterkunft gekümmert. Ein Großteil der Bewohner sei bei Familie und Freunden untergekommen, berichtet die Feuerwehr. (soho, mit dpa)