Bochum. Bei einem Massen-Unfall auf der A43 bei Bochum ist eine Hernerin (18) gestorben. Zeugen berichteten, dass sie sehr schnell gefahren sei.

Nach dem Massen-Unfall auf der A 43 bei Bochum-Riemke in der Nacht zu Pfingstmontag ermittelt die Polizei, wie es dazu kommen konnte. Bei dem Unfall um 0.18 Uhr (Höhe Cruismannstraße) wurden 13 Menschen verletzt. Die Unfallverursacherin (18) aus Herne starb.

Nach Zeugenaussagen war die Frau im BMW sehr schnell unterwegs. Wie schnell und ob das die Unfallursache gewesen ist, das sollen nun die Ermittlungen der Polizei ergeben. Dafür wird etwa die Fahrzeugelektronik – sofern noch intakt – ausgewertet, auch das Schadensbild ermögliche Rückschlüsse, sagt Polizeisprecher Peter Bandermann. Der Leichnam der verstorbenen 18-Jährigen wird derzeit in der Rechtsmedizin obduziert.

Unfall auf A 43 bei Bochum: Polizei wertet Zeugenaussagen und Fahrzeugelektronik aus

Wie die WAZ erfuhr, soll die junge Fahranfängerin auf dem Heimweg nach Herne gewesen sein, nachdem sie ihren Freund von einer Party abgeholt und heimgefahren hatte. Sie saß allein im Wagen. Bei hohem Tempo sei das Heck des Autos ausgebrochen. „Der BMW schleuderte nach rechts gegen eine Schutzplanke und von dort zurück auf die Fahrbahn“, so die Polizei.

Ein 28-jähriger Skoda-Fahrer raste in den Unfallwagen. Drei weitere Autos fuhren in die Unfallstelle, zwei stießen ebenfalls mit dem Pkw der 18-Jährigen zusammen. Der BMW und der Skoda gingen in Flammen auf und brannten aus.

+++ Abonnieren Sie hier den kostenlosen Newsletter der WAZ Bochum +++

Meldungen, nach denen es sich bei den nachfolgenden Unfallwagen um eine Hochzeitsgesellschaft gehandelt habe, bestätigt die Polizei auf WAZ-Anfrage „ausdrücklich“ nicht. Auch von einem Autokorso könne keine Rede sein. „Um diese Uhrzeit wäre das auch sehr ungewöhnlich“, so Polizeisprecher Peter Bandermann. Augenzeugen berichten indes, dass alle Beteiligten festlich gekleidet waren und erzählten, von einer Hochzeit zu kommen.

Ein Bild der Verwüstung bot sich den Einsatzkräften nach dem Massenunfall auf der A43 in Bochum.
Ein Bild der Verwüstung bot sich den Einsatzkräften nach dem Massenunfall auf der A43 in Bochum. © JUSTIN BROSCH

Unfallauto und weiterer Wagen brennen komplett aus

„Gegen 0.30 Uhr gingen zahlreiche Notrufe in unserer Leitstelle ein. Die geschilderte Einsatzsituation schien dramatisch“, berichtet der Bochumer Feuerwehrchef Simon Heußen. Vor Ort habe es aber eine erste Entwarnung gegeben: Alle Beteiligten hatten die zum Teil brennenden Autos schon verlassen.

Für die 18-jährige Hernerin kam jede Hilfe zu spät. Sie wurde laut Polizei zwar von Ersthelfern am Fahrbahnrand versorgt und in ein Bochumer Krankenhaus gebracht, erlag dort aber ihren schweren Verletzungen.

Unter den Schwerverletzten sind auch zwei Kleinkinder

Die Notärzte und Sanitäter leisteten Schwerstarbeit. Sie behandelten insgesamt 17 Beteiligte. Ein Pkw-Insasse erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Sieben Personen (darunter zwei Kleinkinder) wurden schwer verletzt und kamen ins Krankenhaus. Fünf Leichtverletzte wurden am Unfallort betreut. Die Wohnorte der Verletzten sind Coesfeld, Wetter und der Kreis Recklinghausen. Wie es den Verletzten geht, konnte die Polizei am Dienstag nicht sagen.

Insgesamt waren die Feuerwehr und Rettungsdienste auch aus Nachbarstädten mit über 60 Kräften vor Ort. Um 3 Uhr nachts war der Einsatz beendet. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Zur Unfallursache gebe es bislang keine verlässlichen Angaben. „Alkohol scheidet aber definitiv aus“, heißt es am Morgen in Dortmund.

Nach dem Unfall in der Nacht zu Pfingstmontag ist die A43 in Bochum-Riemke in Fahrtrichtung Münster wieder einspurig befahrbar. Ab Dienstagabend soll nach Angaben der Autobahn GmbH die Fahrbahn gereinigt werden. Wegen des Brandschadens müsse die Fahrbahn über Nacht abgefräst werden, der Verkehr werde an der Baustelle vorbeigeleitet.