Bochum. Für den Song „Silent Night“ entsteht in der Turbinenhalle ein traumschöner Videoclip. Dafür ziehen viele Bochumer Kreative an einem Strang.
Nur noch wenige Tage bis Heiligabend, da wird es höchste Zeit, mal wieder ein paar Weihnachtslieder anzustimmen. Ein besonders schönes hat die Bochumer Band Janou brandneu eingespielt: „Silent Night“ ist eine Neufassung des berühmten „Stille Nacht“, mit starker Stimme und melancholischen Elektro-Beats behutsam in unsere Zeit übertragen. Das Musikvideo dazu ist soeben auf Youtube erschienen.
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Janou aus Bochum spielen Neufassung von „Stille Nacht“
Janou, das sind Jana und Marius, die seit dreieinhalb Jahren gemeinsam Musik machen. Unter ihrem Künstlernamen Janou ist die junge Sängerin vorher schon aufgetreten: „In unserer Stammkneipe Freibeuter haben wir dann zusammengefunden und beschlossen, etwas gemeinsam zu machen“, erzählt Marius. Bislang sind zwei EPs erschienen, zuletzt „Fluid Ground“. Seiner Heimat bleibt das Duo treu: Das Musikvideo zum Song „Solitude“ spielt unter der kunstvoll illuminierten Brücke direkt neben dem Hauptbahnhof.
Auch für ihr Cover von „Silent Night“ setzen sie erneut auf ein geschmackvoll gefilmtes Video – eigentlich eine verlorengegangene Kunst, seit die Ära des Musikfernsehens vor einigen Jahren endete. Längst nicht mehr jede Band betreibt diesen Aufwand: „Aber Musikvideos sind schön und werden bei Youtube immer noch super geklickt“, meint Jana.
Unbürokratische Hilfe von vielen Bochumern
Der Dreh von „Silent Night“ fand Ende letzter Woche in der Turbinenhalle neben der Jahrhunderthalle statt, und gleich eine ganze Reihe Bochumer beteiligten sich daran unbürokratisch und ehrenamtlich. „Das ist einfach das Schöne in Bochum: Ein Rundruf genügt, und jeder hilft jedem“, sagt die Moderatorin Katja Leistenschneider, die das Projekt gemeinsam mit ihrem Kollegen Alexander Brauer initiierte.
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Viele helfende Hände machten mit: „Die Bochumer Veranstaltungs-GmbH stellte den Raum zur Verfügung, das Kulturbüro gab etwas Geld. Von Jan Kath Design kamen die Teppiche, die Künstlerin Bettina Kretschmer überließ uns große Pappschilder. Richtig super!“ Radio Bochum rief die Hörer dazu auf, beim Videodreh dabei zu sein. Andere Bochumer Bands wie „Snowfall in June“, „Girl and the Fox“ und die Sängerin Tia Lou stellten den Background-Chor.
Kinder zeigen ihre Weihnachtswünsche
Der Videodreh und vor allem der nachträgliche Schnitt glich dann allerdings einem Hürdenlauf: „Am Ende war ich doch überrascht, welche Dimensionen das annahm“, sagt der Regisseur Alexander Brauer. Mehrere Stunden verbrachte das Team in der kalten Halle, während sich die Kinder, die ebenfalls im Video auftauchen, nebenan im Pumpenhaus etwas warmhalten konnten. Die Kinder übernehmen wichtige Rollen in dem Video: Sie zeigen ihre Weihnachtswünsche auf großen Schildern.
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Da „Silent Night“ bekanntlich eher ein ruhiger Song ist, musste beim Dreh ordentlich getrickst werden: „Wir haben das Playback etwa 20 Prozent schneller laufen lassen als normal und alles beim Schnitt dann wieder rückwärts gedreht“, sagt Brauer. „So sehen die Bewegungen im Film dann etwas fließender, eleganter aus.“ Damit trotzdem alles lippensynchron wird, war einiger Fleiß am Computer erforderlich.
Die Fans sind hingerissen
Während einer Marathonsitzung hat Brauer das Video am Wochenende fertig geschnitten – jetzt ist es online, und die Fans sind hingerissen: „Wunderschön“, schreibt einer. „Gänsehaut pur“, ein anderer. Auch Janou freuen sich über das Ergebnis. „Zusammen schafft man einfach mehr als allein. Auch davon erzählt ja der Song“, sagt Jana. Jetzt ist die Hoffnung groß, dass das Video zu Weihnachten weiter fleißig geteilt wird – und die Bochumer „Silent Night“ so manchen Menschen ein wunderbares Fest beschert.
Der Song ist auch bei Spotify abrufbar.
