Bochum. „100 Songs für die Ewigkeit“ zeigt der Bochumer Autor Ferdinand Köther in einem spaßigen Buch. Hier erzählt er, welche Lieder man kennen muss.

Um dieses Erlebnis werden ihn viele beneiden: Als die Beatles am 25. Juni 1966 in der Essener Grugahalle auftraten, war Ferdinand Köther mit dabei. „Ich stand zwar ziemlich weit hinten und der Sound war echt mies, aber egal“, erzählt er. „Mich traf die Musik der Beatles wie ein Urknall.“ Auch andere Bands jener Zeit verfolgte Köther aus nächster Nähe: etwa die Rolling Stones 1965 oder The Who. „Die komplette Hippie-Ära habe ich voll durchgezogen“, erinnert er sich mit einem Schmunzeln.

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Bochumer Musikexperte verrät seine Lieblingssongs

Noch heute mit bald 73 Jahren trägt Köther ein Beatles-Shirt und Haare bis auf die Schulter. Die Musik wird immer ein wichtiger Teil seines Lebens bleiben: Genau darüber hat er jetzt bereits sein zweites Buch geschrieben. In „100 Songs für die Ewigkeit“ vereint er schillernde Perlen aus Rock, Pop und Metal, kurzweilig und mit viel Liebe vorgestellt von einem echten Kenner, der die jüngere Musikgeschichte überblickt wie kaum ein zweiter.

Übersetzungen für Brettspiele

Das Buch „100 Songs für die Ewigkeit“ von Ferdinand Köther ist bei Books on Demand (BoD) erschienen und im Handel sowie online erhältlich: 196 Seiten, 10 Euro, ISBN 9783746056586.

Parallel dazu beschäftigt sich der Autor mit dem Übersetzen von Spielregeln für Brettspiele: „Meist stammen sie aus England und müssen dann ins Deutsche übersetzt werden“, sagt er. So brachte er in den vergangenen Jahren zahlreiche Spiele ihren deutschen Benutzern nahe. Alle Infos: lucyfer.net

Von Jimi Hendrix bis Procol Harum, von den Doors bis Metallica: Jedem Song dieser legendären Musiker widmet Köther ein kleines Kapitel. Parallel dazu ist eine Playlist bei Spotify erschienen, wo die meister seiner auserwählten Songs abgerufen und gehört werden können. „Am besten natürlich mit Kopfhörer und durchaus etwas lauter“, gibt der Autor seinen Lesern mit auf den Weg.

Schon Herbert Grönemeyer zählte zu seinen Kunden

Sein Leben lang kümmerte sich Ferdinand Köther um Musik. Kennen werden ihn viele, die zu Beginn der 70er Jahre an der Ruhr-Uni studierten, wo er in einem Plattenladen in der Mensa arbeitete. Einer seiner treuen Kunden damals: Herbert Grönemeyer. Später gehörte er zum Rimpo-Großhändler direkt neben der heutigen Zeche, wo er als Import-Manager für den Ankauf von Schallplatten etwa aus England und den USA zuständig war, und führte bis 1990 mit Wishbone Records sein eigenes kleines Independent-Label im Ehrenfeld.

Mit der britischen Band Deep Purple ist Ferdinand Köther groß geworden: Hier bei einem Auftritt im Juni in Dortmund.
Mit der britischen Band Deep Purple ist Ferdinand Köther groß geworden: Hier bei einem Auftritt im Juni in Dortmund. © Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Während Ferdinand Köther die Leser in seinem ersten Buch „Ich glaube an Hühner“ mitnahm auf eine unterhaltsame Zeitreise in die 60er- und 70er Jahre, ist „100 Songs für die Ewigkeit“ der schon lange überfällige Nachfolger. „Die Idee war erst, eine Art Pop-Lexikon zu machen. Aber das braucht in Zeiten von Wikipedia kein Mensch mehr.“ So gibt er jetzt ganz persönliche Anspieltipps von bekannten und weniger bekannten Bands. Seine Top 5 stellt er hier vor.

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King Crimson: Epitaph

Die britische Progressive-Band um Mastermind Robert Fripp hat es Köther besonders angetan. „Ungeheuer melodisch und von einer grandiosen Dynamik“, sagt er. „Als ich diesen Song aus dem Jahr 1969 zum ersten Mal gehört habe, war ich total begeistert. Das war ein völlig neuer Sound.“ Daneben besitzt der Song einen Text, der zeitlos aktuell ist und gerade in diesen Zeiten mal wieder gehört werden sollte. Darin heißt es (frei übersetzt): „Ich fürchte, dass das Schicksal der ganzen Menschheit in der Hand von Narren liegt.“

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Black Sabbath: When death calls

Für Hardrock und Heavy Metal hatte Ferdinand Köther immer viel übrig: „Ich mag das, wenn es mal kracht und scheppert“, sagt er. „Die Lieder von Black Sabbath haben eine große Kraft.“ Der Song „When death calls“ sei dafür ein gutes Beispiel: „Er steigert sich langsam und fällt dann wieder ab.“ Ihren Höhepunkt erreichten Black Sabbath in den 70er Jahren, doch Köther gefällt auch die spätere Phase, wie dieser Song aus dem Jahr 1989 belegt.

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Deep Purple: Sometimes I feel like screaming

Die Londoner Rockband Deep Purple hat Köther unzählige Male live gesehen und sie durch all ihre Höhen und Tiefen begleitet. „Ihre Anfänge habe ich in Duisburg verfolgt, zuletzt sah ich sie vor ein paar Jahren in der Westfalenhalle.“ Diesen Song aus dem Jahr 1996 liebt er sehr, damals mit Steve Morse an der Gitarre. „Auch bei Ritchie Blackmore war unglaublich. Da läuft es mir kalt den Rücken runter.“

Outlaws: It’s about pride

Die amerikanische Southern-Rockband Outlaws lobt Köther in den höchsten Tönen: „Kann ich total empfehlen“, sagt er. „Die haben solche wunderbaren Gitarrenriffs, dass einem Hören und Sehen vergeht.“ Auch andere Bands dieser Ära wie Lynyrd Skynyrd und die Allman Brothers Band schätzt Köther sehr.

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John Lennon: Imagine

Millionenfach gehört und doch immer wieder eine Wucht: John Lennons Jahrhunderthymne bleibt für Ferdinand Köther einer der größten Songs aller Zeiten. „Die Melodie und die Botschaft, die dahintersteckt, sind einfach grandios“, meint er. Über Lennons Tod ist er wie viele andere bis heute nicht hinweggekommen. Dafür besuchte er gemeinsam mit den „Ruhrgebeatles“, dem Bochumer Fanclub, vor Jahren Lennons Geburtsstadt Liverpool. „Absolut unvergesslich.“