Witten. Vor dem Wittener Derby zwischen SV Herbede und TuS Heven spricht Emre Karakurt über die Partie, seine Zeit beim TuS und den Wechsel an die Kemnade.
In der Jugend spielte Emre Karakurt noch für die DJK TuS Hordel, den TSC Eintracht Dortmund und Westfalia Herne. Dann kam der Wechsel nach Witten, zum TuS Heven. „Ich bin damals im ersten Seniorenjahr zu Heven gewechselt“, sagt der 23-Jährige. Vier Jahre spielte er dort, durchaus mit Erfolg, war die meiste Zeit Stammspieler. „Es war eine geile Zeit dort“, sagt er. Besonders in Erinnerung bleibt dem Mann, der im Sommer zum SV Herbede gewechselt ist, das Jahr 2022, als seine Hevener im Westfalenpokal das Achtelfinale erreichten und unter anderem Oberligisten SF Siegen rauswarfen.
Doch gegen Ende der Saison 2023/24 lief es für Karakurt nicht so gut, wirklich glücklich war er nicht mehr. „Dann hat Uli Sieweke mich angeschrieben und mir nur Gutes erzählt. Ich habe mich selbst davon überzeugt“, so Karakurt. Persönlich kannte er niemanden beim SVH, nur aus den direkten Duellen. Trotzdem habe alles perfekt gepasst, im Sommer kam der Wechsel.
14. Spieltag in der Bezirksliga 10
SV Herbede - SG Welper (So., 14.45 Uhr)
Nach der schwachen Vorstellung bei der 1:4-Pleite in Westrich, wo sich die Herbeder eine Vielzahl kläglich vergebener Möglichkeiten leisteten, sollte es am Sonntag auf eigenem Platz einen klaren Sieg gegen die Hattinger geben. Aufseiten der SG Welper fehlen weiterhin wichtige Spieler, sodass dort mit C-Liga-Akteuren aufgefüllt werden muss. Der SVH sollte darauf aus sein, sich für die Vorwoche zu rehabilitieren. Obendrein könnte man noch etwas fürs Torverhältnis tun; zuletzt unterlag Welper gegen den TuS Heven mit 2:9 und gegen den TuS Hattingen mit 0:6, hat schon 54 Gegentreffer kassiert.
Westf. Huckarde - SV Bommern (So., 15 Uhr)
Vor der Saison haben viele Experten die Huckarder eindeutig aufs Favoritenschild in Sachen Titelgewinn gesetzt. Anfangs patzte die Westfalia noch hier und da, hat sich nun aber offenbar eingeschossen, feierte einen Kantersieg nach dem anderen (8:3 gegen Weitmar 45, 7:1 bei der SpVg. BG Schwerin). Die Bommeraner, die ohne nennenswerte personelle Sorgen anreisen, können beim Liga-Vierten beweisen, dass sie auch in der Lage, defensiv abzuliefern. Aktuell steht das Team von Niklas Müllers bei 23 Gegentoren - ein recht guter Wert nach 13 Partien.
Karakurt vom SV Herbede will Pleite wieder gutmachen
In den vergangenen Jahren ist Karakurt bei Weitem nicht der einzige Spieler, der von Heven aus den Schritt an die Kemnade gewagt hat. Auch Dustin Najdanovic und in diesem Sommer Kevin Thume zog es zum SV Herbede. Karakurt und Thume sind Stammkräfte, Najdanovic ist mittlerweile nicht mehr da.
Karakurt ist mehr als motiviert vor dem Duell gegen seinen Ex-Klub (Sonntag, 15 Uhr, Herbeder Sportplatz). Beide lieferten sich in den letzten beiden Bezirksliga-Saisons spannende Duelle, zweimal gewann Herbede, zweimal Heven. Doch der Frust über die 1:5-Klatsche im Stadtwerke-Industriecup, bei der Karakurt aufgrund einer Verletzung nur zuschauen konnte, sitzt immer noch tief: „Es tat weh, das von außen zu sehen. So eine Pleite wollen wir nicht wieder erleben“, sagt der Mittelfeldspieler kämpferisch. Auch wenn es für ihn eine besondere Partie ist, bleibt er cool: „Ich bin nicht nervös. Ganz im Gegenteil, ich bin motiviert und möchte am Sonntag 110 Prozent geben.“
Nicht voll zufrieden mit dem Saisonstart der Schwarz-Weißen
Waren die Herbeder in den letzten Jahren meist Außenseiter im Derby, gehen sie dieses Mal als durchaus Favorit ins Spiel. Die Gastgeber stehen auf Rang acht, haben drei Partien gewonnen, drei verloren. Heven hingegen hängt hinter den Erwartungen zurück, rangiert mit nur fünf Punkten auf dem zwölften Platz. „Wir sind diesmal der Favorit, und das wollen wir auch zeigen“, sagt Karakurt, der trotzdem demütig bleibt: „Wir müssen unser Spiel spielen und uns nicht beeinflussen lassen. Es wird ein harter Kampf.“
Auch interessant
Der Mittelfeldmann mit dem gewaltigen Wumms in seinem rechten Fuß ist mit dem Saisonstart nicht voll zufrieden: „Es war in Ordnung, wir haben aber auch einige Punkte unnötig verloren. Wenn wir aber jetzt gewinnen, ist es nach oben nicht weit. Das ist unser Ziel.“ Und abgesehen von Ambitionen und Platzierung: Es ist schließlich auch ein Derby: „Ich spiele jetzt schon ein paar Jahre in Witten, und die Derbys sind immer besonders heiß. Das habe ich in Heven gemerkt und auch jetzt hier in Herbede.“
Nach dem Kantersieg gegen den SV Herbede in der Vorbereitung machte der TuS Heven am ersten Spieltag genauso weiter, besiegte die DJK Wattenscheid mit 6:0. Doch seitdem gab es keinen Sieg mehr für die Blau-Weißen von Trainer Maik Knapp, nur zwei mickrige Unentschieden, sogar eine deftige 1:7-Klatsche gegen Schwerin. Das Derby ist also die Möglichkeit, wieder in die Spur zu finden und ein Ausrufezeichen zu setzen.
Mehr zum Sport in Witten
- KSV Witten: Vom Krimi in Hösbach ist der Trainer „geschockt“
- Irre Aufholjagd: TuS Heven glückt zu zehnt ein kleines Wunder
- Ein Last-Minute-Freistoß entreißt SV Bommern erhofften Sieg
- Kein Tempo, keine Stabilität - den Rest besorgt der Rasen
- Nach 0:5-Schlappe für „Hühnerhaufen“ ist Trainer angefressen
- Zwei starke Frauen helfen Annens Männern auf die Sprünge
- Traumtor vom Top-Talent - VfB Annen bangt um seinen Torhüter
- Wittener Aufsteiger setzt auf Neuzugang mit Olympia-Erfahrung
- 400 Aktive verwandeln die Husemannhalle in einen Tanzsaal
- Ruder-Bundesliga: Krönt sich Mülheim im Heimspiel zum Meister?
Weitere Berichte aus dem Lokalsport in Witten lesen Sie hier!