Witten. Vor dem Wittener Derby zwischen SV Herbede und TuS Heven spricht Emre Karakurt über die Partie, seine Zeit beim TuS und den Wechsel an die Kemnade.

In der Jugend spielte Emre Karakurt noch für die DJK TuS Hordel, den TSC Eintracht Dortmund und Westfalia Herne. Dann kam der Wechsel nach Witten, zum TuS Heven. „Ich bin damals im ersten Seniorenjahr zu Heven gewechselt“, sagt der 23-Jährige. Vier Jahre spielte er dort, durchaus mit Erfolg, war die meiste Zeit Stammspieler. „Es war eine geile Zeit dort“, sagt er. Besonders in Erinnerung bleibt dem Mann, der im Sommer zum SV Herbede gewechselt ist, das Jahr 2022, als seine Hevener im Westfalenpokal das Achtelfinale erreichten und unter anderem Oberligisten SF Siegen rauswarfen.

Doch gegen Ende der Saison 2023/24 lief es für Karakurt nicht so gut, wirklich glücklich war er nicht mehr. „Dann hat Uli Sieweke mich angeschrieben und mir nur Gutes erzählt. Ich habe mich selbst davon überzeugt“, so Karakurt. Persönlich kannte er niemanden beim SVH, nur aus den direkten Duellen. Trotzdem habe alles perfekt gepasst, im Sommer kam der Wechsel.

9. Spieltag in der Bezirksliga 10

SV Bommern 05 - CSV SF Linden (So., 15.15 Uhr; Am Goltenbusch)

Aus den letzten drei Partien in der Bezirksliga hat das Team von Trainer Niklas Müllers lediglich einen Zähler geholt, kommt so nicht wirklich weg von der Abstiegszone. Jetzt allerdings haben die Bommeraner den CSV SF Linden zu Gast, der erst einen Sieg und ein Remis zuwege gebracht hat. Vor allem in Sachen Defensive werden sich die Gastgeber steigern müssen - da hatte Trainer Müllers zuletzt auch sehr selbstkritisch seinen Wechsel zu einem neuen System bemängelt. Ein Heimsieg wäre für den SVB die ideale Ausgangsposition für das bevorstehende Derby beim TuS Heven am 13. Oktober.

Westfalia Huckarde - TuS Heven 09 (So., 15 Uhr)

Lediglich zum Saisonstart gelang den Wittenern ein Sieg (6:0 gegen DJK Wattenscheid) - danach machte die Elf von Maik Knapp lediglich noch auf sich aufmerksam durch zwei fulminante Aufholjagden gegen den TuS Hattingen und beim SV Herbede. Bei den starken Dortmundern, vor der Saison als einer der Titelkandidaten gehandelt, wäre für die dauerhaft personell geschwächten Wittener ein Remis gewiss schon ein Erfolgserlebnis.

Karakurt vom SV Herbede will Pleite wieder gutmachen

In den vergangenen Jahren ist Karakurt bei Weitem nicht der einzige Spieler, der von Heven aus den Schritt an die Kemnade gewagt hat. Auch Dustin Najdanovic und in diesem Sommer Kevin Thume zog es zum SV Herbede. Karakurt und Thume sind Stammkräfte, Najdanovic ist mittlerweile nicht mehr da.

Im vorigen Jahr trug Emre Karakurt (li.) noch das Trikot des TuS Heven, wechselte dann aber in diesem Sommer herüber zum Nachbarn nach Herbede.
Im vorigen Jahr trug Emre Karakurt (li.) noch das Trikot des TuS Heven, wechselte dann aber in diesem Sommer herüber zum Nachbarn nach Herbede. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Karakurt ist mehr als motiviert vor dem Duell gegen seinen Ex-Klub (Sonntag, 15 Uhr, Herbeder Sportplatz). Beide lieferten sich in den letzten beiden Bezirksliga-Saisons spannende Duelle, zweimal gewann Herbede, zweimal Heven. Doch der Frust über die 1:5-Klatsche im Stadtwerke-Industriecup, bei der Karakurt aufgrund einer Verletzung nur zuschauen konnte, sitzt immer noch tief: „Es tat weh, das von außen zu sehen. So eine Pleite wollen wir nicht wieder erleben“, sagt der Mittelfeldspieler kämpferisch. Auch wenn es für ihn eine besondere Partie ist, bleibt er cool: „Ich bin nicht nervös. Ganz im Gegenteil, ich bin motiviert und möchte am Sonntag 110 Prozent geben.“

Nicht voll zufrieden mit dem Saisonstart der Schwarz-Weißen

Waren die Herbeder in den letzten Jahren meist Außenseiter im Derby, gehen sie dieses Mal als durchaus Favorit ins Spiel. Die Gastgeber stehen auf Rang acht, haben drei Partien gewonnen, drei verloren. Heven hingegen hängt hinter den Erwartungen zurück, rangiert mit nur fünf Punkten auf dem zwölften Platz. „Wir sind diesmal der Favorit, und das wollen wir auch zeigen“, sagt Karakurt, der trotzdem demütig bleibt: „Wir müssen unser Spiel spielen und uns nicht beeinflussen lassen. Es wird ein harter Kampf.“

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Der Mittelfeldmann mit dem gewaltigen Wumms in seinem rechten Fuß ist mit dem Saisonstart nicht voll zufrieden: „Es war in Ordnung, wir haben aber auch einige Punkte unnötig verloren. Wenn wir aber jetzt gewinnen, ist es nach oben nicht weit. Das ist unser Ziel.“ Und abgesehen von Ambitionen und Platzierung: Es ist schließlich auch ein Derby: „Ich spiele jetzt schon ein paar Jahre in Witten, und die Derbys sind immer besonders heiß. Das habe ich in Heven gemerkt und auch jetzt hier in Herbede.“

Nach dem Kantersieg gegen den SV Herbede in der Vorbereitung machte der TuS Heven am ersten Spieltag genauso weiter, besiegte die DJK Wattenscheid mit 6:0. Doch seitdem gab es keinen Sieg mehr für die Blau-Weißen von Trainer Maik Knapp, nur zwei mickrige Unentschieden, sogar eine deftige 1:7-Klatsche gegen Schwerin. Das Derby ist also die Möglichkeit, wieder in die Spur zu finden und ein Ausrufezeichen zu setzen.

Beim Stadtwerke-Industriecup setze sich der TuS Heven (in Blau) gegen Michael Kraus (2. von li.) und den SV Herbede glatt durch. Jetzt treffen die beiden Nachbarn in der Meisterschaft aufeinander.
Beim Stadtwerke-Industriecup setze sich der TuS Heven (in Blau) gegen Michael Kraus (2. von li.) und den SV Herbede glatt durch. Jetzt treffen die beiden Nachbarn in der Meisterschaft aufeinander. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

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