Witten. Erst in der Schlussphase rettet der HSV Herbede einen Auftaktsieg gegen den VfL Hüls über die Linie. Co-Trainer für heftige Reaktion bestraft.

„Die Hauptsache ist, wir haben heute irgendwie gewonnen“, meinte Marko Weiß, Trainer des Handball-Bezirksligisten HSV Herbede, kurz und knapp nach dem 29:24 (10:10) zum Saisonstart gegen den VfL Hüls. Das war wirklich kein Ruhmesblatt, das die Wittener sich in der Jahnhalle verdienten.

Hüben wie drüben stand ausgerechnet zum Meisterschafts-Auftakt bei weitem nicht das komplette Personal zur Verfügung. Die Marler Gäste hatten gerade mal zwei Ersatzleute mit in die Ruhrstadt gebracht, beim HSV fiel am Samstag auch noch Alexander Czerkawski aus, der sich bei einem Sturz verletzt hatte. „Ob er uns länger fehlt, das müssen wir abwarten“, so Weiß.

Beim HSV Herbede fällt kurzfristig Alexander Czerkawski aus

Während der Vorbereitung hatte der HSV Herbede richtig gute Partien gezeigt, deutete auch bei der Stadtmeisterschaft sein Potenzial an. Doch über diese erste Halbzeit gegen den VfL Hüls wird man ganz schnell den Mantel des Schweigens decken müssen. „Das war grausam - Not gegen Elend“, brachte es der Trainer der Wittener auf den Punkt. Technische Fehler, unkonzentrierte Abschlüsse zuhauf, so hieß es nach elf Minuten gerade mal 1:1. „Mit dem 3:1 dachte ich dann, jetzt hätten wir es überstanden. Aber besser wurde es danach auch nicht“, so Weiß.

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Die beiden Teams schleppten sich mit Minimalisten-Handball bis zum Seitenwechsel - das 10:10 passte perfekt zum Auftritt. „Ich habe meiner Mannschaft vor dem Spiel schon gesagt: Wenn wir hier langsam spielen, verlieren wir - weil das können die Hülser besser“, so Marko Weiß, der sich in seiner Ansicht lange bestätigt fühlte. Hektik dann in der 39. Minute: Nach einem Foul an Marius Windfuhr reagierte Co-Trainer Björn Reichardt zu heftig, stieß einen VfL-Spieler weg, schimpfte lauthals und sah letztlich dafür die Rote Karte.

Häufig standen die Unparteiischen im Blickpunkt: Hier sieht der Hülser Spieler Maximilian Friedrich (re.) die Rote Karte nach einem Foul kurz vor dem Pausenpfiff.
Häufig standen die Unparteiischen im Blickpunkt: Hier sieht der Hülser Spieler Maximilian Friedrich (re.) die Rote Karte nach einem Foul kurz vor dem Pausenpfiff. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Wittener Co-Trainer Reichardt sieht Rote Karte, Außenspieler Hoffmann ausgeschlossen

Bis zum 17:17 (44.) blieb es eine Partie mit ungewissem Ausgang, dann traf der HSV Herbede dreimal in Folge - beim 20:17 (47.) war man erstmals mit drei Treffern weg. Die Routiniers wie Daniel Busch und Christopher Laske markierten in dieser Phase wichtige Tore, auch Lennart Hein fand nun besser in die Partie, war am Ende neben Marius Windfuhr als sechsfacher Torschütze bester Angreifer seines Teams.

Bitter für Herbede: Max Hoffmann sah nach einem Foul als Deckungsspieler auf Rechtsaußen die Rote, dann die Blaue Karte (der eine Sperre nachfolgt) - die wenig überzeugend auftretenden Unparteiischen werteten das Eingreifen als „grobe Gesundheitsgefährdung“. Den HSV Herbede brachte das aber jetzt nicht mehr vom Weg ab. Nach dem 24:22 (55.) legte die Weiß-Sieben bis zum 27:22 nach, damit war die Auftaktpartie entschieden. „Zumindest haben wir uns in der zweiten Hälfte klar gesteigert“, so der Coach erleichtert.

HSV: Bentlage, Ungar, Filter (n. e.); M. Windfuhr (6), Brämer (5/3), Schönherr (1), Schorlemmer (2), Hoffmann (1), Hein (6), Laske (2), Müller (3), Busch (3).

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