Witten. Das 1:7 in Schwerin manifestiert die Krise beim TuS Heven: Verletzungen, Rot-Sperren und ein Spieler, der nach seinem Transfer einfach abtaucht.
Das war bislang mit Abstand der Tiefpunkt in der noch jungen Bezirksliga-Saison für den TuS Heven 09: Bei der SpVg. BG Schwerin kassierten die Wittener eine bittere 1:7-Klatsche, stehen mit gerade mal vier Punkten aus den ersten fünf Begegnungen im unteren Tabellendrittel. „Wir brauchen jetzt unbedingt Ergebnisse“, sagt Co-Trainer Demir Tumbul, der sich noch immer keinen Reim auf den frustrierenden Spielverlauf gegen die Castroper machen kann. Im Idealfall gelingt am Donnerstag (19.30 Uhr) im Kreispokalspiel bei den SF Westenfeld der erste Schritt heraus aus der Talsohle.
„Es kommt derzeit einfach sehr viel zusammen bei uns“, hadert Tumbul ein wenig mit dem Schicksal. Schon die Vorbereitung sei sehr zerfahren gewesen, immer wieder hätten wichtige Akteure gefehlt – teils wegen Verletzungen, teils auch wegen längerer Sperren. „So kannst du die Abläufe immer nur mit der Hälfte der Mannschaft einstudieren. Man findet einfach nicht richtig zusammen“, gibt der frühere Regionalliga-Spieler zu bedenken. Dabei ist er von der Qualität des Hevener Kaders durchaus überzeugt, „aber wir hatten ja nie einen Stamm an Spielern, der immer da war“. Unter den negativen Resultaten habe dann zuletzt natürlich auch die Stimmung gelitten.
Im Kreispokal am Donnerstag zu Gast bei SF Westenfeld
Individuell seien die Blau-Weißen stärker besetzt als im Vorjahr, „aber es sind uns auch zwei Typen weggebrochen, die den Laden immer zusammengehalten haben“, verweist Tumbul auf Tim Rehne und Maik Bollmann, die es zum TuS Stockum zog. Und dann hat sich der Transfer des ehemaligen Stockumers Yorgos Katzanzidis auch noch als Luftnummer entpuppt. „Der kam in der Vorbereitung zum ersten Training und ist dann nie mehr aufgetaucht“, so Tumbul. Auf den jungen Angreifer hatte man im Team von Trainer Maik Knapp große Stücke gehalten, er war als Ersatz für Yannik Kellner (zu Oberliga-Aufsteiger Concordia Wiemelhausen) gedacht. Jetzt sei offen, ob er überhaupt noch mal am Haldenweg auftauche. „Er hat auch seine Kollegen enttäuscht, vor allem Stavros Pechlivanis, der jetzt auch keinen Kontakt mehr zu ihm hat“, sagt Tumbul.
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Ziemlich schwer wiegen auch nach wie vor die Verletzungssorgen, die einfach nicht geringer werden wollen. Fitim Peci fällt mit einem Innenbandriss monatelang aus, Marcel Gora ist mit Leistenproblemen einmal mehr zum Zuschauen verdammt, zuletzt zog sich auch noch Johannes Bosco eine Blessur zu. Und die Rote Karte von Innenverteidiger Baran Demirtas nach nur 20 Minuten gegen BG Schwerin, für die er nun eine Zwei-Spiele-Sperre aufgebrummt bekommen hat, hilft dem TuS Heven auch nicht gerade weiter.
„Gerade in die Viererkette hinten bekommen wir einfach keine Sicherheit, weil da immer wieder andere spielen.“
„Gerade in die Viererkette hinten bekommen wir einfach keine Sicherheit, weil da immer wieder andere spielen“, sagt der Hevener Co-Trainer. Auch das Spiel in Castrop-Rauxel habe es – trotz einer Vielzahl eigener Chancen, die das Ergebnis auch in eine andere Richtung hätte drehen können – wieder gezeigt. „Wir bekommen einfach zu billige Gegentore, verteilen viele Geschenke“, sagt Demir Tumbul. Lässige Fummeleien, die zu Ballverlusten führen, aus denen dann Treffer für den Gegner entstehen, sorgen so für Frust im Rest der Truppe. Nachvollziehbar.
Mit einem Sieg in der zweiten Kreispokal-Runde beim A-Ligisten SF Westenfeld am Donnerstag wolle man den Bock nun endlich mal umstoßen. „Wir sind da auch richtig gut besetzt. Am Sonntag gegen den TuS Hattingen sieht das schon wieder anders aus, da werden ein paar Leute leider fehlen“, berichtet der Co-Trainer. Gleichwohl ist er davon überzeugt, dass die Hevener die Trendwende in absehbarer Zeit hinkommen: „Dafür steckt zu viel Potenzial in der Mannschaft.“
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