Spremberg. Mini-Aufgebot des Wittener Bundesligisten verkauft sich teuer in Brandenburg. Ein Neuzugang zeigt gleich mal mit Nachdruck seine Klasse.

„Ein Unentschieden wäre absolut verdient gewesen - darüber hätte sich auch unser Gegner nicht beschweren dürfen“, sagte Marcel Haupt, Trainer des Judo-Bundesligisten Sport-Union Annen, nach der hauchdünnen 6:8-Niederlage, die sein Team zum Auftakt der Saison beim KSC Asahi Spremberg einstecken musste. Hier und da fehlte nur eine kleine, glücklichere Aktion - dann hätte das Mini-Aufgebot der Wittener etwas mitgebracht aus Brandenburg.

Auch wenn sich Marcel Haupt natürlich auf die Suche begab nach den fehlenden Prozenten, die letztlich den Ausschlag gaben, war es keineswegs niedergeschlagen. „Absolut nicht. Unsere Mannschaft hat sich in Spremberg hervorragend präsentiert, man kann niemandem einen Vorwurf machen. Mit etwas mehr Glück wäre vielleicht sogar ein Sieg drin gewesen. Wenn uns das vorher jemand gesagt hätte, das hätten wir kaum für möglich gehalten.“

Gegen Deutschlands Nummer eins hat Annens Josha Pawellek nichts zu lachen

Doch schon in den ersten sieben Kämpfen deutete sich an, dass die SU Annen trotz ihrer bedrückenden Personalsorgen absolut gleichwertig war. Mit einem 4:3-Vorsprung gingen die Gäste, die gleich fünf Debütanten ihm grünen Dress mit an Bord hatten, in die Pause. Schwergewichtler Jonas Schreiber setzte sich gegen Sven Heinle durch, Leon Philipp (73 kg) bezwang Max Henke, der Niederländer Silvan Bulthuis (-100 kg) profitierte von einer Disqualifikation des Ukrainers Anton Savytskiy, und der Belgier Karel Foubert (90 kg) zeigte seine Klasse gegen Dennis Rietz.

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Auf verlorenem Posten stand derweil Youngster Josha Pawellek (60 kg), der gegen Maximilian Standke zweimal klar verlor, noch das erwartete Lehrgeld zahlte. „Das alles war sehr aufregend für ihn, körperlich fehlt ihm noch einiges. Aber er wird seinen Weg machen“, stellte Haupt klar. So wurde aus der Führung alsbald ein 4:6, weil u. a. Jonas Schreiber nicht ein zweites Mal gegen Sven Heinle siegreich blieb. Im „Golden Score“ glückte dem Routinier eine eher fragwürdige Wertung, wie Annens Coach befand.

SUA-Neuzugang Dimitrij Popp zieht im 14. und letzten Kampf den Kürzeren

Die SU Annen blieb aber immer in Schlagdistanz, weil Bastian Peters (73 kg) und abermals Silvan Bulthuis (100 kg) ihre Duelle gewannen. So hieß es vor dem abschließenden Gefecht 6:7 aus SUA-Sicht, ehe Neuzugang Dimitrij Popp (90 kg) gegen Elija Ruben Märkt auch in den „Golden Score“ musste - nach jeweils einer Waza-ari-Wertung. „Das war ein völlig offener Kampf, Dimitrij hatte maximalen Druck und am Ende leider kein Glück“, so Haupt über den 19-Jährigen.

Die Statistik zum Kampf:

(+100 kg) Heinle - Schreiber 0:10; (60 kg) Standke - Pawellek 10:0; (66 kg) Lesiuk - Zimmermann 10:0; (73 kg) Henke - Philipp 0:10; (81 kg) Stark - Popp 10:0; (100 kg) Savytskiy - Bulthuis 0:10; (90 kg) Rietz - Foubert 0:10; (+100 kg) Heinle - Schreiber 7:0; (60 kg) Standke - Pawellek 10:0; (66 kg) Lesiuk - Demets 10:0; (73 kg) Ilts - Peters 0:10; (81 kg) Stark - Püchel 10:0; (100 kg) Krahn - Bulthuis 0:10; (90 kg) Märkt - Popp 10:0.

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