Witten. Neun Teams ärgern sich über die Saisonannullierung, sie lagen gut im Rennen. Acht andere hätten sich auf den Abstiegskampf einstellen müssen.
Kein Amateurfußballer aus Witten wird – zumindest aus sportlicher Sicht - durchgeatmet haben, als der Fußballverband Niederrhein die Saison 2020/2021 annullierte.
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Dennoch ist die Nachricht, dass es keine Absteiger gibt, für acht Mannschaften eine Erleichterung. Dass es aber auch keine Aufsteiger gibt, ist für neun andere Teams zumindest ärgerlich.
Das sind die acht Gewinner der Saisonannullierung
Ein Blick auf die Tabelle reicht, um in der Bezirksliga den TuS Stockum als einen Gewinner der Saisonannullierung auszumachen. Die Stockumer taten sich schwer in der Gruppe mit Gegnern u. a. aus Dortmund und Castrop-Rauxel. Von sechs Partien wurden zwei gewonnen, vier Spiele gingen verloren. Mit sechs Punkten stand Stockum auf dem 14. von 16 Rängen.
Der Aufsteiger musste lernen, dass in der Liga ein anderer Wind weht als in der Kreisliga A. Zum Teil setzte es Klatschen wie beim 1:6 gegen den TuS Eichlinghofen und beim 0:3 gegen RW Germania. Das der TuS aber durchaus in der Liga mithalten konnte, zeigte er beim 3:4 gegen den SV Westfalia Huckarde ebenso wie bei den beiden Siegen (5:3 gegen die SG Castrop und 4:2 gegen Lüdinghausen). Dennoch wäre es wohl ein langer, nervenaufreibender Weg bis zum Klassenerhalt geworden.
SV Bommern profitiert zum zweiten Mal in Serie
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Das gilt auch für den SV Bommern. Schon in der Vorsaison tat sich der Verein in der Bezirksliga enorm schwer, daran änderte auch der Neustart zur Saison 2020/2021 nichts. Die Bilanz spricht eine mehr als deutliche Sprache: Kein einziges der sieben Saisonspiele wurde gewonnen, nur ein Punkt stand auf der Habenseite, – der wurde immerhin im Derby gegen den VfB Annen geholt.
Bommern schoss gerade einmal fünf Tore, kassierte aber 30! Der TuS Heven schenkte dem SVB acht Treffer ein, CF Kurdistan sechs, der VfB Günnigfeld und der TuS Harpen je fünf. Bei diesen Zahlen wäre der Klassenerhalt trotz aktuell nur vier Punkten Rückstand aufs rettende Ufer eine Überraschung gewesen.
In der Kreisliga A können der SV Bommern II und der TSV Witten durchatmen
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Auch die zweite Mannschaft des SV Bommern steckte tief unten drin in der Kreisliga A. Sie lag auf Rang 16 von 17 und hatte ebenfalls erst einen Punkt auf dem Konto. Immerhin: Die Bommeraner Reserve hatte mit fünf Spielen weniger Partien absolviert als die Konkurrenz. Dennoch: Sieben Tore und 21 Gegentreffer sind keine Bilanz, die für den Aufsteiger auf eine erfolgreiche Saison hoffen ließen. Die letzten vier Spiele wurden allesamt verloren.
Ein Konkurrent im Abstiegskampf wäre für den SV Bommern II der TSV Witten gewesen. Der Türkische SV holte aus sieben Spielen magere fünf Punkte. Der Saisonstart ging völlig daneben, erst am siebten Spieltag gelang gegen Langendreer 07 der erste Sieg. Dazu gab es zwei Remis gegen den TuS Blankenstein und – überraschend – gegen Rot-Weiß Stiepel.
TuRa Rüdinghausen II muss dringend an der Defensive arbeiten
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In der Kreisliga B können der Hammerthaler SV, die Sportfreunde Schnee und TuRa Rüdinghausen II etwas durchatmen. Der HSV befand sich dabei in einer Sondersituation. Gerade einmal zwei Spiele konnte das Team von Alfonso Bosco in der nun annullierten Saison absolvieren, allerdings gingen beide verloren.
Die Sportfreunde Schnee holten aus vier Spielen vier Punkte. Am letzten Spieltag vor der Annullierung gelang gegen Sandzak Hattingen der einzige Erfolg.
TuRa Rüdinghausen II offenbarte in den bisher absolvierten fünf Spielen enorme Defensivprobleme. 16 Gegentreffer musste die Mannschaft bereits schlucken. Mit dieser Bilanz wäre es trotz einer ordentlichen Offensive schwer geworden, von unten wegzukommen.
Auch den Damen des Hammerthaler SV misslang der Start in der Bezirksliga. Allerdings konnte das Team auch erst drei Mal antreten. Die Spiele gegen den Wambeler SV und gegen BW Wickede gingen verloren, gegen die Sportfreunde Hagen – den Tabellenzweiten - gelang ein 3:3-Remis. Somit lag Hammerthal auf Rang elf von 13 und war eins von drei Teams, das noch kein Spiel gewinnen konnte.
Das sind die neun Verlierer der Saisonannullierung in Witten
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Nach Rang drei im Vorjahr startete der TuS Heven einen erneuten Anlauf auf die Landesliga. Doch wieder musste sich der TuS der Pandemie geschlagen geben. Dabei waren die Aussichten gut.
Sechs der ersten sieben Saisonspiele gewann Heven, stand auf Rang zwei und hatte drei Punkte Rückstand auf den FC Altenbochum – der bereits eine Partie mehr absolviert hatte. Mit 33 Saisontreffern stellte der TuS die gefährlichste Offensive der Liga, vor allem das Sturmduo mit Laurenz Wassinger und Marcel Herrmann verstand sich gut. Doch nun heißt die Realität mindestens eine weitere Saison Bezirksliga.
TuRa Rüdinghausens erste Mannschaft hatte noch kein Spiel verloren
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Ebenso gut im Aufstiegsrennen lag TuRa Rüdinghausen in der Kreisliga A. Die TuRaner hätten dem scheidenden Trainer Fabian Kordel liebend gerne den Sprung in die Bezirksliga geschenkt. Rüdinghausen hatte von den ersten sieben Saisonspielen noch kein einziges verloren. Fünf Siegen stehen zwei Remis gegenüber. Nur RW Stiepel hatte mit 18 Punkten bei einer Partie mehr noch mehr Punkte gesammelt.
TuRas Weg zum Erfolg ging über eine bärenstarke Defensive. Erst sechs Treffer kassierte der Klub – Ligabestwert. Aus dem Aufstieg wurde trotzdem nichts – nun greift TuRa in der neuen Saison wieder an. Mit einem frisch installierten Trainer und jeder Menge jugendlichem Elan.
In Lauerstellung befand sich auch noch der SV Herbede in der Kreisliga A. Mit 14 Zählern aus sieben Partien musste der SVH nach oben zwar schon etwas abreißen lassen, mit einer Serie wäre aber noch alles drin gewesen. Mit zwei starken Siegen zum Saisonauftakt bewies Herbede, wohin die Reise führen kann. Dann folgte aber nur noch ein Sieg aus den nächsten vier Partien.
Der FSV Witten beißt trotz bärenstarker Offensive in den sauren Apfel
In der Kreisliga B lag oben noch alles ganz eng beieinander. So durften sich die zweiten Mannschaften des SV Herbede, des TuS Heven (jeweils elf Punkte aus sechs Partien) und des VfB Annen (neun Punkte aus fünf Partien und noch ungeschlagen) durchaus Hoffnungen machen, oben mitzuspielen. Denn vor den Wittener Teams lagen mit Rot-Weiß Langendreer und Langendreer 04 II ebenfalls keine übermächtigen Mannschaften.
Einer der größten Verlierer ist trotz einer tollen Bilanz der FSV Witten. Der Verein marschierte in der Kreisliga C vorne weg, hatte alle sieben Saisonspiele gewonnen und glänzte durch ein Torverhältnis von 27:10. Schon jetzt hatte der FSV sechs Punkte Vorsprung auf den ESV Langendreer II. Die Rückkehr in die Kreisliga B schien in dieser Saison fällig zu sein. Der Offensive hatten die gegnerischen Teams in der Liga nichts entgegenzusetzen. Das Virus allerdings schon.
SV Herbede III und SV Bommerns Frauen hätten oben mitspielen können
In einer Parallelgruppe bewarb sich die dritte Mannschaft des SV Herbede ebenfalls um den Aufstieg in die Kreisliga B. Fünf der ersten sieben Saisonspiele wurden gewonnen. Mit 15 Zählern lag der SVH III einen hinter Spitzenreiter Hedefspor Hattingen II. Der Tabellenführer hatte allerdings auch noch ein Spiel weniger absolviert. Zuletzt schwächelte Herbede etwas mit zwei Niederlagen in den vergangenen drei Partien. Wäre diese Phase jedoch schnell wieder abgestellt worden, hätte Herbede ein Wörtchen um den Aufstieg mitgeredet.
Die Fußballerinnen des SV Bommern 05 bewiesen in der Kreisliga A vor allem Offensivstärke. In vier Partien trafen sie schon 18-mal – gleich 13 Treffer davon erzielten sie gegen den SV Höntrop II. Eine starke Bilanz, die das im Schnitt sehr junge Team auf Rang drei geführt hatte. Zwei Siegen stehen ein Remis und eine Niederlage gegenüber. Vor den Bommeraner Frauen standen nur noch der Aufstiegsfavorit FC Bochum und die DJK Wattenscheid. Die führte die Tabelle mit elf Zählern zwar an, hatte aber auch schon zwei Spiele mehr absolviert als der SV Bommern.