Witten. Beim B-Ligisten vom Hasenhölzken lief der Start der Saison alles andere als rund. Immerhin fand sich intern ein unerwarteter “Knipser“.
In der Fußball-Bundesliga werden die Strafraumstürmer der alten Schule händeringend gesucht. Die große, robuste und technisch gut ausgebildete Kante mit dem richtigen Torriecher hat jeder Trainer gern in seinem Kader, bietet sie doch allein in der Offensivtaktik viele verschiedene Möglichkeiten. Während einige Clubs bei ihrer Suche nahezu verzweifeln, haben die Sportfreunde Schnee diesen Mann in den eigenen Reihen gefunden: Moritz Fölsing, vor der Saison noch Ersatztorhüter beim B-Ligisten.
„Er hat sich in der Vorbereitung auf die Saison hervorgetan als einer unserer Stürmer und spielte dann regelmäßig im Feld. Er passt von seiner Spielweise auch gut in unser System“, lobt Trainer Sebastian Hennig den unerwarteten Knipser.
Unglückliche Niederlage gegen den Spitzenreiter
Doch auch Fölsing konnte bisher noch nicht zum Aufschwung der Rot-Weißen beitragen. Aus vier Partien wurden bisher gerade mal vier Punkte geholt. „Bis auf ein Spiel bin ich aber nicht unzufrieden“, stellt Hennig klar. „Im ersten Spiel gegen Blankenstein war es der Wahnsinn. Wir hatten eine richtig gute Saisonvorbereitung und dachten, es sei ein Gegner auf Augenhöhe. Aber wir hätten acht Tore machen müssen, spielen aber 2:2“, ärgert sich der Trainer. Es folgte eine 1:3-Niederlage gegen den VfB Annen II und ein 1:2 gegen den aktuellen Tabellenführer Rot-Weiß Langendreer. „Und da haben wir in der letzten Minute noch das 1:2 kassiert. Wenn sich der Gegner dann feiert wie bei einer Meisterschaft, hat man vieles richtig gemacht und genau so war es“, sagt Hennig.
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Erst im vierten Spiel gegen Sandzak Hattingen gab es dann mit einem 3:2-Erfolg die Erlösung, ehe die Saisonpause beschlossen wurde. „Das ist ein bisschen blöd gelaufen, aber wir müssen immer das Positive sehen. Wir hatten ein Problem mit Langzeitverletzten. Von den drei Brüdern Florian, Marc und Phillip Guttowsky hatte sich zum Beispiel einer die Schulter gebrochen und einer einen Innenbandriss zugezogen. Da hoffen wir, dass sie sich nun auskurieren können“, so Hennig.
Mehrere Neuzugänge mussten erst integriert werden
Dennoch weiß auch er, dass noch viel Arbeit vor ihm liegt, um die Sportfreunde ins ruhige Fahrwasser der Liga zu bringen. „Arbeiten müssen wir als Schneer immer“, weiß der ehrgeizige Coach. „Aber wir haben das mittlerweile ganz gut hinbekommen. Es sind Kleinigkeiten, die wir ändern müssen. Wir haben nicht die eine große Baustelle, und wir hatten ja auch ein paar Neuzugänge“, so Hennig, der damit unter anderem den erst seit Dezember spielberechtigten Stefan da Costa und den in Witten nicht unbekannten Vladimir Vasic anspricht.
Beide bringen einen enormen Erfahrungsschatz mit in die Kreisliga B – genauso wie Kris Katzmarek, seit dieser Saison gleichberechtigter Trainer auf dem Schnee. „Er ist ein absoluter Fußballfachmann und hat enorme Fähigkeiten, was den Trainingsbetrieb angeht, wovon auch ich profitiere. Das passt wunderbar, es ist kollegial bis freundschaftlich“, beschreibt Hennig die Zusammenarbeit mit seinem Partner an der Seitenlinie.
Sonntags geht's nach den Spielen gemeinsam in ein Lokal
Fehlt nur noch, dass diese Arbeit auch auf dem Punktekonto sichtbar wird. Denn dann wird eine neu etablierte Tradition bei den Sportfreunden am Hasenhölzken sicher noch mehr Laune machen. Hennig: „Es ist jetzt Usus, dass wir sonntags nach den Spielen unabhängig vom Ergebnis noch eine Gaststätte in der Stadt aufsuchen. Da waren wir auch schon mal mit zehn, zwölf Mann. Auch das zeigt, dass der Mannschaftsgeist auf jeden Fall da ist.“
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