Witten. Sieben Siege in Serie. Der FSV Witten schickt sich an, ans Tor der Kreisliga B zu klopfen. Und das mit einer ganz besonderen Spieler-Mischung.
Jung und Alt vereint im Hobby. Beim FSV Witten ist das nicht nur eine Plattitüde – und möglicherweise das Erfolgsrezept für die bisher so starke Saison mit 21 Punkten aus sieben Spielen. Trainer Rafael Czodrowski hat nur Lob für seine Jungs parat.
Rafael Czodrowski, die bisherige Saison beim FSV Witten lief überragend. Ihr Team steht auf Rang eins. Woran liegt das aktuell?
„Ein Geheimrezept gibt es auf jeden Fall nicht. Vielleicht tat es uns ganz gut, dass wir mit der A-Jugend kooperieren und Tim Neumann, Kaspar Hunterbinker, Marc Bonte, Luan Maloku, Miray Bayraktar, Ibrahim Soumaya und Amin Tumbul vom Altjahrgang hochgeschrieben wurden. Und der Zusammenhalt in der Truppe ist natürlich super. Wir spielen ja schon seit Jahren mit einigen älteren Leuten. Wir waren mal die zweite Mannschaft. Aber die erste hat sich verabschiedet, sodass nur wir übriggeblieben sind. Wir trainieren einmal in der Woche, wobei man das nicht wirklich Training nennen kann. Wir machen ja nur ein Abschlussspielchen.“
Das reicht aber, um den Platz an der Sonne innezuhaben. Sie haben schon angesprochen, dass im Team einige ältere Kaliber sind. Einer davon ist Klaus Gottschlich mit seinen 60 Jahren. Ist er denn wirklich noch fit genug?
„Er ist wirklich fit wie ein Turnschuh. Er ist bei jedem Training dabei und hat kein Gramm Fett. Er ist eine ganz treue Seele. Als ich aus der A-Jugend hochgekommen bin, war er schon über 30, darüber schmunzeln wir heute noch. Den bekommst du nicht kaputt. Ab und an trainiert er sogar bei der A- oder der B-Jugend mit, wenn bei uns das Training ausfällt. Wenn ich mich in dem Alter überhaupt noch bewegen kann, mache ich drei Kreuze. Er ist ein Segen, das kann man nicht anders sagen.“
Es spielen also Jung und Alt in einer Mannschaft.
„Ja, in einem Meisterschaftsspiel saß er mit drei A-Jugendlichen auf der Ersatzbank. Da hat einer der jungen Spieler ihn gefragt, ob er ebenfalls noch aktiv spielt und wie alt er ist. Klaus antwortete mit seinem Humor, dass er zumindest älter sei als die drei alle zusammen.“
Sie haben vor der Saison angekündigt, dass Gespräche mit möglichen Rückkehrern stattfinden. Haben die gefruchtet?
„Auf jeden Fall. Zurück sind Burak Yasin, Erdem Uzunkaya, Gökhan Albayrak, Riad Alomerovic, Baskim Rexhepi, Mecit Asar, Stefan Preiß und Ante Barisic. Zudem ist Jorge Ramos zu uns gekommen und hat auch noch Kevin Meyer und Albino Costa mitgebracht. Das hört sich viel an, aber wir haben jedes Jahr einen Kader von 30 Leuten. Aber wir hatten in der Vergangenheit trotzdem teilweise Schwierigkeiten, elf auf den Platz zu stellen.“
Einer von den Spielern, die erst einmal nicht helfen können, ist Horst Schunk. Was ist genau passiert?
„Beim Spiel gegen den TuS Heven III kam es zu einem Pressschlag, bei dem er sich leider das Schien- und das Wadenbein gebrochen hat. Aber er ist auch ein Kampfschwein und seit zig Jahren dabei. Er hat sich direkt aus dem Krankenhaus gemeldet und gesagt, dass er zurückkommt. Viele hätten gesagt, dass es das Karriereende ist, dass sie sich das nicht mehr antun wollen Aber nicht Horst Schunk.“
Der Aufstieg ist kein Muss, langfristig aber schon angepeilt. Wie groß ist die Hoffnung, dass es doch jetzt schon funktioniert?
„Das verlangt keiner von uns und es war auch nicht unser Ziel in dieser Saison. Aber wir würden uns natürlich nicht dagegen wehren, auch mit der Idee, dass man den guten jungen Burschen aus der A-Jugend eine Perspektive bieten möchte und vielleicht auf Dauer sogar zwei Seniorenmannschaften stellt, sodass die älteren wieder ins zweite Glied rücken. Aber das steht noch alles in den Sternen.“
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