Witten. Sportlich läuft es beim Hammerthaler SV aktuell nicht gut. Doch der Verein bleibt ruhig und hält zusammen - auf und neben dem Platz.

Quo Vadis, Hammerthaler SV? Die Frauen auf Rang elf von 13, die zweite Herrenmannschaft auf Platz zehn von zwölf und die Erstvertretung hat in der Kreisliga B die rote Laterne inne. Das Tabellenbild zum Ende des Chaos-Jahres 2020 war aus HSV-Sicht alles andere als rosig.

Doch Alfonso Bosco, Trainer der ersten Mannschaft, will sich davon keineswegs entmutigen lassen. „Wir haben eine stabile Grundlage von der Vereinsführung her. Bei uns selbst gibt die Tabelle noch keine Richtigkeit her. Wir haben erst zwei Spiele gemacht, andere schon neun. Da machen wir uns keine Sorgen, dürfen es aber natürlich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wenn es wieder losgeht, gehen wir mit Engagement und Ernsthaftigkeit an die Sache heran“, so Bosco.

Hammerthaler SV bleibt geduldig und ruhig

Und auch bei den anderen Teams sei durchaus eine positive Entwicklung zu sehen. „Ich glaube, dass die Damenmannschaft wieder in die Spur kommen wird. Und bei der zweiten Mannschaft sind viele Spieler nach Heven gegangen. Da war es für das Team schwer, Fuß zu fassen, wenn man elf Abgänge hat“, merkt Bosco an.

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Mit seinen eigenen Schützlingen musste er bisher eine 2:3-Niederlage gegen SuS Wilhelmshöhe II und eine 2:4-Pleite gegen TuRa Rüdinghausen II hinnehmen, zudem gab es bereits eine Gelb-Rote und zwei glatt Rote Karten, die das Team weiter schwächten.

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„Gegen Rüdinghausen haben wir sehr unglücklich verloren. Und beim ersten Spiel war Wilhelmshöhe schon sehr gut in Tritt. Die haben verdient bei uns gewonnen, wir waren da an dem Sonntag einfach nicht gut genug“, sagt Bosco, der mit seinem Team leider kaum eine Möglichkeit bekam, diesem schwachen Saisonstart eine positive Serie folgen zu lassen.

Corona und der Spielplan verhindern eine Regelmäßigkeit beim HSV

Denn während Ligakonkurrenten wie Rot-Weiß Langendreer und Sandzak Hattingen bereits sieben Spiele absolviert haben, steckt der HSV weiterhin bei zwei Partien fest.

„Das fing damit an, dass wir die ersten beiden Spieltage spielfrei hatten. So hatte es der Spielplan leider hergegeben. Dann haben wir zwei Spiele gemacht. Und am dritten Spieltag ist dann ein Coronaverdacht bei uns aufgetreten, weshalb wir nicht spielen konnten. Die Woche danach hatten wir wieder spielfrei, dann hat sich ein Gegner auch einen Coronafall gemeldet. Und danach war auch schon Schluss“, klärt Bosco den unglücklichen Verlauf auf.

Der Fußball ist aktuell zweitrangig für Alfonso Bosco

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Trotz dieser komplizierten Situation möchte der HSV-Trainer aktuell wenig mit Fußball zu tun haben. „Als die Saison gestoppt wurde, war uns eigentlich schon klar, dass die Corona-Zahlen so schnell nicht runtergehen werden. Die Situation mit der Pandemie gibt es auch nicht her, dass wir an Fußball denken, wenn hier Leute sterben. Da ist Fußball zweitrangig und da hat man keinen Kopf für“, sagt er.

Es gibt eben Personen, die um ihr Leben kämpfen, oder die finanzielle Probleme haben und deswegen jede Unterstützung gut gebrauchen können.

Der Hammerthaler SV unterstützt die Lieblings-Kneipe

So wie Petra Weißelberg, die Inhaberin des Hauses Hammerthal, dem Vereinslokal des Vereins. Um ihr unter die Arme zu greifen, hat die Fußballabteilung des Vereins eine vierstellige Summe an Spenden gesammelt und gespendet.

Auf den vereinseigenen Kanälen heißt es: „Das Haus Hammerthal ist eine feste Institution im Ort und wurde durch die Corona-Krise vor große Herausforderungen gestellt. In diesen Zeiten wollen wir zusammenstehen und zumindest einen kleinen symbolischen Beitrag zum Erhalt unserer Lieblingskneipe leisten. Petra, deine Sorgen können wir dir nicht abnehmen, dennoch möchten wir dich wissen lassen, dass wir an deiner Seite stehen und uns auf das nächste Bier im Haus Hammerthal freuen.“

Eine Aktion, die Bosco von Herzen mitgetragen hat und sagt: „Ich fand es richtig toll, dass mein Team mitgemacht hat. Wenn so eine Zeit und eine Pandemie kommt, versucht man eine gute Tat zu vollbringen.“

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