Witten. Breakdance ist ab 2024 eine olympische Sportart. Noch sind viele Details offen, die Hoffnung auf einen Effekt für Witten ist aber bereits groß

Die Vorfreude auf Olympia 2021 in Tokio ist groß. Die Hoffnung, dass die Spiele in der japanischen Hauptstadt stattfinden können, lebt. Doch Moritz Heemann schaut bereits jetzt weiter in die Zukunft, sein Blick richtet sich auf die französische Metropole Paris, den Austragungsort der Olympischen Spiele 2024. Denn dann wird zum allerersten Mal auch Breakdance zu den olympischen Disziplinen gehören.

„Ich bin begeistert, dass man diesen Schritt geht und dass auch so eine Sportart die Möglichkeit bekommt, sich auf dem Level zu zeigen“, freut sich Heemann, der bei der Wittener Tanzschule Feldmann-Hartmann Trainer für Breakdance und bei der Formationsgemeinschaft Witten/Bodelschwingh Trainer der Lateinformation ist.

Breakdance ersetzt bei Olympia 2024 unter anderem Karate

Moritz Heemann freut sich, dass Breakdance die Möglichkeit bekommt, sich auf internationaler Bühne zu zeigen.​
Moritz Heemann freut sich, dass Breakdance die Möglichkeit bekommt, sich auf internationaler Bühne zu zeigen.​ © Heemann

Internationale Aufmerksamkeit erhielt Breakdance 2018, als die Sportart Teil der Olympischen Jugendspiele in Buenos Aires war. Damals traten die Teilnehmer in Battles gegeneinander an, die von einer Jury bewertet wurden. 2019 erfuhr so auch die WDSF-Weltmeisterschaft in Nanjing (China) mit 150 Teilnehmern und Teilnehmerinnen aus 66 Ländern große Beachtung. Im gleichen Jahr wurde Breakdance provisorisch ins olympische Programm aufgenommen – wie auch Surfen, Klettern und Skateboard, die 2021 in Tokio zum ersten Mal zu sehen sein werden. Breakdance folgt 2024 und ersetzt damit übrigens die scheidenden Sportarten Karate, Baseball und Softball.

„Ich finde es beeindruckend, dass das Internationale Olympische Komitee dem Vorschlag zugestimmt hat, weil es wie auch Eiskunstlauf zum Beispiel eine Sportart ist, die nicht so einfach zu bewerten ist. Ich finde es auch sehr cool, dass es zum ersten Mal in Frankreich dabei ist, weil Frankreich ein sehr versiertes Land ist, was Breakdance angeht. Sie haben gute Crews und das ‘Battle of the year’, also das größte Event für Crews, fand zuletzt auch immer in Frankreich statt“, so Heemann.

Die Bewertung ist noch eine große Frage

Gerade wie die akrobatischen Tänze 2021 bewertet werden, ist für Heemann eine spannende Frage. „Man kann Kombinationen aus einzelnen Figuren zeigen, die teilweise aus dem Bodenturnen kommen. Das in Verbindung mit der Musik ist schon anspruchsvoll. Deswegen bin ich gespannt, wie sich das abspielen wird. Wir werden es mit unseren Jungs und Mädels auf jeden Fall verfolgen und mitfiebern“, blickt Heemann voraus. Er hofft, dass auch andere Tanzsportarten irgendwann die Möglichkeit bekommen, sich auf olympischer Bühne zu zeigen, weiß aber auch, dass „Breakdance einfacher zu bewerten, leichter zu greifen“, ist.

Bis zum Jahr 2024 wird aber noch viel Wasser durch die Seine fließen. In Deutschland müssen erst einmal Strukturen und ein Nationalkader aufgebaut werden. Mit Kandidaten aus Witten? „Das ist eine gute Frage, 2024 sicher noch nicht. Aber wir arbeiten darauf hin“, sagt Heemann und lacht.

Viel wichtiger könnte aber zunächst ein möglicher Boom-Effekt für den Sport sein. Heemann: „Vor einigen Jahren hat man Breakdance viel in Musikvideos oder der Werbung gesehen. Da habe ich das Gefühl, dass es etwas abgenommen hat. Ich hoffe, dass durch Olympia wieder mehr Kids Bock bekommen, den Sport auszuüben.“

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