Witten. Der Preis „ENgagiert“ ging an drei Sportpersönlichkeiten aus Witten. Wir stellen sie vor. Teil 3: Bea Kuhnen vom TuS Stockum.

Bereits als Kind turnte Bea Kuhnen in den Hallen des TuS Stockum gemeinsam mit ihrer Mutter. „Ich bin quasi beim TuS aufgewachsen“, sagt die heute 24-Jährige.

Damals war freilich noch nicht daran zu denken, dass sie irgendwann einmal stellvertretende Vereinsjugendleiterin und Fachjugendleiterin für die Bereiche Gymnastik und Tanz bei den Rot-Weißen sein wird, ihre Liebe zum Sport und auch zum Verein war aber früh zu erkennen.

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„Im Jahr 2012 habe ich zum ersten Mal eine Tanzgruppe übernommen und bin seitdem Jugendleiterin. Ich war erst ein Jahr Gruppenhelferin und habe gemerkt, dass es mir Spaß macht und ich das auch allein machen möchte“, blickt Kuhnen zurück.

Bea Kuhnen hat einen besonderen Draht zu den Kindern beim TuS Stockum

Die Arbeit mit Kindern ist das, was ihr am Herzen liegt. „Bea ist eine besondere Person. Ihr liegt das Wohl der Kinder sehr am Herzen und da ist sie sehr engagiert. Sie gibt selbst Stunden im Tanzbereich. Durch ihre Präsenz und ihre Persönlichkeit hat sie eine besondere Nähe, einen besonderen Draht zu den Kindern“ lobt Jannis Darwish, der Vereinsjugendleiter beim TuS seine Mitstreiterin.

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Er war es, der Kuhnen für den Preis „ENgagiert“ der Sportjugend des Ennepe-Ruhr-Kreises vorgeschlagen hat. Und er war es auch, der ihr diesen Preis kurz vor Weihnachten übergeben durfte. Bei – wie soll es anders sein – einer Arbeit für die Kinder im Verein.

„Wir haben bei einer Aktion, für die Bea hauptverantwortlich war, eine Karte mit Weihnachtsgrüßen und motivierenden Worten verschickt“, verrät Darwish. Insgesamt sind so fast 700 Schreiben entstanden. „Die mussten alle gestempelt und verpackt werden. Diese Gelegenheit habe ich genutzt, um Bea zu ehren“, so Darwish.

Der TuS Stockum möchte die eigene Spielekiste aufpeppen

Kuhnen hatte damit überhaupt nicht gerechnet, die Freude für diese Anerkennung war groß. „Es ist schon etwas Besonderes für mich“, sagt sie. 250 Euro gehen in die Jugend des Vereins, wofür der Klub eventuell die eigene Spielekiste, die in den vergangenen Jahren eher zum Spielschrank angewachsen ist, aufpeppen möchte.

Die anderen 250 Euro sind für Kuhnen selbst, eine kleine Wertschätzung für die zahlreichen Stunden in der Jugendarbeit. „Kurz vor Weihnachten kam das Geld natürlich nicht ungelegen“, so Kuhnen, die aber noch eine andere Idee hat, wofür sie das Geld einsetzen möchte: „Ich habe ein kleines Fohlen und reite auch. Es heißt Fips…“.

Bea Kuhnen möchte Lehrerin werden

Die Liste der Gründe der persönlichen Ehrung ist lang: Unter anderem organisiert Kuhnen regelmäßig Veranstaltungen wie Kinderfeste, das vergangenes Jahr leider ausfallende Weihnachtssingen, gemeinsame Spiele oder Wochenendfahrten.

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Die machen ihr am meisten Spaß, egal ob es nach Hattingen, zum Kettler Hof oder zur Burg Altena geht. „Ich fahre wirklich gerne mit den Kindern auf die Wochenendfreizeiten, weil man mit ihnen dann Freitags bis Sonntags zusammen ist. Das ist anstrengend, aber es macht total viel Spaß“, so Kuhnen, die auch Grundschullehramt studiert und Mai kommenden Jahres ins Referendariat starten wird.

„Da habe ich nicht ganz so viel Mitspracherecht, ich hoffe aber natürlich, hier in der Nähe zu bleiben“, sagt die 24-Jährige.

Auch vor schweren Themen schreckt sie nicht zurück

Im Verein ist es ihr daran gelegen, dass nicht zu viele eigene Süppchen gekocht werden. Die Kinder aus den vielen verschiedenen Sparten beim TuS Stockum sollen sich kennen, sich vernetzen. „Das haben wir durch die vereinsübergreifenden Aktionen geschafft“ sagt Kuhnen nicht ohne ein wenig berechtigten Stolz in der Stimme.

Den kann sie auch wegen eines anderen Projektes, bei dem sie mitarbeitet, haben: Im Jahr 2016 hat sie gemeinsam mit anderen Vereinsmitgliedern ein Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt im Verein konzipiert.

Nun soll dieses Projekt gegen Grenzverletzungen bei Kindern und Jugendlichen, zu denen zum Beispiel auch Mobbing gehört, weiter ausgeweitet werden. Gespräche mit Grundschulen, Kitas oder auch der Kirche, also allen Institutionen, die etwas mit Kindern zu tun haben, sollen geführt werden.

Kuhnen: „Ich fände es gut, wenn man da auch ein Konzept entwerfen könnte. Bei uns machen die Übungsleiter und Übungsleiterinnen auch immer Fortbildungen und Schulungen in der Richtung. Wenn sie beim TuS eintreten, bekommen sie ein Schreiben, das zeigt, dass bei uns darauf geachtet wird. Man kann sich nie davon freisprechen und sagen, bei uns passiert es auf keinen Fall. Aber ich denke, wenn man da so offensiv vorgeht, wehrt man so auch mögliche Täter ab.“

Hier geht es zu Teil 1 der Serie: BW Annens Jennifer Lesch
Hier geht es zu Teil 2 der Serie: SU Annens Stefan Oldenburg

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