Velbert. Der SC Velbert II marschiert. Trainer Schwarz spricht dennoch von „keiner überragenden Saison“. Danny Kotyrba erinnert indes an Thomas Delaney.
Borussia Dortmunds Profi Thomas Delaney sagte einst: „Es gibt ganz viele junge Spieler, manchmal ist es wie Gassi gehen mit zehn Hunden.“ Danny Kotyrba, erfahrener Führungsspieler der Zweitvertretung des SC Velbert kann bedingt nachvollziehen, was der dänische Nationalspieler damit meint.
„Wir haben sehr viele junge Spieler, aber das ist keine wilde Herde, sondern das sind entwicklungsfähige Akteure. Natürlich haben sie im Hinblick auf Erfahrung noch Nachholpotenzial, aber sie haben Disziplin, wollen mehr und hören gut zu, wenn das Trainerteam oder ich etwas sagen“, berichtet der 33-Jährige, der seit der C-Jugend dem Verein angehört.
Er redet viel mit den Youngstern. „Ich will den Jungs etwas mitgeben und es macht Spaß, mit ihnen zu spielen“, betont der Torjäger, der in den sechs Saisonspielen bereits wieder sieben Treffer erzielt hat.
SC Velbert II: Trainerteam trotz sechs Siegen in sechs Spielen nicht ganz zufrieden
Dafür, dass seine Mannschaft mit einer noch „blütenweißen Weste“ (alle sechs Begegnungen wurden gewonnen) die Tabellenführung innehat, hat er eine einleuchtende Erklärung: „Wir haben im Sommer viele gute Spieler dazu bekommen. Darunter sind sechs Akteure, die beim SC in der U 19 in der Niederrheinliga gespielt haben, und gut ausgebildet sind. Zudem sind Özgür Karakas und Dominik Kaiser zurückgekommen, die natürlich auch das Niveau anheben. Das ist jetzt deutlich höher als in den Jahren zuvor“, hat Kotyrba festgestellt und blickt optimistisch der Fortsetzung der Saison entgegen. „Die Truppe weiß gar nicht, wie gut sie ist, das müssen wir nur auf den Platz bringen“, glaubt er.
Deutlich zurückhaltender gibt sich „Bobby“ Schwarz, der mit Andreas Nitas gemeinsam das SC-Trainerduo bildet. „Wenn wir ehrlich sind, trotz der sechs Siege haben wir bislang noch keine überragende Saison gespielt. Es gab kein Spiel, in dem man sich schon früh zurücklehnen konnte und das Gefühl hatte, es kann nichts mehr passieren“, sagt der Coach.
„Jeder ist ersetzbar“
Aber auch er hat Gründe gefunden, warum es aktuell so gut läuft. „Wir haben uns vor allem im Hinblick auf Kleinigkeiten verbessert“, hat er festgestellt, dass sich das dann in der Summe auswirkt. Ein wichtiger Punkt ist seiner Meinung nach aber auch, dass der Kader mittlerweile nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Breite gut besetzt ist.
„Wir haben 18 bis 20 Feldspieler, die man blind reinwerfen kann. Jeder ist ersetzbar. Wir haben den Jungs auch vor der Saison gesagt, dass wir von Woche zu Woche neu gucken. Auch wenn jemand sonntags ein gutes Spiel gemacht hat, kann es sein, dass er eine Woche später aus taktischen Gründen auf der Bank sitzen muss“, erläutert Schwarz.
„Wir haben ein Ziel und dafür ziehen wir alle an einem Strang. Wir werden von der Konkurrenz als Favorit gehandelt und wollen in dieser Saison die Chance auch nutzen, dafür arbeiten wir kontinuierlich und hart. Wir wollen zukünftig den aufrückenden A-Jugendlichen, die nicht sofort den Sprung in die Oberligamannschaft schaffen, etwas anbieten, wo sie sich entwickeln können. Und da können wir ihnen eben die Bezirksliga besser verkaufen als die Kreisliga“, betont der 56-Jährige.
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