Velbert. Türkgücü Velbert möchte durch sportliche Themen auf sich aufmerksam machen. Der neue Sportliche Leiter sagt: „Ich bin ein Disziplin-Junkie“.

Schluss mit roten Karten, Schluss mit Unruhestiftern, Schluss mit Palaver. Türkgücü Velbert hat mit dem neu installierten Vorstand im Spätsommer einen neuen Weg eingeschlagen, der nach und nach die ersten zarten Früchte abzuwerfen scheint. Der Sportliche Leiter Adem Cakat sagt: „Wir haben den Verein komplett umstrukturiert, weil in den vergangenen Jahren viele blöde Sachen passiert sind. Das Image war unter die Räder geraten.“ Ständig seien in den Transferphasen über zehn Spieler zum Verein gekommen, andere zehn hätten den Klub verlassen. Stabilität und Struktur seien somit Utopie gewesen. Und Disziplinlosigkeiten leider keine Ausnahme.

„Die gehören aber nicht zum Sport. Ich bin da ein Disziplin-Junkie. Wir spielen in der Kreisliga A, Fußball ist ein Hobby. Da braucht keiner zu denken, er sei in der Champions-League“, so Cakat deutlich.

Türkgücü Velbert hat viele Punkte unnötig liegengelassen

Tarik Ozkan und Türkgücü Velbert hadern mit verschenkten Punkten.
Tarik Ozkan und Türkgücü Velbert hadern mit verschenkten Punkten. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Das oberste Ziel im Klub hat also aktuell gar nichts mit der Punkteausbeute zu tun, es gehe eher darum „ein vernünftiges Vereinsleben zu führen, eventuell oben mitzumischen und eine ruhige, vernünftige, disziplinierte Saison zu spielen“, sagt Cakat. Doch auch die gesammelten Zähler stimmen optimistisch, zumindest was die erste Mannschaft in der Kreisliga A angeht. Dort steht Türkgücü mit elf Punkten in sieben Spielen auf Rang drei, hinter dem SC Velbert II und dem TSV Dornap.

„Wir haben viele Punkte unnötig liegen lassen durch Unkonzentriertheiten, wie beim 3:3 gegen den Langenberger SV, beim 1:3 gegen den SC Velbert II oder beim 1:1 gegen Mettmann, bei dem wir in der 87. Minute ein kurioses Gegentor aus 25 Metern kassiert haben. So etwas habe ich noch nie gesehen. Sonst wären wir eigentlich ganz oben dabei“, sagt Cakat, der vor der Spielzeit auch viele Jugendspieler begrüßen konnte und nun Ausblick hält, ob sich sinnvolle Verstärkungen anbieten.

Erbay Köse ist ab dem 1. Januar wieder spielberechtigt. Er wollte eigentlich in die Kreisliga B wechseln und hatte sich beim FC Langenberg angemeldet, die sind aber ja aufgestiegen, da ist er zurückgekommen, hatte sich aber drei Tage zu spät abgemeldet. Ansonsten haben wir 21 Feldspieler und zwei Torhüter. Wir sind nicht direkt auf der Suche, aber wenn sich potenzielle Spieler für die erste Elf finden, etwa einen guten Sechser, der die Jungs anführen kann, ein Torwart oder ein Stürmer, schauen wir hin“, so der Sportliche Leiter.

Dritte Mannschaft ist das einzige Team, dass noch keinen Punkt gesammelt hat

Anders als die erste Mannschaft, spielen die Zweit- und Drittvertretung eine schwache Saison. Die zweite Mannschaft liegt in der Kreisliga B bei vier Punkten aus sieben Spielen, die dritte hat in der Kreisliga C als einziges Velberter Team noch gar keinen Zähler gesammelt.

„Bei der zweiten Mannschaft haben wir das Problem, dass wir keine Stürmer haben. Wenn die Offensive die Defensive nicht entlastet, bekommst du in diesen Ligen immer einen rein. Das Team hatte so ein kleines Motivationsproblem. Und die dritte Mannschaft ist neu gegründet worden. Es ist eher ein Team, dass sich einmal die Woche einfach so trifft. Die wollen wir aber auch auf Vordermann bringen und haben mit Mesut Günes nun einen neuen Trainer, der eine Woche vor der Spielpause übernommen hat“, so Cakat.

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