Herne. Die Basketballerinnen des Herner TC treten beim Spitzenreiter Hannover an. Beide Teams haben starke Serien hinter sich – eine wird reißen.

Mit sechs Siegen in Serie hat sich der Herner TC vom letzten auf den vierten Platz katapultiert, ist so etwas wie die Mannschaft der Stunde in der 1. Toyota Damen-Basketball-Bundesliga. Ob es die Herner Frauen aber auch mit dem zuletzt ebenfalls sechsmal siegreichen Spitzenreiter aufnehmen können, wird sich am Sonntag ab 16 Uhr in Hannover zeigen, wo die TKH-Luchse auf sie warten.

Nach dem Rückzug der insolventen Rheinland Lions thront das Team von Sidney Parsons auf Platz eins, hat bei zehn Siegen nur in Keltern und gegen Osnabrück verloren. Gleich zweimal schon hat der Herner TC in dieser Saison die Klasse der Luchse anerkennen müssen. Binnen vier Tagen im Oktober gingen die Heimspiele in der Liga mit 67:87 und im DBBL-Pokal mit 62:83 glatt verloren. In beiden Partien waren die Hernerinnen chancenlos. „Damals und auch zuvor im Vorbereitungsspiel haben wir nicht viel reißen können“, erinnert sich Hernes Cheftrainer Marek Piotrowski.

Herner TC ist gespannt auf das nächste Aufeinandertreffen

Seitdem haben die Luchse noch weitere Qualität draufgepackt und sind bissiger denn je. Bezeugen können das die Berliner Albatrosse, die vor einer Woche in Hannover förmlich überrollt wurden und zur Halbzeit bereits mit 16:45 hinten lagen. Aber auch der HTC hat sich deutlich gesteigert. Verletzte sind zurück-, neue Spielerinnen hinzugekommen, der Kader ist zu einem Team zusammengewachsen. „Ob die Zeit uns in die Karten gespielt hat? Ich weiß es nicht. Mal schauen, wie es wird“, ist auch Piotrowski gespannt auf das neuerliche Aufeinandertreffen.

Ganz sicher wird er zusammen mit Co-Trainer Predrag Stanojcic etwas ausgetüftelt haben, um TKH-Topscorerin Angel Rizor halbwegs in den Griff zu bekommen. „Sie hat uns im Pokal und in der zweiten Halbzeit des Ligaspiels unter dem Brett gekillt“, weiß Piotrowski. „Aber es ist nicht nur Rizor. Das ist eine fertige Mannschaft mit einer erfahrenen Coachin.“

Gefahr droht dem Herner TC unter anderem von Außen

Gefahr drohe zum Beispiel von Außen, wenn Samantha Roscoe heiß läuft. Eine 1,94 m große Dreier-Spezialistin zu verteidigen, ist schon eine sehr spezielle Herausforderung. Auch Kristyná Brabencova, Jowita Ossowska oder die Ex-Hernerin Laura Stockton, übrigens jetzt mit kroatischer Staatsangehörigkeit gelistet, sind für zweistellige Punktausbeuten gut.

Erst recht trifft das auf US-Guard Dara Taylor zu, die kaum zu fassen ist und überall auf dem Feld auftaucht. Unter den Körben sammelt neben Rizor vor allem Rowie Jongeling die Abpraller auf, unterstützt auch von der erst im Januar verpflichteten Schwedin Mikaela Gustafsson. Nationalspielerin Finja Schaake und weitere etablierte Kräfte wie Maria Konstantinidou oder Karolin Tzokov ermöglichen es Trainerin Parsons, mit großer Rotation zu spielen und auf Formschwankungen nahezu ohne Substanzverlust zu reagieren.

Herner TC: Vorherige Spiele in der DBBL

„Ganz klar: Hannover ist mit Keltern der Titelfavorit“, bekundet auch Piotrowski Respekt. „Trotzdem fahren wir ohne Angst dahin. Wir müssen zwar auch auswärts noch punkten, um einen guten Platz zu belegen. Aber in Hannover ist der Druck für uns nicht so groß. Wir wollen ein gutes Spiel machen und nach Möglichkeit auch zwei Punkte mitbringen“, gibt der HTC-Coach als Ziel vor. „In jedem Fall wird uns das Spiel Aufschlüsse geben, woran wir in den drei spielfreien Wochen danach im Hinblick auf die Playoffs noch arbeiten müssen.“

WAZ-Lokalsport aus Herne/Wanne-Eickel im Netz