Herne. Der Herner TC kassiert eine 62:83-Niederlage gegen die TK Hannover Luchse. Mangelndes Selbstvertrauen sowie fehlende Sicherheit unter dem Korb.

Das war`s! Mit einer 62:83 (34:46)-Niederlage gegen die TK Hannover Luchse schlugen die Basketball-Damen des Herner TC schon in der 2. Runde das Kapitel DBBL-Pokal 2022/23 zu. Der Titelverteidiger in diesem Wettbewerb war am Mittwochabend in der H2K-Arena, wie drei Tage zuvor im Bundesliga-Spiel, chancenlos.

Bereits im ersten Viertel gingen die Luchse auf Raubzug, steckten ihr Terrain ab und erspielten sich eine beruhigende Zehn-Punkte-Führung, die im Verlauf der 40 Minuten nur einmal in Gefahr geriet.

Herner TC: Kristina Topuzovic fiel verletzt aus

Denn kurz vor Ende des dritten Viertels hatte sich der HTC, der die Pokalaufgabe ohne die eigentlich unersetzbare Kristina Topuzovic (verletzt) lösen musste, auf 51:60 herangekämpft. 25 Sekunden standen noch auf der Uhr, Herne war im Ballbesitz und hätte dank seiner Aufholjagd das Resultat auf sieben oder gar sechs Punkte verkürzen können.

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Doch der Konjunktiv zählt im Basketball nicht: Der Ball wurde verdaddelt, Hannover machte es besser und zog beim erfolgreichen Zwei-Punkte-Wurf noch ein Foul – 51:63. Als die Luchse dann dank eines 14:2-Runs direkt nach Wiederanpfiff des Schlussviertels auf 53:77 erhöhten, war die Messe gelesen. Herne ließ sich zwar nie hängen, aber die abgezockten Niedersachen schaukelten ihren Vorsprung sicher ins Ziel.

Coach Marek Piotrowski: „Wir müssen schnell Lösungen finden“

HTC-Coach Marek Piotrowski, erstmals in dieser Saison wieder aktiv an der Seitenlinie, erwies sich als fairer Verlierer. Den Ausfall seiner „Punkte-Bank“ Kristina Topuzovic, die am Rand mitfieberte, ließ er als Entschuldigung nicht gelten: „Nein, wir haben von allen eine Reaktion erwartet, aber die kam nicht. Das ist ein Kopfproblem.“

Marek Piotrowski stand beim Herner TC zum ersten Mal in dieser Saison an der Seitenlinie.
Marek Piotrowski stand beim Herner TC zum ersten Mal in dieser Saison an der Seitenlinie. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Die einzige positive Folge des frühen Ausscheidens im DBBL-Pokal, den der HTC schon zweimal in seine Vitrine stellen durfte: „Jetzt können wir uns ganz auf die Bundesliga konzentrieren. Da müssen wir schnell Lösungen suchen und auch finden. Das wird aber sehr schwierig.“

Herner TC: Sarah Polleros wirft den einzigen „Dreier“

Woran es den HTC-Damen zurzeit vor allem mangelt, ist Selbstvertrauen. Es fehlen die Sicherheit und auch der Mut, Würfe zu nehmen. Abgesehen von Sarah Polleros, die als einzige Hernerin einen Drei-Punkte-Wurf traf und auch unterm Korb und von der Freiwurflinie überzeugte, sowie mit Abstrichen Liana Tillman, warfen am Mittwochabend alle anderen überwiegend Fahrkarten.

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Viel zu oft landete der Ball nur am oder auf dem Ring, hinzu kam eine mit 55 Prozent (15 von 27) „schwache Freiwurfquote“, so der Herner Headcoach. Und wenn dann noch die gute Moral bei der Aufholjagd nicht belohnt wird, erhält das Selbstbewusstsein einen Knacks.

Dieses Selbstvertrauen wieder aufzubauen, dafür bleibt kaum Zeit. Denn in der Bundesliga geht es für den noch sieglosen HTC bereits am Sonntag (30. Oktober) um 16 bei den Eigner Angels Nördlingen weiter.

So haben sie gespielt

Herner TC – TK Hannover Luchse 62:83 (34:46)
Viertel:
12:22, 22:24, 17:17, 11:20
HTC:
Tillman (10), Zolper (4), Arsenic (5), Groll, Mingo (6), Reich, Trzeciak (5), Szajtauer (1), Polleros (20/1 Dreier), Davis-Stewart (4), Bremer (2), Tkachenko (5).
Hannover:
Taylor (10), Rizor (24), Roscoe (5/1), Schaake (3), Brabencova (15/1), Tzolov (2), Stockton (8), Jongeling (3), Konstantinidou (4), Brochlitz (2), Ossowska (7/1).
Statistik (Herne - Hannover):
Freiwürfe 55 % - 85 %; 2 Punkte: 41 % (22/53) - 45 % (22/48); 3 Punkte: 8 % (1/12) - 18 % (3/18).