Berlin. Die Bundesliga-Basketballerinnen des Herner TC verlieren bei ALBA Berlin 66:77. Wie der HTC die Partie nach einer starken ersten Halbzeit abgibt.
Diesmal war Berlin keine Reise wert. Zumindest nicht für Hernes Bundesliga-Basketballerinnen. Die lieferten in der mit 1217 Zuschauern prächtig gefüllten Sömmeringhalle zwar ein ordentliches Spiel ab, kehrten aber ohne Punkte heim in den Pott.
Nach einer sehr starken ersten und einer deutlich schwächeren zweiten Hälfte musste sich der Herner TC dem Aufsteiger ALBA Berlin mit 66:77 (38:30) geschlagen geben und steckt im Abstiegskampf fest.
Doch es war beileibe nicht alles negativ, was die HTC-Frauen zeigten. Über weite Strecken dominierten sie die Partie, spielten sich mit dem ersten Korb der zweiten Halbzeit sogar eine zweistellige Führung heraus (40:30/21.), verloren dann aber gegen die giftige Berliner Defense zunehmend den Faden und gerieten mehr und mehr ins Hintertreffen.
Zwei Minuten vor Schluss war bei einem 66:69-Rückstand noch alles drin, aber in der Crunchtime fehlten Glück und Kraft, um die Waage auf die richtige Seite zu drücken. Schade.
In einer schnellen und kampfbetonten Partie hatten die Gäste anfangs kleine Vorteile. Immer wieder zwangen sie die Albatrosse zu Ballverlusten und kamen danach selbst schnell zum Abschluss, oft von jenseits der Dreierlinie.
Herner TC führt zur Pause mit 38:30
Zwar fiel längst nicht jeder Wurf, aber als Sarah Polleros, Kristina Topuzovic und Laura Zolper binnen zwei Minuten drei Dreier zur 16:9-Führung (6.) versenkten, war klar: Ganz so vernagelt wie gegen Marburg war diesmal der gegnerische Korb nicht. Zwar konterte Berlin mit einem 8:0-Run zum 17:16 (8.), aber das sollte bis weit ins dritte Viertel die letzte ALBA-Führung bleiben. Angetrieben von Tayler Mingo, setzte sich der HTC schon zum Viertelende leicht auf 25:16 ab.
Der zweite Abschnitt blieb umkämpft, war aber deutlich ärmer an Punkten. Harte Abwehraktionen, zahlreiche Ballverluste und magere Wurfquoten auf beiden Seiten prägten dieses Viertel, und mit einer Herner 38:30-Führung ging es in die Pause.
Herner TC: Die letzten Spiele
Zurück auf dem Parkett, legten die Berlinerinnen noch eine Schüppe drauf. Weil Trainer Cristo Cabrera auf eine nahezu gleichwertige Zwölfer-Rotation setzen konnte und fleißig wechselte, konnte ALBA das Tempo noch einmal erhöhen und die Hernerinnen schon beim Ballvortrag extrem attackieren. Beim 42:44 (25.) war Berlin wieder dran und ließ sich auch durch Magdalena Szajtauers Korbleger und Freiwürfe von Katarzyna Trzeciak zum 42:48 nicht mehr vom Wege abbringen.
Ein Berliner 8:0-Lauf bedeutete den nächsten Führungswechsel (50:48/27.), und dank schneller Dreier von Thomas und Feldrappe zog ALBA auf 58:51 (29.) davon, ehe Topuzovic und Denia Davis-Stewart den HTC wieder auf drei Punkte heranbrachten (58:55/30.).
Im Schlussviertel bot sich das gleiche Bild. Angepeitscht von den Rängen, machte ALBA Druck, hielt das Tempo hoch, doppelte die ballführende Hernerin, der HTC ließ sich mitreißen und verhedderte sich in Einzelaktionen.
Herner Team steckt nie auf
Zwar steckten die Gäste nie auf, konnten den Rückstand von acht (58:66/34.) auf zwei Punkte (64:66/36.) verkürzen und waren auch zwei Minuten vor Schluss noch dran (66:69). Doch statt nun mit kühlem Kopf freie Würfe zu kreieren, rannten sich die Hernerinnen fest, verloren Bälle, patzten an der Linie und kassierten noch elf Punkte.
„Ob drei oder elf, ist am Ende egal. Wir haben nicht schlecht gespielt, uns in der zweiten Halbzeit aber von der aggressiven Spielweise anstecken lassen. Insgesamt war es ein verdienter Berliner Sieg“, räumte Marek Piotrowski ein. Für ALBA hatte der HTC-Cheftrainer noch ein dickes Lob parat. „Für mich ist das der kommende deutsche Meister. Nicht in diesem Jahr, aber vielleicht schon im nächsten. Hier war alles super, es hat Spaß gemacht, hier zu spielen. Trotz der Niederlage.“
ALBA Berlin - Herner TC 77:66 (19:25, 11:13, 28:17, 19:11).
ALBA: Thomas (20/1 Dreier), Snyder (16/1), Mulligan (11), Gohlisch (7/1), Feldrappe (7/1), Grigoleit (6), Stammberger (5/1), Reuß (3/1), Kreyenfeld (2), Rosemeyer, Wich, Schwartau.
HTC: Liubinets (12), Mingo (11), Polleros (9/1), Topuzovic (8/1), Zolper (6/2), Davis-Stewart (6), Trzeciak (6), Szajtauer (5), Kuijt (3/1).
Statistik (ALBA - HTC): Zweier: 50 % (22/44) - 40 % (17/42); Dreier: 40 % (6/15) - 23 % (5/22); Freiwürfe: 88 % (15/17) - 68 % (17/25); Rebounds: 41 - 34; Assists: 20 - 18; Steals: 11 - 15; Turnovers: 25 - 19; Fouls: 21 - 17.
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