Freiburg im Breisgau. Der HTC gewinnt beim Meister, aber: Wenige Sekunden vor Ende des Spiels in der Basketball-Bundesliga verletzte sich die beste Herner Spielerin.
Zehn Sekunden waren in Freiburg noch zu spielen, als die Freude über einen verdienten Sieg einen herben Dämpfer erhielt. Der Herner TC führte mit neun Punkten, der Erfolg beim deutschen Meister war schon eingesackt, da knickte Kristina Topuzovic beim Kampf unter dem Korb um und musste humpelnd vom Feld geführt werden. Ausgerechnet Topuzovic, Hernes Anführerin, ausgerechnet nach ihrer mit Abstand besten Saisonleistung.
Mit 21 Punkten, elf Rebounds und einer starken Leistung auch in der Defensive war die Serbin entscheidend am 82:74 (36:29)-Sieg der Herner Frauen beteiligt, durch den sie in der Tabelle am Eisvögel USC Freiburg vorbei auf den achten Platz sprangen. Es hätte so eine schöne Rückfahrt werden können…
Eisvögel USC Freiburg – Herner TC 74:82
- Viertel: 18:23, 21:23, 13:16, 22:20.
- USC: Little (34/1), Mayer (11/2), Reed (10/1), Loera (8), Paunovic (7), Paradzik (2), Nufer (2), Gerlinger, Ehret, Rasenberger.
- HTC: Topuzovic (21/1, 11 Rebounds, 6 Assists), Zolper (16/3), Mingo (13, 6 Ass.), Polleros (12/2), Liubinets (11), Kuijt (3/1), Trzeciak (2), Davis-Stewart (2), Szajtauer (2), Tillman.
- Statistik (USC – HTC): Zweier: 50 % (24/48) – 52 % (26/50); Dreier: 33 % (4/12) – 44 % (7/16); Freiwürfe: 54 % (14/26) – 75 % (9/12); Rebounds: 29 – 40; Assists: 15 – 21; Steals: 9 – 7; Turnovers: 10 – 19; Fouls: 16 – 20.
Herner TC: Stanojcic nimmt eine frühe Auszeit – mit Wirkung
„Um in Freiburg zu gewinnen, müssen wir unser Bestes abrufen“, hatte HTC-Trainer Marek Piotrowski im Vorfeld erklärt. Und sein Team rief sein Bestes ab – nicht über die gesamten 40 Minuten, aber doch über weite Strecken.
Danach sah es anfangs nicht aus. Freiburg zog auf 9:3 davon, und nach knapp drei Minuten wusste Predrag Stanojcic, was zu tun war. Hernes Co-Trainer, der diesmal für den beruflich verhinderten Piotrowski an der Linie stand, nordete sein Team in einer Auszeit neu ein.
Hannah Little, die bereits sieben Punkte erzielt hatte, wurde nun besser kontrolliert, und auch die Wurfauswahl passte jetzt. Mit einem 9:0-Run brachten Topuzovic, Tayler Mingo, Sarah Polleros und Veronika Liubinets ihr Team erstmals in Führung (9:12/6.). Das brachte Sicherheit.
Zolper und Polleros bringen Herne zurück in die Spur
Im Angriff lief es nun deutlich besser als in den letzten Wochen. Der Ball wurde flüssig bewegt, die Freiburger Abwehr besonders mit Pick-and-Roll-Aktionen in manche Verlegenheit gestürzt, und auch die Würfe saßen. Und so konnten die Hernerinnen trotz einiger Nachlässigkeiten in der Defense das erste Viertel mit 23:18 für sich entscheiden.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts baute der HTC den Vorsprung auf sieben Punkte aus (20:27/11.), leistete sich dann aber ein paar Fehler zu viel, so dass Freiburg dank der nun wieder heiß laufenden Little ausgleichen konnte (27:27/14.). Dann hatte der HTC sich wieder gefangen. Per Dreipunktspiel leitete Liubinets den nächsten Zwischenspurt ein, und binnen fünf Minuten machte Herne aus dem 29:29 ein 36:46.
Elf Punkte steuerten allein in dieser Phase die groß aufspielenden „Eigengewächse“ Sarah Polleros (6) und Laura Zolper (5) bei, und mit einem Dreier brachte sich auch Ilse Kuijt aufs Scoreboard. Mit den letzten drei Punkten der ersten Halbzeit verkürzte Little den Rückstand der Eisvögel wieder in den einstelligen Bereich.
HTC verdaddelt seine Führung fast – es folgt ein 10:0-Lauf
Das dritte Viertel drohte dann einmal mehr zum Herner Verhängnis zu werden. Der HTC ließ etliche leichte Korbleger liegen, verdaddelte manchen Ball und brachte in gut sieben Minuten nur drei Treffer zustande. Die Führung schmolz auf zwei Pünktchen (50:52/27.), und wenn die Eisvögel nicht drei von vier Freiwürfen ausgelassen hätten, wäre sogar ein Führungswechsel fällig gewesen. Dann aber fing sich Herne wieder, und legte binnen zwei Minuten zehn Punkte zum 50:62 (29.) auf.
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Noch aber gab sich Freiburg nicht geschlagen. Auch als Denia Davis-Stewart, Zolper und Mingo den Schlussabschnitt mit sieben Punkten zum 52:69 (32.) eröffneten, hielten sie weiter dagegen und versuchten, dem Spiel mit aggressiver Ganzfeldpresse noch eine Wende zu geben. Bis auf neun Punkte (64:73/36.) kamen sie heran, aber Herne ließ sich nicht verrückt machen und brachte das Spiel, angeführt von Mingo und Topuzovic, ungefährdet nach Hause. Schade nur, dass Hernes Beste am Ende nur gequält lächeln konnte.
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