Herne. Der Herner TC feiert den dritten Saisonsieg und hält Anschluss zu den Playoff-Plätzen. So gelingt das 65:57 über die Saarlouis Royals.
Geschafft. Hernes Bundesliga-Basketballerinnen haben die Nervenprobe bestanden und sich in einem heiß umkämpften Spiel gegen die inexio Royals Saarlouis mit 65:57 (27:23) durchgesetzt.
Glücklich versammelten sich die Spielerinnen nach getaner Tat hinter einem großen Transparent, mit dem sie sich bei ihren Fans für die Unterstützung bedankten. Und die nahmen den Ball auf. „Häärne, Häärne“ schallte es von der Tribüne, und unten auf dem Parkett der H2K-Arena sah man endlich wieder strahlende Gesichter. So sieht Erleichterung aus.
Kein Wunder, hatte der Herner TC im letzten Heimspiel der Hinrunde doch gleich zwei starke Gegner: Den Tabellensechsten aus dem Saarland - und seine eigene Verunsicherung. Anfangs schien die sogar die größeren Schwierigkeiten zu machen.
Zwar setzten die HTC-Frauen die Vorgaben ihrer Trainer vorbildlich um und ließen den Ball im Angriff fleißig zirkulieren, aber oft übertrieben sie es auch, ließen gute Wurfchancen sausen und brachten sich damit in Zeitnot.
Dazu kam eine Menge Wurfpech, so dass es für den HTC im ersten Viertel nur zu acht Pünktchen reichte. Mit starker Teamdefense und engagierter Reboundarbeit hielt Herne aber auch die Gäste bei elf Punkten, so dass der Rückstand im Rahmen blieb.Im zweiten Abschnitt löste sich der Knoten.
Herner TC: Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten kehrt zurück
Als Denia Davis-Stewart mit fünf Punkten und Tayler Mingo mit einem Dreier aus dem 8:13 (11.) ein 16:13 (14.) gemacht hatten, war der HTC nicht länger sein schärfster Gegner. Langsam kehrte das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zurück, auch dank Ilse Kuijt.
Die junge Niederländerin, die nach langer Verletzung erst in Berlin ihr kurzes Debüt gegeben hatte, kam von der Bank und zeigte mit zwei Blocks sofort ihre defensiven Qualitäten. Später glänzte sie mit gelungenen No-look-Pässen und zeigte auch Mut zum Abschluss.
„Wir Trainer freuen uns sehr, wie Ilse sich eingebracht hat“, sprach Marek Piotrowski auch für seinen Co-Trainer Predrag Stanojcic. „Wir sind froh, dass sie endlich dabei ist.“
Gewonnen war Mitte des zweiten Viertels natürlich noch gar nichts. Aber der HTC hatte sich selbst Mut gemacht und den Royals die Zähne gezeigt. Die ließen sich jedoch nicht einschüchtern, hielten dagegen und blieben immer auf Tuchfühlung.
Mehrfach schafften sie noch den Ausgleich, zur Führung aber reichte es für sie nie mehr.
Mit 27:23 wurden die Seiten gewechselt, und zu Beginn des oft so vertrackten dritten Viertels baute der HTC den Vorsprung sogar auf acht Punkte aus (33:25/23.). Wirklich absetzen aber konnten sich die Gastgeberinnen nicht.
Die aggressive Ganzfeldpresse der Royals führte zu Herner Fehlern beim Ballvortrag, zudem waren Brianna Rollerson und die Dreierspezialistin Ketija Vihmane nie ganz auszuschalten. So blieb Herne zwar vorn, aber jederzeit drohte das Spiel zu kippen.
Als Saarlouis das Schlussviertel mit vier Punkten zum 41:41-Gleichstand eröffnete, schwante den HTC-Fans nichts Gutes. Doch ihr Team behielt die Nerven. Tayler Mingo nahm immer mehr das Heft in die Hand, Magdalena Szajtauer erkämpfte sich sogar gegen Rollerson etliche Rebounds, Kristina Topuzovic hatte endlich zweimal Glück im Abschluss, ließ noch einen Dreier zum 59:48 (37.) folgen, der höchsten Herner Führung.
Herner TC: Die vorherigen Spiele
Das war eine kleine Vorentscheidung. Saarlouis steckte zwar nicht auf, aber Herne spielte klug die Uhr runter, zog Fouls, blieb an der Linie eiskalt. Und konnte wenig später feiern.„Heute ging es nicht um Schönheit, wir brauchten die Punkte“, freute sich Trainer Piotrowski. „Es war ein Sieg des gesamten Teams, alle haben gefightet. Wir sind mehr als glücklich.“
Das Zweitliga-Team des HTC ist an diesem Wochenende zur Tatenlosigkeit verurteilt. Das für Sonntag angesetzte Nachholspiel gegen Eintracht Braunschweig fällt aus, die Gäste haben am Samstagabend per Mail bereits zum zweiten Mal abgesagt.
Herner TC - inexio Royals Saarlouis 65:57
Viertel: 8:11, 19:12, 14:4, 24:20.
HTC: Mingo (18/1 Dreier, 4 Assists, 5 Steals), Davis-Stewart (11), Topuzovic (9/1), Zolper (8), Kuijt (5), Szajtauer (4, 10 Reb.), Liubinets (4), Polleros (2), Trzeciak (2), Tillman (2), Bremer, Reich.
Royals: Rollerson (18), Vihmane (17/4), Ferreira (15), Torresin (4), Bujniak (3), Jasnowska, Naczk, Dauer, Spingola, Frölich.
Statistik (HTC - Royals): Zweier: 43 % (22/51) - 44 % (17/39); Dreier: 14 % (2/14) - 20 % (4/20); Freiwürfe: 79 % (15/19) - 61 % (11/18); Rebounds: 42 - 33; Assists: 14 - 11; Steals: 11 - 6; Turnovers: 11 - 18; Fouls: 18 - 21.
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