Herne. Der Sieg in Marburg ist der fünfte in Folge für den Herner TC. Sarah Polleros spielt stark auf, eine neue Spielerin feiert ihr Debüt.

Läuft beim Herner TC. Mit einem 69:60 (39:32)-Erfolg beim BC Pharmaserv Marburg nahmen die Erstliga-Basketballerinnen nicht nur Revanche für die Hinspielniederlage, sie feierten auch den fünften Sieg in Folge und nähern sich langsam dem begehrten vierten Tabellenplatz.

Und weil am Nachmittag auch die HTC-Reserve das Duell mit den Young Dolphins Marburg in der 2. DBBL mit 64:59 für sich entschieden hatte, trat der komplette Herner Tross gut gelaunt die Heimfahrt ins Revier an.

Bis Mitte des zweiten Viertels verlief die Partie ausgeglichen, dann setzte sich der HTC langsam, aber unaufhaltsam ab. Weil die kurzfristig nachverpflichtete Stella Johnson, US-Guard mit WNBA-Erfahrung, ein starkes Debüt gab, weil auch Taylor Mingo und Laura Zolper überzeugten, vor allem aber, weil Sarah Polleros die Bretter dominierte und mit 21 Punkten und 14 Rebounds ein formidables Double-Double auflegte, hatte Herne gegen das Schlusslicht sichtbare Vorteile.

DBBL: Vorherige Spiele des Herner TC

Bis auf 15 Punkte zogen die Gäste davon (49:64/33.), um sich danach selbst das Leben schwer zu machen. Zwei, drei grobe Herner Nachlässigkeiten bestrafte Marburg umgehend mit Punkten. Beim 54:64 (34.) nordete der coachende Co-Trainer Predrag Stanojcic sein Team in einer Auszeit neu ein, doch die Blue Dolphins hatten nun Lunte gerochen. Theresa Simon per Dreier und Marie Bertholdt bauten den Marburger Lauf auf 10:0 aus und brachten ihr Team auf Tuchfühlung (59:64/36.).

Da zeigte sogar Kristina Topuzovic Nerven. Zwei Freiwürfe vergab Hernes Anführerin, die zuvor zwar einige Fahrkarten geschossen, aber auch zwei weite Dreier versenkt hatte. Aber Herne hatte ja Sarah Polleros. Entschlossen packte sich die 20-Jährige beim nächsten Herner Angriff den Offensivrebound, zog das Foul und beendete mit zwei Freiwurftreffern die vierminütige Offensivflaute (59:66/37.).

Herner TC erlebt wilde Crunchtime in Marburg

Also doch Crunchtime. Und die wurde wild. Bertholdt verlegte, Paige Bradleys Dreier fiel nicht, nach Polleros’ Rebound verlor Herne erneut den Ball, erlaubte den Dolphins den nächsten Angriff. Den stoppte Johnson per Foul, Bradley traf einen von zwei zum 60:66 (39.). Knapp zwei Minuten waren noch auf der Uhr, der Herner Sieg hing am seidenen Faden.

Auch interessant

Es ging rauf und runter, Marburg schloss schnell ab, der HTC nutzte die 24 Sekunden aus, aber nichts fiel mehr durch die Reuse. Bis Polleros dem Ganzen ein Ende setzte. Als Zolpers Dreier vom Ring prallte, war Hernes Powerforward resolut zur Stelle, stopfte den Ball mit Foul ins Ziel und verwandelte den Bonusfreiwurf zum 60:69-Endstand.

„Polleros hat wieder ein Klassespiel gemacht“, lobte auch Marek Piotrowski. „Vor allem hat sie sich acht Offensivrebounds geschnappt. Das war sehr wichtig.“ Auch mit Stella Johnsons Einstand war der Herner Cheftrainer sehr einverstanden. „Nach nur zwei gemeinsamen Trainingseinheiten hat sie es wirklich gut gemacht.“

Trainer Piotrowski sieht den Herner TC auf einem guten Weg

Insgesamt sieht der 63-Jährige sein Team auf einem guten Weg. „Wir freuen uns über den fünften Sieg in Serie, wir entwickeln uns von Spiel zu Spiel weiter.“ An einigen Unkonzentriertheiten, auch an der – Polleros ausgeklammert – wenig befriedigenden Ausbeute von den großen Positionen werde man im Training arbeiten. „Insgesamt war es aber ein schöner Tag für Herne hier in Marburg. Wir hätten beide Spiele höher gewinnen können, aber wir haben beide gewonnen. Und das zählt“, freute sich Piotrowski.

Statistik: BC Pharmaserv Marburg – Herner TC 60:69

Viertel: 12:15, 20:24, 17:20, 11:10.

BCM: Pagan (12), Bertholdt (11/1), Clet (10/2), Simon (8/2), Fokke (8/2), Baker (7/1), Bradley (4), Varis, Vargas, Dziuba, Lukow, Weyell.

HTC: Polleros (21/1, 14 Rebounds), Mingo (13/1), Zolper (12/1), Topuzovic (11/2), Johnson (8/1), Trzeciak (4), Szajtauer (8 Rebounds), Salmi, Liubinets, Kuijt, Tillman, Tkachenko.

Statistik (BCM – HTC) – Zweier: 44 % (15/34) – 45 % (19/42); Dreier: 42 % (8/19) – 29 % (6/21); Freiwürfe: 50 % (6/12) – 65 % (13:20); Rebounds: 31 (8 offensiv, 23 def.) – 41 (18 off., 23 def.); Assists: 12 – 10; Turnovers. 17 – 14; Steals: 8 – 10), Fouls. 16 – 16.

WAZ-Lokalsport Herne/Wanne-Eickel im Netz