Herne. 5:4 gegen die Icefighters Leipzig: „Ohne Zwölf“ kämpft der Herner EV den direkten Verfolger nieder. Im Tor gibt ein 17-Jähriger sein Debüt.
Prädikat besonders wertvoll: Nach packenden 60 Minuten hatte der Herner EV am Freitag den direkten Verfolger aus Leipzig mit 5:4 (1:1, 2:1, 2:2) niedergekämpft und den Vorsprung auf den Tabellensiebten auf vier Punkte ausgebaut.
Dabei hatte sich die personelle Lage bei den Miners noch einmal drastisch verschärft.
Zu den ohnehin fehlenden acht Akteuren hatte sich kurzfristig ein neues Quartett gesellt, nachdem Lennard Nieleck und Valentin Dér von ihren Stammvereinen angefordert worden waren und Michael Gottwald wegen einer Handverletzung ebenso wenig einsatzfähig war wie der erkrankte Finn Becker.
Weil auch Stammtorwart Björn Linda nicht rechtzeitig fit geworden war und damit alle drei Herner Goalies ausfielen, stand Max Drücker im Herner Tor – Max wer? Den 17-Jährigen hatte HEV-Trainer Tobias Stolikowski kurzfristig beim Düsseldorfer DNL-Team ausfindig gemacht und erst zwei Stunden vor Spielbeginn persönlich kennengelernt.
Der Neuzugang ging unbekümmert an seine Aufgabe heran, wehrte 25 von 29 Schüssen ab und war alles andere als ein Notnagel im Herner Gehäuse.
Herner EV haut sich rein, was das Zeug hält
Seine neuen Vorderleute hauten sich vor 845 Zuschauern rein, was das Zeug hielt und lieferten den mit zwei Feldspielern mehr angereisten Gästen einen Kampf nach allen Regeln der Eishockeykunst. Tobias Stolikowskis Hoffnung auf eine Führung gegen die normalerweise defensivstarken Sachsen erfüllte sich zwar zunächst nicht, doch nach dem 0:1 traten ungewohnte Schwächen beim Team von Trainer Sven Gerike zutage.
Der hatte nach dem Spiel auch einiges zu kritisieren: „Ab dem zweiten Drittel haben wir nur noch Halligalli gespielt und defensiv nicht das gemacht, was wir sollten.“ Dabei war der HEV zu diesem Zeitpunkt schon wieder einer weniger.
Dennis Swinnen hatte sich bereits vor dem Spiel nicht gut gefühlt und musste seinen Einsatz abbrechen.
Doch der Rest des Teams lieferte. Braylon Shmyr glich noch vor der ersten Pause nach einem tollen Move mit einem krachenden Schuss unter die Latte aus, und auch die erneute Gästeführung steckten die Miners weg. Elvijs Biezais brachte den HEV mit einem Doppelpack in Führung, und beide Male sah die Leipziger Defensive wirklich nicht gut aus.
Die Icefighters kämpften zurück, erhöhten im Schlussabschnitt den Druck und drehten das Spiel in 82 Sekunden – war der dezimierte HEV jetzt mit seinen Kräften am Ende?
Stolikowski: „Die Jungs haben sich die drei Punkte wirklich verdient“
Noch nicht ganz: Braylon Shmyr düpierte Gästetorwart Eric Hoffmann mit einem Schuss durch die Schoner, dann nutzte Chris Seto eine vierminütige Überzahl zum 5:4 und die Abwehrschlacht der letzten Minuten überstanden die Gysenberger mit Glück und Geschick.
Was Sven Gerike hinterher veranlasste, nachzulegen: „Nach dem 4:3 haben wir die Scheiben wieder vertändelt und nicht tief gebracht. Deswegen fahren wir heute vollkommen zurecht ohne Punkte nach Hause.“
Tobias Stolikowski hatte wenig zu kritisieren: „Wir haben die neutrale Zone gut gesichert. Defensiv haben wir es heute gut hingekriegt. Die Jungs haben sich die drei Punkte wirklich verdient.“
Tore: 0:1 (11:35), 1:1 (12:30) Shmyr (Köhler/Stelzmann), 1:2 (22:47), 2:2 (32:08, 5-4) Biezais (Liesegang/Hüfner), 3:2 (38:38) Biezais (Seto/Hüfner), 3:3 (46:32), 3:4 (47:54), 4:4 (49:41) Shmyr (Peleikis/Köhler), 5:4 (53:17, 5-4) Seto (Liesegang/Biezais).
Strafminuten: Herne 4 – Leipzig 10.
Herner EV: Vorherige Spiele
- HEV - Duisburg 5:3
- Indians - HEV 2:0
- HEV - Halle 0:3
- Erfurt - HEV 4:2
- Krefeld - HEV 7:4
- Hamm - HEV 5:1
- HEV - Diez Limburg 7:5
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