Herne. Der Herner EV unterliegt mit 0:3 gegen die Saale Bulls Halle, auf beiden Seiten fehlen viele Spieler. Wie sich der amtierende Meister durchsetzt.

Die Niederlagenserie des Herner EV setzte sich auch am Freitag gegen die Saale Bulls Halle fort. Vor 666 Zuschauern am Gysenberg unterlagen erschreckend harmlose Miners dem amtierenden Meister der Oberliga Nord mit 0:3 (0:1, 0:0, 0:2).

Ohne acht verletzte oder erkrankte Spieler ging der HEV aufs Eis, doch von personeller Überzahl des Gegners konnte keine Rede sein. Im Gegenteil: Gästetrainer Marius Riedel bot noch zwei Feldspieler weniger auf als sein Gegenüber Tobias Stolikowski, aber deren spielerische Qualität machte am Ende den Unterschied. Gleich der erste Schuss auf das Tor von Björn Linda krachte ins Dreieck – gespielt waren erst 76 Sekunden.

Halle machte zunächst weiter Programm, und der HEV-Goalie hatte alle Hände voll zu tun, um sein Team im Spiel zu halten. „Wir haben gradlinig nach vorne gespielt und viele Schüsse abgegeben – das hat mir gefallen. Nach zwei Niederlagen gegen Herne war es für uns ein wichtiges Spiel“, zeigte sich Marius Riedel hinterher zurecht zufrieden mit dem ersten Drittel seines Teams.

Auf der Gegenseite gab es dafür wenig Grund. Der HEV entwickelte keinerlei Torgefahr, abgesehen von einem Zwei-auf-eins-Konter mit Braylon Shmyr als letzter Station. Der Kanadier scheiterte jedoch an Gästekeeper Timo Herden, der bis dahin kaum Gelegenheit bekommen hatte, sich auszuzeichnen.

Halles Führung zur ersten Pause war aufgrund der Spielanteile und des Chancenverhältnisses mehr als verdient und fiel eindeutig zu knapp aus.„Beim ersten Wechsel haben wir geschlafen und sind dem 0:1 50 lang Minuten hinterhergelaufen“, sinnierte Tobias Stolikowski anschließend.

Wobei am Ende dieser 50 Minuten nicht etwa der Ausgleich stand, sondern das 0:2 – Denis Fominych hatte vorher die Scheibe verloren.

Herner EV: Klare Tormöglichkeiten bleiben Mangelware

Zuvor hatte der HEV zumindest im zweiten Drittel erahnen lassen, wer in der Hannibal-Arena eigentlich das Heimteam war, doch klare Möglichkeiten für die Gastgeber blieben weiterhin Mangelware. „Wir haben umgestellt und mehr Spielanteile bekommen“, wollte Tobias Stolikowski seiner Mannschaft im Nachhinein keinen fehlenden Kampfgeist unterstellen, doch spielerisch lag auch an diesem Abend zu viel bei den Grün-Weiß-Roten im Argen.

Auch die Kontingentspieler lieferten nicht, obwohl erneut Braylon Shmyr die beste Szene für die Miners im zweiten Durchgang hatte. Nach einer schönen Einzelleistung fehlte aber wohl das Selbstvertrauen zum Abschluss – der Querpass war jedenfalls die schlechtere Lösung und ging ins Nichts.

„Wir haben im zweiten Drittel etwas den Faden verloren, aber danach wieder die Kontrolle bekommen und es routiniert heruntergespielt“, beendete Marius Riedel seinen Anteil an der Spielanalyse.

Empty-net-goal für Halle macht alles klar

Elvijs Biezais hatte den Schlussabschnitt zwar mit einer Möglichkeit für den HEV eröffnet, doch ernsthaft gefährlich wurden die Herner Schüsse für Timo Herden auch weiterhin kaum.

Eine 6:4-Überzahl in der Schlussphase hätte vielleicht noch einmal die Chance zum Anschlusstreffer eröffnet, doch Björn Linda blieb nach der Strafe gegen Halle im Tor. Als er es dann doch verließ, war der Gegner wieder komplett und machte mit einem Empty-net-goal endgültig alles klar.

Tore: 0:1 (1:16), 0:2 (50:14), 0:3 (59:13, 5-6).

Strafminuten: Herne 13 – Halle 11.