Herne. Tobias Stolikowski, Trainer des Herner EV, vor dem Erfurt-Spiel übers „Ankommen“, Ziele – und darüber, was ihn mit Co-Trainer Gerike verbindet.

Tobias Stolikowski ist noch nicht lange Trainer der Herner EV Miners. Am Freitag vor einer Woche beim 5:1 der Grün-Weiß-Roten stand er erstmals als Cheftrainer an der Heim-Bande in der Hannibal-Arena, und noch läuft die Zeit, in der der Trainer Premieren erlebt.

Nach dem ersten Null-Punkte-Spiel unter seiner Regie, dem 1:5 am Sonntag bei den Hammer Eisbären, spielt er an diesem Dienstag (20 Uhr) um seinen ersten glatten Auswärtserfolg.

Nach dem Spiel gegen die EG Diez Limburg, als sich seine Mannschaft nach einer halben Stunde steigerte und einen 7:5-Erfolg feierte, hatte Stolikowski gesagt, dass man als Mannschaft „ready“ sein muss – also „konzentriert von Anfang an, im System bleiben, als Einheit auftreten“, so der Trainer.

In Hamm hingegen habe es an Kleinigkeiten gefehlt, es habe Lücken im System gegeben. Deshalb müsse seine Mannschaft am Dienstag in Erfurt hellwach sein, aber auch geduldig bleiben.

Donnerstag Vertragsauflösung, Freitag an der Bande beim Herner EV

Richtig Tempo drin war in seinem Wechsel nach Herne vor gut anderthalb Wochen, nachdem sich die Wege des Herner EV und von Trainer Danny Albrecht getrennt hatten. Tobias Stolikowski hatte noch einen Vertrag bei den Hannover Scorpions, bei denen er von 2020 bis Anfang dieses Jahres als Trainer tätig gewesen war: „Donnerstag habe ich meinen Vertrag dort auflösen können, Freitag stand ich dann schon im Spiel gegen Herford an der Bande.“

Als Trainer sei er schon „angekommen“, so Stolikowski über den Herner EV und die Verantwortlichen um Geschäftsführer Jürgen Schubert: „Ich bekomme viel Unterstützung.“

Den Herner EV habe er auch in den vergangenen Jahren immer im Blick gehabt, der Kontakt sei auch nie abgerissen: „Man sieht sich ja immer wieder bei Spielen oder auch bei Liga-Tagungen.“

In der Saison 2013/14 hat er auch bis zu einer Verletzung drei Monate lang für die Grün-Weiß-Roten als Verteidiger gespielt. Der Verein, so Stolikowski, habe sich seitdem enorm entwickelt, sei viel professioneller aufgestellt.

Junges Team, breiter Kader

Seine neue Mannschaft sei ein „junges Team mit einem breiten Kader“. Was ihm wichtig ist: dass die Mannschaft als „Einheit“ auftrete: „Es muss für jeden Gegner schwer sein, gegen den Herner EV zu spielen.“

Tobias Stolikowski (vorn) 2013 in einem Spiel der Herner gegen Grefrath.
Tobias Stolikowski (vorn) 2013 in einem Spiel der Herner gegen Grefrath. © Ralph Bodemer / FUNKE Foto Services

Das Oberthema ist benannt, die Detailarbeit durch den Spielplan eher schwierig. „Im Moment sitzen wir ja mehr im Bus, als dass wir trainieren“ – Sonntag Hamm, Dienstag Erfurt, lautet das Programm in diesen Tagen.

Deshalb lautet sein erstes oberstes Ziel im Moment, von Spiel zu Spiel so schnell wie möglich diese „Einheit“ mit gutem Hockey zu werden.

Mit Co-Trainer Lars Gerike schon gemeinsam auf dem Eis gestanden

Dabei hat der 39-Jährige ein vertrautes Gesicht an seiner Seite. Mit Co-Trainer Lars Gerike hat Tobias Stolikowski, als er 17 war, zwei Jahre lang gemeinsam in Ratingen als Verteidiger-Duo auf dem Eis gestanden.

Ihm selbst kam damals entgegen, dass seinerzeit insgesamt um einiges körperbetonter gespielt wurde: „Ich war nicht so der Techniker.“ Und Stolikowski lässt noch ein bisschen tiefer blicken in seine Verteidiger-Qualitäten zu aktiven Zeiten. Auf die Frage, ob es in seinem aktuellen Herner Kader einen Spieler gibt, der dem jungen „Stolli“ ähnelt, lacht er etwas erleichtert: „Nein. Das ist auch besser so.“