Herne. Die Herner EV Miners spielen Sonntag in Erfurt. Die Hannibal-Arena ist bisher coronafrei geblieben – in der Liga bleibt das Virus aber ein Thema.

Genug getestet – es geht los. Am Sonntag um 16 Uhr startet der Herner EV mit dem Gastspiel bei den Black Dragons Erfurt in die neue Oberligasaison, doch das eigentliche Eröffnungsspiel findet bereits am Freitagabend in Hannover statt.

Eröffnungsspiel Hannover Indians - Crocodiles Hamburg

Dort treffen die Indians auf die Crocodiles Hamburg – unter den Augen aller Nord-Oberligisten, die diese Neuheit als gemeinsamen Schritt in Richtung weiterer Professionalisierung aus der Taufe gehoben haben und deren Delegationen die Partie am Pferdeturm zum Austausch untereinander nutzen wollen.

Warum ausgerechnet das Nordderby zum sogenannten Saison-Eröffnungsspiel auserkoren wurde? „Es war das Ergebnis einer Abstimmung aller Vereine. Uns fehlte dabei nur eine Stimme. Natürlich wäre der Donnerstag als Termin besser gewesen“, sagt HEV-Geschäftsführer Jürgen Schubert, dessen Verein seine Partie des nominell ersten Spieltags gegen die EG Diez-Limburg nun am 12. November nachholt.

Crocodiles fällt 2G-Regel des Landes auf die Füße

Die Hoffnung der Liga, möglichst ohne Spielabsagen durch die neue Saison zu kommen, hat sich allerdings schon vor dem Start zerschlagen. Die Hannover Scorpions haben ihr Auftaktspiel in Krefeld wegen mehrerer Coronafälle im Team vorsichtshalber abgesagt, obwohl die neuesten DEB-Vorschriften dafür keine generelle 14-tägige Quarantäne mehr vorsehen.

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Den Crocodiles Hamburg fiel dagegen die neue 2G-Regel ihres Bundeslandes auf die Füße.

In der Hoffnung, die Halle in Farmsen auslasten zu können, hatten sich die Hansestädter für dieses Modell entschieden, ehe der Hamburger Senat verfügte, dass das nur für Veranstaltungsorte mit einer Mindestkapazität von 3000 Zuschauern gelte, es sei denn, alle Anwesenden wären geimpft oder genesen.

Hamburger bitte um Aussetzung des ersten Heimspiels

Für das Eisland Farmsen mit einem Fassungsvermögen von 1955 Zuschauern bliebe demnach nur das 3G-Modell mit einer maximalen Besucherzahl von 350, woraufhin die Crocodiles beim Deutschen Eishockeybund um die Aussetzung ihres ersten Heimspiels gegen Leipzig gebeten haben.

„Wir haben uns für das 2G-Modell entschieden, weil wir wirtschaftlich sonst nicht überleben und um unseren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie zu leisten. Aber wir wollen und können niemanden zwingen, sich impfen zu lassen“, erklärte Hamburgs Geschäftsführer Sven Gösch. Nun wird eine Lösung für das nächste Heimspiel der Crocodiles am 3. Oktober gesucht.

Herner EV setzt auf sein Hygienekonzept

Am Herner Gysenberg herrschen da vergleichsweise paradiesische Zustände, denn die Hannibal-Arena hat sich bis jetzt als coronafreie Zone erwiesen. Mannschaft und Funktionsteam sind komplett durchgeimpft, eine Vollauslastung unter Beachtung der 3G-Regeln einschließlich Maskenpflicht ist bis auf Weiteres zulässig.

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Der HEV war bereits in der vergangenen Saison der einzige Oberligist ohne Coronafall und ist stolz auf sein funktionierendes und vom Ordnungsamt abgesegnetes Hygienekonzept.

„Auch seit der Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs und der Laufzeiten im August hatten wir keinen einzigen Infektionsfall, der sich auf uns zurückführen ließe. Das ist uns auch sehr wichtig, weil wir möchten, dass sich unsere Besucher sicher fühlen“, sagt Jürgen Schubert.

Am Sonntag in Erfurt sind dagegen nur 620 Zuschauer zugelassen, also etwa die Hälfte der Kapazität der altehrwürdigen Kartoffelhalle. Während die Miners in Bestbesetzung anreisen werden, melden die Black Dragons mehrere Verletzte, darunter auch der letztjährige Topscorer Kyle Beach.

Danny Albrecht traut Erfurter Braten nicht

HEV-Trainer Danny Albrecht traut dem Braten allerdings nicht ganz: „Warten wir mal die Erfurter Starting-Six ab. Wir bereiten uns jedenfalls so vor, als wäre er dabei.“

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Eine schwere Aufgabe werde es so oder so für die Gäste: „Erfurt spielt einfach, schnell, attraktiv und hart. Von der Art her ähnlich wie Tilburg, wenn auch nicht auf diesem Niveau.“ Dass seine eigene Mannschaft von der Konkurrenz als einer der Topfavoriten auf den Aufstieg betrachtet wird, hat Danny Albrecht zur Kenntnis genommen, doch er erwartet mehr als nur einen Dreikampf um die Spitze mit den Scorpions und Tilburg. „Auch die Indians, Halle, Erfurt, Rostock und Diez-Limburg sind zu beachten.“

Ein konkretes Saisonziel nennt der Chefcoach der Miners nicht. „Wir werden uns nicht unter Druck setzen lassen, wollen bescheiden bleiben und das Bestmögliche rausholen. Ganz wichtig ist, dass wir bei den Heimspielen wieder die Unterstützung unserer Fans haben.“

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