Herne. Der Herner TC zieht durch ein 63:50 in Braunschweig ins Achtelfinale ein. Einsatz und Defense stimmen, aber einige Details trüben das Bild.

Ohne große Mühe, aber auch ohne sonderlichen Glanz haben die Bundesliga-Basketballerinnen des Herner TC ihre erste Pflichtaufgabe erfüllt. Mit einem 63:50 (35:21)-Erfolg beim Nord-Zweitligisten Eintracht Braunschweig LionPride zogen die Schützlinge von Marek Piotrowski ins Achtelfinale des DBBL-Pokals ein.

Herner TC schießt viele Fahrkarten, keine Blumen

Auch wenn der erwartbare Sieg nie ernsthaft gefährdet war, klang Piotrowski nach Spielschluss wenig begeistert. „Wir haben versucht, ein Schützenfest zu feiern, aber wir haben keine Blumen geschossen, sondern nur Fahrkarten“, bemängelte er vor allem die indiskutable Wurfquote von jenseits der 6,75m-Grenze. Insgesamt 25 Mal setzten die Hernerinnen zum Dreier an, ganze zwei Würfe fielen dann auch durch den Ring. Laura Zolper und Dragana Domuzin waren die Glücklichen, die sich bei sechs bzw. sieben Versuchen aber auch besonders hartnäckig um die Krone der Schützenkönigin bemühten.

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Auch sonst ließ das Angriffsspiel noch viele Wünsche offen, was nach gerade mal vier Wochen Vorbereitung allerdings nicht verwunderte. Schließlich inszenierte mit Cassandra „Ceejay“ Nofuente nicht nur ein neuer Pointguard die meisten Angriffe, auch die Adressaten ihrer Pässe hatten zuvor kaum miteinander gespielt.

Fehlende Automatismen und schlecht abgestimmte Laufwege

Fehlende Automatismen in den Systemen und schlecht abgestimmte Laufwege äußerten sich nicht zuletzt in 18 Ballverlusten, einer Zahl, die dringend minimiert werden muss. „Das Spiel hat uns einige Dinge gezeigt, wo wir den Hebel ansetzen müssen“, stellte Hernes Headcoach nüchtern fest. „Aber das war uns klar, dass wir noch eine Menge Arbeit haben.“

Mit der Einstellung und dem Defensivverhalten war Piotrowski durchaus einverstanden: „Das war okay. Wir haben aggressiv verteidigt, haben immer, wenn es nötig war, einen Gang hoch geschaltet und unseren Vorsprung so immer im zweistelligen Bereich gehalten.“

Wertvolle Minuten für die Nachwuchsspielerinnen

Zehn Punkte betrug die Herner Führung bereits am Ende des Eingangsviertels, das der HTC mit 20:10 für sich entschied. Dabei machte die Anfangsphase wenig Vergnügen. Beide Teams begannen nervös, es gab kaum zusammenhängende Aktionen, nach fünf Minuten stand ein 4:3 für das Löwenrudel auf der Anzeigetafel. Die zweiten fünf Minuten aber boten dann ein gänzlich anderes Bild. Plötzlich lief es bei den Gästen, und nach einem 17:6-Run waren die Verhältnisse schon zum Ende des ersten Viertels geradegerückt.

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Im zweiten Abschnitt packte der Erstligist noch vier Pünktchen drauf zur 35:21-Pausenführung und konnte es sich somit leisten, schon frühzeitig auch den Nachwuchsspielerinnen wertvolle Minuten zu geben. Auch das spielte bei Piotrowskis Fazit eine wichtige Rolle. „Der Sieg war nie in Gefahr, alle elf Spielerinnen kamen zum Einsatz, keine hat sich verletzt. Letztendlich ist es also okay“, hakte der 61-Jährige den ersten Sieg dieser Saison schnell ab. Beim Ligaauftakt am nächsten Sonntag (16 Uhr, Sportpark Eickel) wird der HTC von den Angels aus Nördlingen sicher vor eine härtere Probe gestellt.

Eintracht Braunschweig LionPride – Herner TC 50:63 (10:20, 11:15, 15:10, 14:18)

HTC: Zolper (18/1 Dreier), Domuzin (14/1), Remenarova 10, Topuzovic (8), Nofuente (5), Pelander (4), Polleros (2), Groll (2), Krick, Langermann, Köhne.

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