Hattingen/Witten. Bei der U-21-Europameisterschaft greift Judoka Mathilda Niemeyer (SU Annen) nach einer Medaille. Eine Kaderkollegin könnte dabei ihren Weg kreuzen.

Für die Schönheiten der estnischen Hauptstadt hat Judoka Mathilda Niemeyer (18; 1. JJJC Hattingen) vorerst keinen Blick. Einstweilen gilt der Fokus der Hattingerin, die in der Bundesliga für die Sport-Union Annen aus Witten kämpft, allein der U-21-Europameisterschaft, die in Tallinn ausgetragen wird. Niemeyers Wettkampf in der Klasse bis 78 Kilogramm ist am Samstag an der Reihe - und für den hat sie sich einiges vorgenommen.

„Mein Sportjahr 2024 ist für mich bisher wirklich gut verlaufen“, sagt Niemeyer. Bei jedem Wettbewerb auf Europacup-Niveau landete sie am Ende auf dem Treppchen - entweder im Juniorinnen- oder schon im Seniorinnen-Bereich. „Vielleicht ist Tallinn ja wieder ein Glücksbringer für mich“, denkt die amtierende Deutsche Meisterin in dieser Altersklasse vor den Titelkämpfen an ihren Triumph an gleicher Stelle ein paar Monate zuvor.

Hattinger Judo-Ass in diesem Jahr bei jedem europäischen Auftritt mit einer Medaille

Ohne Frage gehört die Bundesliga-Athletin zum Kreis der Favoritinnen im Halbschwergewicht. Im vergangenen Jahr in den Niederlanden belegte sie Rang drei, holte erstmals eine Medaille bei einer EM. „Der Druck ist natürlich groß“, weiß Mathilda Niemeyer selbst. Doch machbar sei es allemal, weit nach vorne zu kommen. „Wichtig ist für mich auch immer ein guter Einstieg ins Turnier. Und die Auslosung ist für mich okay“, so die Hattingerin, die es zunächst mit einer Polin oder einer Kroatin zu tun bekommen wird. „Gegen beide habe ich schon gewonnen.“ Danach würde es dann gegen eine Französin „schon schwieriger“.

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Dass es irgendwann im Verlauf des Wettbewerbs zum direkten Duell mit ihrer deutschen Dauerrivalin Eva Ronja Buddenkotte vom JC 66 Bottrop kommen könnte, wäre keine große Überraschung. „Wir haben ja schon oft gegeneinander gekämpft“, sagt Niemeyer, die im kommenden Jahr ihr Abitur bauen wird. Im Optimalfall, so schiebt sie hinterher, wollen sich beide das natürlich fürs Finale aufheben.

Auftaktduell gegen eine Polin oder eine Kroatin

Gleich mehrere Lehrgänge liegen hinter der DJB-Kaderathletin, in Kienbaum, Köln und auch in Valencia wurden technische Dinge verfeinert, wurden vor allem immer wieder Trainingskämpfe veranstaltet. „Die Vorbereitung war schon optimal für mich“, so Niemeyer, die zuletzt noch von einer leichten Erkältung gebremst wurde. „Ich muss schon im ersten Kampf direkt aktiv sein, das Geschehen bestimmen“, sagt sie, die am Sonntag auch beim Teamwettbewerb noch zum Einsatz kommen dürfte. „Im Idealfall“, so Niemeyer, „beende ich die Europameisterschaft sogar mit zwei Medaillen. Das wäre riesig.“ Und dann will sie am Sonntag auch einen Spaziergang durch Tallinn genießen - dazu ist dann endlich Zeit.

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