Sprockhövel. Die TSG Sprockhövel hat einen Kaderumbruch vollzogen. Die Ex-Spieler mischen teilweise die Regionalliga auf. Andere stecken tief im Abstiegskampf.

Eindrucksvoll nutzte Nazzareno Ciccarelli am Wochenende seine Chance. Der ehemalige Spielmacher der TSG Sprockhövel, der in der vergangenen Spielzeit mit 17 Toren und 18 Vorlagen der wichtigste Mann im Oberliga-Kader war, machte im Trikot des ehemaligen Zweitligavereins Rot-Weiß Erfurt gegen Hertha BSC II in der Regionalliga auf sich aufmerksam, nachdem er in der Vorwoche noch nur von der Bank kam.

Der Mann mit der Nummer zehn auf dem Rücken führte die Erfurter mit einem Doppelpack zum 2:1-Erfolg und war auch sonst in der Offensive der auffälligste Spieler.

Nazzareno Ciccarelli: Von der TSG Sprockhövel zum FC Rot-Weiß Erfurt

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Es läuft gut beim Italiener in Thüringen. Sechs Spiele absolvierte er bisher in der Regionalliga Nordost, dabei gelangen ihm drei Tore und zwei Vorlagen, seine Viertliga-Tauglichkeit stellt er eindrucksvoll unter Beweis. Mit den Erfurtern liegt er aktuell auf Rang sechs, fünf Zähler hinter dem Spitzenreiter Berliner AK. Noch ist das Eingreifen in den Aufstiegskampf also möglich.

So läuft es bei den anderen Ex-Sprockhövelern.

Lewin Alexander D’Hone (Wuppertaler SV, Regionalliga West)

Auf der Außenbahn spielte D’Hone, der mit über 50.000 Followern auf Instagram und 1,9 Millionen bei Tik Tok ein kleiner Internetstar ist, in Sprockhövel, ehe er in dieser Saison mit dem Wuppertaler SV den Aufstieg in die 3. Liga in Angriff nehmen wollte. Beim WSV läuft es jedoch mittelmäßig, aktuell muss sich Wuppertal eher auf den Nichtabstieg als auf den Aufstieg konzentrieren. D’Hone kam dabei bisher auf neun Einsätze, davon drei von Beginn an und erzielte bisher einen Treffer.

Eduard Renke (SG Wattenscheid 09, Regionalliga West)

Ebenfalls in der Regionalliga ist Eduard Renke aktiv. Dem Aufsteiger aus Wattenscheid fehlt er jedoch seit Mitte September verletzt. Vorher kam er in allen acht Partien zum Einsatz, stand sieben Mal in der Startelf und war ein wichtiger Teil des Teams, welches allerdings nach elf Spieltagen mit nur fünf Punkten am Tabellenende liegt.

Dilhan Demir (SC Paderborn II, Oberliga Westfalen)

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Der 19-jährige Offensivmann traf am 18. September im Trikot der Paderborner auf seine alte Mannschaft, wurde eine halbe Stunde vor Schluss eingewechselt. Insgesamt hat es Demir bisher nicht über den Status als Joker hinausgebracht. Einmal stand er in der Startelf, zwei Mal kam er gar nicht zum Einsatz, sechs Mal wurde er eingewechselt. Ein Treffer gelang ihm für den Tabellenvierten dabei noch nicht.

Ibrahim Bulut (ASC 09 Dortmund, Oberliga Westfalen)

Seine Bilanz aus der vergangenen Saison mit zwei Treffern in 22 Spielen hat Ibrahim Bulut bei den Dortmundern bereits jetzt getoppt. Drei Mal traf er in dieser Saison bereits. Er gehört ganz klar zum Stammpersonal beim ASC, der am vergangenen Wochenende aber eine 0:2-Niederlage gegen Eintracht Rheine kassierte und den eigenen Ansprüchen hinterherläuft. Nur auf Position zwölf liegen die Dortmund, die bisher zehn und somit drei Punkte mehr als die TSG Sprockhövel haben.

Christian Antwi-Adjej (Westfalia Rhynern, Oberliga Westfalen)

Viel weiter oben steht Westfalia Rhynern, für die seit dieser Saison auch Sprockhövels ehemaliger Kapitän Christian Antwi-Adjej aufläuft. Neun Spiele, sechs Siege, drei Niederlagen, die Hammer stehen hinter Primus TuS Bövinghausen aktuell auf dem zweiten Aufstiegsrang.

„Für den achten Spieltag läuft es echt gut, obwohl wir eine Mannschaft haben, die einige Zugänge hinzubekommen hat, inklusive mir. Wir machen es echt nicht schlecht, sind Zweiter mit 21 Punkten, haben am Wochenende nach 0:2-Rückstand gegen Schermbeck 2:2 gespielt. Die Moral war echt überragend“, sagt Antwi-Adjej.

Christian Antwi-Adjej steht mit Westfalia Rhynern in der Westfalenliga gut da, spielt oben mit.
Christian Antwi-Adjej steht mit Westfalia Rhynern in der Westfalenliga gut da, spielt oben mit. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Er selbst spielte dabei bisher neun Mal für Rhynern. Wurde er zu Beginn der Saison in gleich vier Spielen erst zur zweiten Hälfte oder für die letzte halbe Stunde eingewechselt, begann er zuletzt drei Mal in Serie und wurde spät ausgewechselt. Ein Tor gelang ihm noch nicht.

„Für mich persönlich ist es okay, ich fall nicht ab, aber ich weiß, dass ich es noch besser machen kann. Ich bin da sehr kritisch mit mir“, sagt er selbst zu seinen Leistungen.

Moritz Brüggemann, Aker-Ali Arslan, Max Maron (Westfalia Herne, Westfalenliga)

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Ein wenig wie nach Hause kommen war es für Moritz Brüggemann, Aker-Ali Arslan und Max Maron, als sie am Sonntagnachmittag im Trikot von Westfalia Herne den Kunstrasenplatz an der Sprockhöveler Kleinbeckstraße betraten. Immerhin spielten alle drei noch in der vergangenen Saison nur ein paar Kilometer weit entfernt bei der TSG.

Ihr Verein macht dem selbstgewählten Slogan „Aus Tradition wird Zukunft“ momentan aber keine Ehre. Nach dem Abstieg aus der Oberliga stehen die Herne – bei denen Ex-TSG-Jugendtrainer Patrick Knieps vor kurzem als Cheftrainer entlassen wurde – mit nur sieben Punkten aus neun Spielen auch in der Westfalenliga schon wieder in der Abstiegszone.

Moritz Brüggemann (r.) ist klarer Stammspieler bei Westfalia Herne.
Moritz Brüggemann (r.) ist klarer Stammspieler bei Westfalia Herne. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Persönlich sieht es für Brüggemann, Arslan und Maron da schon viel besser aus. Vor allem Brüggemann und Arslan sind mit acht Einsätzen wichtige Spieler für die Herner, der 19-jährige Brüggemann traf dabei bisher einmal und spielte die letzten vier Partien durch, nachdem er zuvor mal ein mal ausgewechselt wurde.

Arslan steuerte zwei Treffer bei, stand dabei aber noch in keinem Spiel über die volle Distanz auf dem Feld. Auch gegen den SCO musste der Offensivmann nach 58. Minuten vom Feld. Max Maron durfte indes beim 2:1-Erfolg über den RSV Meinerzhagen 90 Minuten durchspielen, gegen den SCO ging es nach der ersten Hälfte runter. Insgesamt spielte er bisher sechs Mal für die Westfalia, wurde dabei drei Mal ein- und zwei Mal ausgewechselt. Sein Wettbewerb scheint der Kreispokal zu sein. Dort traf Maron in zwei Spielen bereits drei Mal.

Gianluca Zentler und Mert Sahin (Wacker Obercastrop, Westfalenliga)

Nicht wirklich besser als bei den neuen Hernern läuft es für Zentler und Sahin bei Wacker Obercastrop. Im dritten Jahr der Westfalenliga-Zugehörigkeit scheint der Kampf gegen den Abstieg auf die Blau-Weißen zuzukommen, eigentlich wollten sie oben mitspielen. In neun Spielen gelang erst ein Sieg. Hinzu kommen vier Unentschieden und vier Niederlagen, zuletzt gab es mit einem 1:1 beim SC Neheim aber einen Achtungserfolg, der jedoch schnell in schlechten Nachrichten verpuffte: Aus gesundheitlichen Gründen legte der bisherige Trainer Christian Mengert sein Amt nieder.

Zentler ist mit acht Einsätzen bisher klarer Stammspieler im Mittelfeld, spielt im Normalfall 90 Minuten lang durch. Sahin fehlte zu Saisonbeginn lange, ist nun aber in Obercastrop angekommen und stand in den vergangenen fünf Spielen ebenfalls über 90 Minuten auf dem Feld. Torbeteiligungen haben beide noch nicht vorzuweisen.

Azmir Alisic (Lüner SV, Westfalenliga)

Das 1:1 gegen den SV Mesum war am vergangenen Spieltag ein Rückschlag für den Lüner SV, der zwar auf Rang drei liegt aber auch schon neun Punkte hinter der Spvgg Erkenschwick. Azmir Alisic hat sich dabei den Posten im Tor direkt gesichert, ist die Nummer eins beim Team mit der viertbesten Defensive der Liga und musste in acht Partien bisher neun Mal hinter sich greifen.

Maksim Dreßel (TuS Stockum, Bezirksliga)

Ein Spiel machte Dreßel in der Vorsaison für die TSG, nun spielt er gemeinsam mit seinem Bruder in der Bezirksliga, steht dort aktuell auf dem vorletzten Rang und fehlte zuletzt am Sprunggelenk verletzt.

Jonathan Kyeremateng und Stanley Antwi-Adjej, Kai-Leander Bettermann (ohne Verein).

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